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Verwirrung um Preis von Corona-Schnelltests in Freilassing

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Von: Michael Hudelist

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Schnelltest (Symbolbild)
Schnelltest (Symbolbild) © hud

Seit einer Woche sind Corona-Schelltests - die so genannten Bürgertests - nicht mehr kostenlos, die Hau-Ruck-Verordnung der Bundesregierung hat wie erwartet zu Verwirrung und Unmut geführt.

Freilassing - „Viele glauben, der Schnelltest kostet jetzt 3 Euro, außer man braucht den Test für Krankenhäuser oder Pflegeheime“, so Robert Beck, Betreiber der Teststation in der Lindenstraße. Das sei falsch, „3 Euro kostet der Test nur, wenn man das Ergebnis für eine Veranstaltung im Innenraum oder für den Besuch einer Person über 60 Jahre braucht, ansonsten kostet der Schnelltest bei uns 10 Euro“. 

Für Diskussionen und Ärger bei den Kunden sorgten die Aussagen von Politikerseite, der Schnelltest koste ab 1. Juli für alle 3 Euro, wenn man keinen Anspruch auf einen kostenlosen Schnelltest habe. Das ist falsch, auch für den 3-Euro-Test muss man zwei gute Gründe vorbringen: Entweder man besucht noch am Test-Tag eine Veranstaltung im Innenraum, man hat Kontakt mit einer Person einer Risikogruppe, also zum Beispiel Personen über 60 Jahre oder man hat einen Hinweis auf der Warn-App auf ein erhöhtes Risiko erhalten. „Alle anderen haben keinen Anspruch auf den 3-Euro-Test und zahlen bei uns zum Beispiel 10 Euro, aber da kann jeder Anbieter verlangen was er will“, erklärt Beck. 

Diese Ausnahmen wie zum Beispiel ‚Veranstaltung in Innenräumen‘ muss der Kunde auf einer Selbstauskunft mit seiner Unterschrift bestätigten, „während wir bisher alles digital erledigen konnten, produzieren wir jetzt wieder Papier, das ärgert mich“. Ob bei der ‚Veranstaltung in Innenräumen‘ auch das Essen gehen am Abend gemeint ist, weiß niemand so genau, auch kontrollieren kann es de facto keiner, „unser Gesundheitsminister geht davon aus, dass alle Leute ehrlich sind“. Dass ein Selbstbehalt eingeführt wurde, findet Beck an sich nicht schlecht, aber dass auch ein 3-Euro-Test nur für eine bestimmte Personengruppe gilt, sei nicht richtig kommuniziert worden. 

Einen kostenlosen Schnelltest erhalten nach wie nur vor Kinder unter 5 Jahren, Personen, die sich aus der Quarantäne freitesten lassen wollen und Mitarbeiter, Bewohner und Besucher von Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und ähnlichen Einrichtungen, sowie pflegende Angehörige. Auch hier müssen Testpersonen ihren Anspruch glaubhaft machen, auch hier kommt das Formular Selbstauskunft zum Einsatz. 

Wenig Interesse an Schnelltests

Nach einer Woche mit der neuen Verordnung hat sich zumindest an der Teststation in der Lindenstraße alles wieder einigermaßen eingespielt, bei den meisten seien die neuen Regeln angekommen. Nachdem ein Schnelltest mittlerweile nur noch für wenige, ausgesuchte Orte notwendig ist, sei die Nachfrage naturgemäß zurückgegangen, „man kann sagen, sie hat sich halbiert“, so Beck, der aber keine aktuellen Zahlen nennen will. Zu Spitzenzeiten mit langen Warteschlangen vor dem Testlokal seien aber schon bis zu 500 Tests am Tag durchgeführt worden. Beck ist aber froh, dass der Betrieb weiter läuft und er als Arbeitgeber seinen drei Festangestellten und zwei Aushilfen nach wie vor einen  Job anbieten kann. 

In Österreich gibt es übrigens nach wie fünf kostenlose PCR—Gurgel-Tests und fünf kostenlose Schnelltests pro Monat, die entsprechenden PCR-Gurgeltests werden unter anderem in Lebensmittelgeschäften angeboten. 

hud

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