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Vorstandschaft der Pidinger Lebenshilfe im Amt bestätigt

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Vorstandschaft: (v.l.n.r.) Dr. Michael Horn, Johann Eschlberger, Franz Biok, Dr. Helga Mohrmann, Rüdiger Lerach, Margot Radusch, Heinrich Polczyk, Stefan Probst,  Christa Hertelendi, Dieter Schroll.
Vorstandschaft: (v.l.n.r.) Dr. Michael Horn, Johann Eschlberger, Franz Biok, Dr. Helga Mohrmann, Rüdiger Lerach, Margot Radusch, Heinrich Polczyk, Stefan Probst, Christa Hertelendi, Dieter Schroll. © Konnert

Bei den turnusgemäß anstehenden Vorstandswahlen der Lebenshilfe Berchtesgadener Land wurde die komplette Vorstandschaft im Amt bestätigt.

Piding – 1. Vorsitzender bleibt Johann Eschlberger, Altbürgermeister von Ainring, sein Stellvertreter bleibt Rüdiger Lerach, Architekt aus Piding. Die weiteren Vorstandsmitglieder sind Franz Biok, Christa Hertelendi, Dr. Michael Horn, Michael Landthaler, Dr. Helga Mohrmann, Heinrich Polczyk, Margot Radusch und der neu in den Vorstand gewählte Stefan Probst aus Piding. 

Bei der gut besuchten Mitgliederversammlung in den Pidinger Werkstätten konnte der 1. Vorsitzende Johann Eschlberger auch die 1. Bürgermeister von Piding, Hannes Holzer und Laufen, Hans Feil, den 2. Bürgermeister von Freilassing Sepp Kapik, sowie die 3. Bürgermeister aus Saaldorf-Surheim, Robert Eder und Teisendorf, Georg Quentin begrüßen. Besonderer Ehrengast war der langjährige Vorsitzende Oswald Lerach mit seiner Frau Erna. Lerach wurde im Rahmen der Versammlung zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Verein fast so alt wie der Landkreis selbst

In seinem Bericht erinnerte Eschlberger daran, dass die Lebenshilfe vor gut 51 Jahren als ehrenamtliche Selbsthilfeorganisation entstanden ist und damit fast genauso alt ist wie der Landkreis Berchtesgadener Land. Es sei ein Glücksfall gewesen, dass der Landkreis den Aufbau und die Entwicklung der Lebenshilfe von Beginn an als überörtliche Gemeinschaftsaufgabe gesehen und tatkräftig unterstützt habe. Im vergangenen Jahr sei das Lebenshilfe-Wohnheim für schwerst- und mehrfachbehinderte Menschen in Adelstetten um sechs Wohnplätze und acht Tagesstättenplätze erweitert worden. Die Plätze waren im April bezugsfertig und sofort belegt. „Das zeigt, dass der Bedarf ungebrochen ist“ so Eschlberger.

Ein Thema, dass die Lebenshilfe in Zukunft noch stärker beschäftigen werde, sei die Entwicklung gemeinschaftlicher Wohnformen für Menschen mit und ohne Behinderung. Ein erstes Projekt in Freilassing sei in der Planung. Ebenfalls in Freilassing sei eine neue Anlaufstelle der Lebenshilfe in Vorbereitung, als Büro für offene Hilfen, Elterntreffen, Vorträge und ähnliches. Auch das Thema der Krankenhaus-Notaufnahme von behinderten Menschen beschäftige den Vorstand. Es gehe darum wichtigen Informationen in der Notaufnahem bereitzuhalten, um die Behandlung patientenorientierter und damit schmerzfreier vornehmen zu können. Der Vorsitzende bedankte sich bei allen Partnern und Einzelpersonen, die durch ihre Spenden und Aktionen den Verein tatkräftig unterstützen, bei allen die sich ehrenamtlich in der Lebenshilfe engagieren und bei den hauptamtlichen Mitarbeitern, vor allem auch für ihren großartigen Einsatz in der Corona-Zeit.  

