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Welches Krankenhaus wird im Berchtesgadener Land wann angefahren?

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Von: Michael Hudelist

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Krankenwagen
Ein Rettungswagen fährt mit eingeschaltetem Blaulicht. © Marcel Kusch/dpa/dpa-tmn/Symbolbild

Bei der strittigen Frage braucht Freilassing ein eigenes Krankenhaus und wird es im Notfall überhaupt angefahren, liegen nun aktuelle Zahlen vor.

Freilassing - Laut einer Auswertung der Einsätze der Integrierten Leitstelle in Traunstein wurde das Krankenhaus Freilassing in den ersten drei Monaten 48-Mal angefahren, davon 23-Mal mit einem Notarzt, 25-Mal ohne Notarzt. Bei insgesamt 1552 Notfalleinsätzen sind das knapp über 3 Prozent. Zum Vergleich: Bad Reichenhall wurde in 65 Prozent der Fälle angefahren, Traunstein in 10 Prozent aller Einsätze. 

Bei der Vorstellung der „medizinischen Gesamtstrategie“ für die sechs Häuser der Klinken Südostbayern hatte am 11. Juli dieses Jahres Uwe Gretscher als Vorstandsvorsitzender Zahlen aus dem (Corona-) Jahr 2020 präsentiert, darin wird das Krankenhaus Freilassing mit 4 Prozent aller rettungsdienstlichen Anfahrten aufgeführt, Salzburg mit rund 2 Prozent. Diese Zahlen beziehen sich allerdings auf die Landkreise Traunstein und BGL, die jetzt vorliegenden Zahlen zeigen nur den Landkreis BGL und beziehen sich auf Januar bis März dieses Jahres.

Demzufolge wurde in diesen drei Monaten bei Notfällen im Landkreis BGL am häufigsten das Krankenhaus in Bad Reichenhall angefahren, insgesamt 1016-Mal oder 65,6 Prozent, also zwei von drei Notfällen werden nach Bad Reichenhall gebracht. Es folgen Traunstein mit 10,7 Prozent und Berchtesgaden mit 7,7 Prozent. Auf Platz 4 der am häufigsten angefahrenen Transportziele bei Notfällen landet schon das Landeskrankenhaus Salzburg mit 3,2 Prozent, dicht dahinter mit 3,1 Prozent immerhin noch das Haus in Freilassing. 

Notfall in BGL – welches Krankenhaus wird angefahren
Notfall in BGL – welches Krankenhaus wird angefahren © hud

„Blaulicht fährt an Freilassing vorbei“, Kliniken-Chef Uwe Gretscher

In einer gemeinsamen Sitzung der Stadt- und Gemeinderäte von Freilassing, Saaldorf-Surheim und Ainring hatte Kliniken-Chef Gretscher das Aus für die stationäre Abteilung in Freilassing auch damit begründet, dass die meisten Patienten in Freilassing ambulant behandelt würden und die 40 Betten nur zu rund 60 Prozent ausgelastet seien. „Die von der Bevölkerung gewünscht 24-Stunden-Notfall-Versorung wird kaum genutzt, in der Nacht kommt im Durchschnitt alle zwei Tage ein Patient“, so Gretscher im Juli. Auf einer Grafik zeigte Gretscher dann, dass die meisten Notfälle im Kreisklinikum Traunstein landen würden.

Allerdings bezogen sich die Zahlen auf Traunstein und das Berchtesgadener Land, dass Notfälle aus dem Einwohnerstärkeren Traunstein naturgemäß im dortigen Klinikum landen blieb unerwähnt. „Das Blaulicht fährt schon jetzt an Freilassing vorbei“, so Gretscher damals mit Zahlen aus 2020 und für zwei Landkreise. Außerdem seien die „Notfälle“, die in Freilassing eingeliefert würden „keine echten Notfälle, diese Patienten haben nur ein Versorgungsproblem“, so Gretscher.

Die meisten Freilassinger Patienten würden nach Traunstein kommen, so der Vorstandsvorsitzende damals weiter, die aktuellen Zahlen der ersten drei Monate dieses Jahres zeigen ein anderes Bild, wobei hier nur die Anfahrten mit einem Rettungswagen dokumentiert sind und nicht Patienten, die privat zu einer geplanten Operation in eine Klinik kommen. 

hud

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