Mit Zuversicht in eine neues Gartenjahr
Erstmals wieder in Präsenz: Jahresversammlung des Gartenbauvereins Teisendorf
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Nach zwei Jahren Pause hatte der Obst- und Gartenbauverein wieder zu seiner Jahreshauptversammlung als Präsenzveranstaltung eingeladen. Durch die Begrenzung der Teilnehmerzahl auf 200 und die 3G-Vorgaben war der große Saal im Poststall diesmal nur etwa zur Hälfte besetzt.
Teisendorf - Ein eher ungewohntes Bild, wenn man an die Versammlungen in den Jahren vor Corona denkt, wo kein Platz mehr frei war, so die Vorsitzende Katja Helminger in ihrer Begrüßung. Trotzdem freue sie sich, dass man wieder zusammen sein könne und das auch einige Ehrengäste wie Bürgermeister Thomas Gasser mit Frau Regina und der Kreisvorsitzende Andreas Lexhaller gekommen sind.
Jahreshauptversammlung Obst- und Gartenbauverein Teisendorf
Fleißige Helfer hatten auf der Bühne wieder mit Primeln, Narzissen, Hyazinthen Orchideen, Kräutern und weiteren Blumen schöne Arrangements hergerichtet, so dass ein Hauch von Frühling zu spüren war. Gleich zu Beginn ihrer Ausführungen dankte Helminger allen Mitgliedern die dem Verein in den letzten Jahren, trotz stark reduzierten Programms die Treue gehalten haben.
Sie wollte aber auch nicht verhehlen, dass in dieser Zeit auch einige Mitglieder aus dem Verein ausgetreten sind. Für die Vorstandschaft habe bei ihren Abwägungen immer die Gesundheit und Sicherheit der Mitglieder Vorrang gehabt, deshalb habe das Vereinsleben auch nur in einem sehr begrenzten Raum stattgefunden. Vieles sei nicht oder nur sehr erschwert möglich gewesen. Dennoch habe man nicht alles ruhen lassen.
Die Pflege des Kreisverkehrs, des Hopfengartens und der Streuobstwiese an der Bahn sei durchgeführt worden. Für die Mitglieder habe man Bodenuntersuchungen durchführen lassen mit aufschlussreichen Ergebnissen und Düngeempfehlungen. Die Müllsammelaktion mit dem Kolpingverein sei erfolgreich gewesen, Erinnerungsbäume für Kinder wurden gepflanzt. Zu Erntedank sei wieder ein schöner Erntewagen gestaltet worden, die Früchte seien anschließend als Spende an das Kloster Dachau gegangen. Für dieses Jahr habe man ein interessantes Programm zusammengestellt mit Besichtigungen, Reisen, Wanderungen und Radltouren, Vorträgen oder Kochkursen.
Katja Helminger verabschiedet Kinder aus Kindergruppe
Die Arbeit mit den Kindergruppen sei wegen Corona sehr schwierig gewesen, dennoch habe man sie nicht ganz ruhen lassen. So sei der Parcours „Der Natur auf der Spur“ sehr gut angenommen worden. Viele der Kinder, die von Anfang an bei den Kindergruppen dabei waren, machen jetzt aufgrund des Alters nicht mehr mit. Einige von ihnen waren bei der Versammlung anwesend und wurden von Katja Helminger mit einem Blumengruß und einem Buchgeschenk verabschiedet. Für ihr Engagement und Interesse an der Natur erhielten sie von der Versammlung einen großen Applaus. Helminger bedankte sich bei ihrer Vorstandschaft für alle Unterstützung und wünschte allen Glück und Zuversicht für ein gutes Gartenjahr.
Kassierin Renate Stützer-Neubig legte den Kassenbericht vor und zeigte sich mit der wirtschaftlichen Situation des Vereins zufrieden. Margit Lobensommer und Rainer Brunnauer hatte die Kasse geprüft und bescheinigten Stützer-Neubig eine korrekte Kassenführung ohne Beanstandungen. Die beantragte Entlastung der Vorstandschaft erfolgte daher ohne Gegenstimmen.
Bürgermeister Gasser bedankt sich bei Verein
Bürgermeister Thomas Gasser bedankte sich in seinem Grußwort bei dem Verein für die öffentlichkeitswirksame ehrenamtliche Arbeit in der Gemeinde, zum Beispiel bei der Pflege des Kreisverkehrs, für alles was im Verein trotz Corona in den letzten beiden Jahren gemacht wurde, auch unter erschwerten Bedingungen. Mit einem Wort von Hermann Hesse, der sinngemäß sagt, dass man das Paradies erst erkennt, wenn man daraus vertrieben wird, verglich das Gemeindeoberhaupt die Corona Krise und den Krieg in der Ukraine mit der Vertreibung aus unserem Paradies der Sicherheit und des unbeschwerten Lebenswandels. Der Garten als Ablenkung sei in dieser Zeit ein kleiner aber wichtiger Trost. Auch für Andreas Lexhaller, Vorsitzender des OGV-Kreisverbandes sind die Teisendorfer Gartler auf dem richtigen Weg. Vor allem die vielen jungen Besucher der Versammlung gäben Hoffnung, dass es weitergeht, auch wenn es anders und härter werden sollte.
Von Bräuchen und Bauernregeln: Vortrag von Thomas Janscheck
In seinem Vortrag erzählte Gartenbauingenieur und Buchautor Thomas Janscheck aus Wolnzach in der Holledau spannende Geschichten über alte vergessene Pflanzen, Bräuche und Bauernregeln. Mitteleuropäische Rasselnuss, Kokolori-Birne, Kapuzinerrose, Mispel, Vitamin C -Rose oder Feuerdorn waren nur einige vergessene Pflanzen, die vor den Augen und Ohren der aufmerksamen Zuhörer wiedererstanden. Einige alte Bauernregeln und zwei wichtige Empfehlungen für Gartler und jene die es werden wollen, hatte Janscheck auch parat: „Pflanzen, pflanzen, pflanzen“ oder „Prüfe alles und behalte das Beste“.
Zum Abschluß der Versammlung wurden die Preise der großen Tombola verteilt, die von vielen Geschäften und Betrieben überwiegend aus der Marktgemeinde gespendet worden waren. Auch der schöne Blumenschmuck auf der Bühne fand als Preise den Weg zu den Versammlungsteilnehmern. Jeder Besucher hat drei Lose erwerben können, so dass die Chance etwas zu gewinnen bei den vielen Losen sehr hoch war. Es war für alle Teilnehmer eine gelungene Versammlung, eine kurze Auszeit aus den Sorgen des Alltags und ein Stück zurück zur Normalität in dieser schwierigen Zeit. Die Worte des Kreisvorsitzenden Andreas Lexhaller nahmen viele mit in den Alltag: „Gebt aufeinander acht und ratscht mal wieder über den Gartenzaun“.
kon