Fachkräftemangel auch bei der Lebenshilfe ein brennendes Thema

Geschäftsführer Dieter Schroll präsentierte in seinem ausführlichen Jahresbericht Zahlen und Fakten zur Lebenshilfe in 2021. Insgesamt erbringt der Verein soziale Dienstleistungen für über 300 Menschen aus dem Landkreis. Dazu sind 183 hauptamtliche Kräfte in Voll- und Teilzeit beschäftigt, weit überwiegend aus dem Landkreis.

Der Fachkräftemangel bleibt auch bei der Lebenshilfe ein brennendes Thema. Die einrichtungsbezogene Impfpflicht hat die Situation noch verschärft. „Es gibt viele Nachfragen nach unseren Dienstleistungen, diese können wir aber nur befriedigen, wenn wir ausreichendes und gut qualifiziertes Personal haben“ so Schroll. Die Lebenshilfe investiere seit langem viel in die Ausbildung von Nachwuchskräften und biete auch Praktika für unterschiedlichste Zielgruppen an. Gerne würde man auch mehr Freiwilligendienstleistende beschäftigen, wenn Interessenten da wären. „Wir stehen im Wettbewerb um die besten Schulabgänger mit allen anderen Mitbewerbern auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt“. Deshalb sei es enorm wichtig, dass die Lebenshilfe als guter und attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werde, so Schroll.

Unentbehrlich für die Lebenshilfe ist die Unterstützung durch Ehrenamtliche. So haben in den Offenen Hilfen die aktivbürgerlich engagierten Personen in 2020, trotz Corona 4.963 Stunden geleistet, was einem Geldwert in Höhe von fast 140.000 Euro entspricht. Schroll appellierte an die Anwesenden bei Freunden und Bekannten für einen ehrenamtlichen Einsatz in der Lebenshilfe zu werben. 2021 sei untre dem Aspekt der Inklusion und Teilhabe wieder ein verlorenes Jahr gewesen, vor allem aufgrund der Coronapandemie. Kontaktbeschränkungen, Maskenpflicht, Testpflicht, fehlende feste und Begegungen hätten das Leben geprägt und eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben unmöglich gemacht.

44 Mitglieder für Treue zum Verein geehrt

Das Thema Inklusion ist auch bei Kindern und Jugendlichen mit Behinderung vermehrt im Fokus. Unter anderem entwickelt die Lebenshilfe gemeinsam mit einem großen Träger der Jugendhilfe im Landkreis inclusive Angebote. Das Jugendamt ist hierbei ein wichtiger Partner. 

Der Geschäftsführer gab bekannt, dass der Jahresabschluß der Lebenshilfe Berchtesgadener Land durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer geprüft wurde. Es wurde ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt. Buchführung, Belegwesen und Jahresabschluss wurden laut Prüfer ordnungsgemäß entsprechend den gesetzlichen Vorschriften abgewickelt. Auf der Basis des Rechenschaftsberichtes des 1. Vorsitzenden, des Geschäftsberichts und des Vermerks des Wirtschaftsprüfers wurde der Vorstand durch die Mitgliederversammlung einstimmig entlastet. 

Im weiteren Verlauf wurden 44 Mitglieder, die 25 Jahre und mehr bei der Lebenshilfe dabei sind, für ihre Treue zum Verein geehrt. Leider waren nur vier von ihnen anwesend und konnten die Glückwünsche des Vorstands und der Geschäftsführung entgegennehmen. Ihnen wurde eine Anstecknadel, die Urkunde und eine Flasche Wein als kleines Dankeschön überreicht. 

Zum Schluß der Versammlung überreichte der Vorsitzende Eschlberger der aus dem aktiven Dienst ausscheidenden langjährigen Mitarbeiterin der Lebenshilfe Oberteisendorf einen Blumenstrauß, verbunden mit dem Dank für ihre hervorragende Arbeit.  

kon

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