Glücklichere Fische und zusätzlicher Schutz
Verbesserter Hochwasserschutz an der Bannmühle in Kirchanschöring
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Das Wasserwirtschaftsamt Traunstein senkt das Wehr ab, verbreitert die Götzinger Achen und schafft damit auch neuen Lebensraum für Fische.
Meldung im Wortlaut
Kirchanschöring – Zusätzlicher Schutz vor Hochwasser und ein erweiterter Lebensraum für Fische: Das sind die Ziele, die das Wasserwirtschaftsamt Traunstein mit dem Umbau der Kirchanschöringer Wehranlage Bannmühle und der Verbreiterung der Götzinger Achen verfolgt. Das alte Wehr ist bereits fast vollständig umgebaut, die restlichen Arbeiten dafür begannen im Oktober.
Die Arbeiter der Flussmeisterstelle Salzach haben den Fischaufstieg nahezu fertiggestellt – und dabei an der Götzinger Achen eine grüne Oase geschaffen. In den nächsten Wochen wird nun das Flussbett der Götzinger Achen verbreitert. Dazu wurden auch Rodungsarbeiten erforderlich. Bereits vor einigen Jahren wurde zum Ausgleich eine Fläche der Gemeinde Kirchanschöring im Bereich der alten Kläranlage aufgeforstet.
Gute Nachrichten und ein gelungenes Projekt
Die gewässertypischen Schwarzerlen sind eingekürzt und vollständig erhalten. Einige von ihnen sind umgepflanzt. Ein Teil der Wurzelstöcke wird als Fischunterstand wieder in die Ache eingebaut. Gewässerstruktur und der Lebensraum für Fische und Kleintiere verbessern sich damit.
Die lehmschweren Soden mit Seggen Gräsern werden mit einem Bagger am Rande eines nahen Altwassers ausgegraben und hier am Fischaufstieg sowie an anderen Stellen in der Achen wiedereingesetzt. Die langen Halme der Seggen Gräser wachsen und hängen bis ins Wasser hinein. Sie bilden einen idealen Unterschlupf für strömungsliebende Jungfische wie die Barbe oder die Nase.
Verbesserter Hochwasserschutz
Doch es geht nicht nur um verbesserte Lebensbedingungen für Fische. Auch den Hochwasserschutz hat das Wasserwirtschaftsamt bei seiner Baumaßnahme im Blick: Als Folge der bevorstehenden Wehrabsenkung stellt sich bei Hochwasser ein um rund 40 Zentimeter niedrigerer Wasserspiegel ein. Das sorgt für einen besseren Schutz der umliegenden Gebäude.
Aber auch während der übrigen Zeit sind die Wassertiefen oberhalb der Wehranlage künftig geringer. Dank des größeren Fließgefälles kann sich oberhalb der Blocksteinrampe eine wertvolle Fließstrecke entwickeln. In der Folge verlandet der Staubereich langsamer mit Schlamm. Tote Hölzer und Kiesinseln sollen den Bereich oberhalb der Wehranlage aufwerten. Eine neue Tiefenrinne soll zudem größeren Fischen als Rückzugsort dienen.
Alle Maßnahmen erfolgen in enger Zusammenarbeit mit dem Fischereiverein Kirchanschöring. Zum Ausgleich für den Verlust der Uferbereiche, die aufgrund der Absenkung des Wasserspiegels nicht mehr überflutet sind, hat das Wasserwirtschaftsamt Traunstein bereits im Jahr 2006 bei Lackenbach einen Weiher direkt an der Ache angelegt.
Die letzten Arbeiten wurden mit Planfeststellungsbeschluss für die „Verbesserung der Hochwassersituation in Kirchanschöring“ genehmigt und sollen im April 2022 abgeschlossen sein. Die Baustelle wird durch eine „Ökologische Bauaufsicht“ überwacht.
Pressemitteilung des Wasserwirtschaftsamts Traunstein