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Drei Vorschläge in Freilassing – keiner erhält eine Mehrheit: „Jetzt wird’s aber eng“

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Von: Michael Hudelist

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Straßwalchen Haidach Gaslager gr. Österreiches
Erdgas deutscher Anbieter lagert auch in Straßwalchen bei Salzburg, jetzt will auch Österreich dieses unterirdische Lager offiziell anzapfen. © Michael Hudelist

Woher bekommt die Stadt Freilassing ab 2024 ihr Erdgas für ihre Gebäude wie zum Beispiel das Rathaus, die Kindergärten oder das Fernheizwerk Zirbenstraße? Das sollte in der jüngsten Stadtratssitzung beschlossen werden, doch die Stadträte konnten sich für keinen der drei Vorschläge erwärmen. Nun muss in der nächsten Sitzung am 18. April eine Entscheidung her. 

Freilassing – Zum Hintergrund: Schon im vergangenen Jahr hatte die Stadt mit Hilfe einer Ausschreibung versucht, den günstigsten Anbieter für das Liefern von Erdgas zu finden. Wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und den daraus folgenden Verwerfungen am Gasmarkt lieferte aber kein Anbieter ein Angebot ab

Die Ausschreibung wurde daraufhin aufgehoben und für dieses Jahr Gas durch ein Verhandlungsverfahren gekauft – der derzeit gezahlte Preis dafür: 15,65 Cent pro Kilowattstunde. Zum Vergleich: bis einschließlich 2022 zahlte die Stadt 1,98 Cent pro Kilowattstunde.  

Abschluss für zwei Jahre empfohlen

Für das Jahr 2024, und wenn möglich für ein bis zwei weitere Jahre, sollte es jetzt wieder eine Ausschreibung geben. Eine Kommunalberatungsfirma hatte die Stadt beraten und empfohlen, dieses Gas durch eine Vergabe mit elektronischen Auktionen auszuschreiben. Nach dem Preishöhenflug im vergangenen Jahr und der Angst vor einer „Mangellage“ hat sich die Situation zumindest beruhigt, keiner musste frieren und auch die Preise sinken kontinuierlich.

Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft stieg der Gaspreis im April 2022 um 105 Prozent, von vorher 6,47 Cent für Kilowattstunde auf durchschnittlich 13,26 Cent. Im Stadtrat wurden folgende Preise vorgelegt (Stand 7. März): Für das Jahr 2024 wird ein Preis von 5,12 Euro/kWh an der Börse erwartet, für 2025 von 4,35 Cent und für 2026 3,37 Cent. Die Beraterfirma der Stadt empfahl einen Abschluss für zwei Jahre, da Anbieter für 2026 noch kaum Angebote abgeben. 

Die Stadträte sollten also beschließen, ob die Stadt für ein Jahr, also 2024, für zwei oder gleich für drei Jahre einen Liefervertrag suchen soll. Doch bei der Frage, ob die Gaspreise weiter sinken könnten oder auch wieder ansteigen werden hatte wohl jeder Stadtrat seine eigene Meinung gebildet.

Der erste Vorschlag, Ausschreibung für 2024, erhielt keine Mehrheit, der zweite Vorschlag, 2024 und 2025, fiel auch durch. „Jetzt wird’s aber eng“, so Bürgermeister Markus Hiebl vor der dritten Abstimmung über einen Vertag von 2024 bis 2026, doch auch hier waren mehr Hände bei „dagegen“ oben als bei „dafür“. Kurze Ratlosigkeit machte sich breit, ein Stadtrat meinte, man könne ja noch einmal über den ersten Vorschlag, also Ausschreibung nur für 2024, abstimmen. „Nein, das geht nicht in der gleichen Sitzung“, entschied die Leiterin des Hauptamtes, Andrea Schenk. Das könne nur in einer neuen Sitzung des Stadtrates erfolgen. 

hud

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