Hagel, Starkregen und Orkanböen
Sturmtief „Nasim“ fegt über Deutschland: Containerschiffe geraten in Not
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Sturmtief „Nasim“ dreht am Donnerstag auf. Im Südwesten Deutschlands hagelt es. Im Norden geraten Containerschiffe in Not.
- Sturm bringt Schiffe in Not: Feuerwehr zu sinkendem Containerschiff gerufen.
- Sturmtief „Nasim“ wütet in Baden-Württemberg: Hagel und Starkregen im Südwesten von Deutschland.
- Alarmstufe Rot in acht Bundesländern: Wetterfront zieht mit kräftigen Schauern, Gewittern und Sturm quer über Deutschland.
- Dieser News-Ticker zum Sturmtief „Nasim“ wird fortlaufend aktualisiert.
Update vom 7. April, 22.58 Uhr: Teils orkanartige Sturmböen haben ein 400 Meter langes Containerschiff auf der Jade bei Wilhelmshaven vom Kai gedrückt. Die Festmacherleinen waren laut Wasserschutzpolizei gebrochen. Mehrere Schlepper wurden alarmiert und bugsierten das Schiff wieder an die Pier.
In Bremerhaven wurde die Feuerwehr zu einem sinkenden Containerschiff gerufen. Die Crew hatte wegen eines Wellenschlags um Hilfe gerufen und den Geestevorhafen angelaufen. Einsatzkräfte stabilisierten das Schiff mit einer Vielzahl von Pumpen stabilisieren. Das Technische Hilfswerk (THW) unterstützte mit einer Spezialpumpe und verlegte vorsorglich eine Ölsperre.
Sturmtief „Nasim“ bringt Baden-Württemberg Starkregen und Hagel
Update vom 7. April, 17.50 Uhr: Sturmtief „Nasim“ ist mit Starkregen und Hagel über Baden-Württemberg gezogen. Auf den Gipfeln des Schwarzwaldes wehte der Wind mit Orkanböen von bis zu 140 Kilometern pro Stunde, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte.
Die Feuerwehr rückte zu zahlreichen Einsätzen aus. In Stuttgart musste die Feuerwehr nach eigenen Angaben ein Dach sichern, nachdem dieses durch den Sturm beschädigt worden war und sich Ziegel gelöst hatten. In Biberach zog der Sturm eine Lüftungsanlage des Krankenhauses in Mitleidenschaft.
Im Zugverkehr mussten sich Reisende nach Angaben der Deutschen Bahn auf Einschränkungen und Zugausfälle einstellen. Unter anderem auf den Strecken zwischen Engen (Kreis Konstanz) und Tuttlingen sowie zwischen Freiburg und Titisee (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) stürzten Bäume auf Gleise.
Sturmtief „Nasim“: Böen bis 100 km/h auch im Flachland möglich
Update vom 7. April, 14.30 Uhr: Stürmisch, wechselhaft und kalt präsentiert sich das Wetter vielerorts in Deutschland in diesen Tagen - doch Besserung ist in Sicht: Ab nächster Woche kehrt der Frühling zurück. Doch bis dahin pfeift so manche Sturmböe über Hausdächer und durch Bäume, es regnet verbreitet, und selbst im Flachland wird es mancherorts schneien.
Schon am Donnerstag bestimmte ein kräftiges Tiefdrucksystem das Wetter im Freistaat, wie ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) erläuterte. Die dazugehörige Kaltfront sollte am Nachmittag hereinziehen und in der Nacht die Alpen erreichen. „Das ist ein schmaler, sehr intensiver Streifen, da ist auf jeden Fall punktuell Starkregen mit dabei, auch vereinzelte Gewitter sind nicht auszuschließen.“ Regnen wird es der Prognose zufolge nahezu überall, für das Allgäu wurde gar eine Starkregenwarnung herausgegeben.
Die Kaltfront könne zudem schwere Sturmböen mit um die 100 Kilometer pro Stunde selbst im Flachland mit sich bringen, hieß es. Im Bergland sind orkanartige Böen, auf höheren Alpengipfeln gar Orkanböen wahrscheinlich. Wenn die Kaltfront durchgezogen ist, flaut der Sturm zwar ab, doch einzelne Böen können immer noch stark sein. Und schon wenige Stunden später zieht von Frankreich her das nächste Tiefdrucksystem heran. „Das wird uns dann am Freitag erneut beschäftigen mit recht unbeständigem Wetter und zum Teil auch längeren und kräftigeren Regenfällen“, erläuterte der DWD-Experte.
Erfurt schließt vorsorglich Friedhöfe
Update vom 7. April, 10.19 Uhr: Mit dem Durchzug der Kaltfront sind örtlich schwere Sturmböen bis 100 km/h möglich. Die Stadt Erfurt hat aufgrund der aktuellen Wetterlage vorsorglich die Schließung der Friedhöfe am Donnerstag angeordnet. „Es besteht die Gefahr, dass bei starken Sturmböen Äste oder Baumkronen ausbrechen und Personen dadurch zu Schaden kommen“, teilt die Stadt mit.
Unwetter in Deutschland: Alarmstufe Rot in acht Bundesländern
Update vom 7. April, 10 Uhr: In acht Bundesländern hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) Alarmstufe Rot ausgerufen. Die amtliche Unwetterwarnung gilt vorerst bis 21 Uhr. Folgende Regionen sind betroffen:
- Rheinland-Pfalz
- Saarland
- Hessen
- Nordrhein-Westfalen
- Bayern
- Baden-Württemberg
- Thüringen
- Sachsen
Sturmtief „Nasim“ bringt Windgeschwindigkeiten bis 100 km/h
Erstmeldung vom 7. April 2022
Offenbach - Nach einer regnerischen Nacht entwickelt sich ein Tief über der Nordsee, das von Schottland nach Skandinavien zieht. Das sorgt für eine brenzlige Wetterlage* in Deutschland. Tief „Nasim“ überquert Deutschland mit einer Kaltfront.
Wetter in Deutschland: Frühjahrssturm „Nasim“ sorgt für schweren Sturm und örtlich Orkanböen
Windgeschwindigkeit bis 100 km/h sind vor allem an den Küsten von Nordsee und Ostsee zu erwarten. Mit Sturmböen mit bis 80 km/h ist weiten Teilen Deutschlands zu rechnen. Auf den Bergen sind Orkanböen (bis 120 km/h) möglich. Dazu kommt es im Tagesverlauf zu einzelnen kräftigen Gewittern mit Sturmböen und Graupel. Auf der Rückseite von Tief „Nasim“ gelangt kalte Meeresluft zu uns, teilt der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit - im Bergland fällt teilweise wieder Schnee.
Der DWD hat eine Unwetterwarnung* für den Donnerstag (Stand: 6.04 Uhr) herausgegeben:
„Extreme Orkanböen auf dem Brocken (Unwetter), Orkanböen auf dem Fichtelberg. (Unwetter). In den Mittelgebirgen orkanartige Böen (Unwetter). Verbreitet Sturmböen. Dauerregen im Schwarzwald.“
Beaufort-Skala – Wind weht mit 100 km/h – „Achten Sie auf herabfallende Gegenstände“
Beaufort-Skala/ Grad * | Bezeichnung | Windgeschwindigkeit Kilometer pro Stunde (km/h) | Beispiele für die Auswirkungen des Windes im Binnenland |
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Bft 7 | steifer Wind | 50 bis 61 km/h | fühlbare Hemmungen beim Gehen gegen den Wind, ganze Bäume bewegen sich |
Bft 8 | stürmischer Wind | 62 bis 74 km/h | Zweige brechen von Bäumen, erschwert erheblich das Gehen im Freien |
Bft 9 | Sturm | 75 bis 88 km/h | Äste brechen von Bäumen, kleinere Schäden an Häusern (Dachziegel oder Rauchhauben abgehoben) |
Bft 10 | schwerer Sturm | 89 bis 102 km/h | Wind bricht Bäume, größere Schäden an Häusern |
Bft 11 | orkanartiger Sturm | 103 bis 117 km/h | Wind entwurzelt Bäume, verbreitet Sturmschäden |
Bft 12 | Orkan | ab 118 km/h | schwere Verwüstungen |
*Quelle: Ausschnitt DWD Beaufort-Skala
Unwetter in Deutschland: Sturm und Graupelgewitter
Gewitter* ziehen am Donnerstag von Nordwest nach Südost auf. In den nächsten Tagen ist intensiver Regen angesagt. Die Maximalwerte liegen am Donnerstag zwischen 8 und 17 Grad.
Wetteraussichten: Dauerregen am Freitag
Am Freitag drohen besonders im Süden länger anhaltende und kräftige Regenfälle. Im Südwesten kann es dabei zu Dauerregen mit 20 bis 30 Liter pro Quadratmeter kommen. Im Allgäu und im Schwarzwald sind laut DWD bis Samstagmorgen durchaus auch unwetterartige Mengen von 40 bis 70 Liter pro Quadratmeter möglich. Zum Norden ist der Himmel wechselnd wolkig und es ist mit vereinzelten Regen- oder Schneeregenschauern zu rechnen. (ml)*Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA
Rubriklistenbild: © Sina Schuldt