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Die Störche in Freilassing sind gelandet – Entscheidung über Nisthilfe vertagt

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Von: Michael Hudelist

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Storchennest Freilassing
Nach Teisendorf sind nun auch in Freilassing Störche gelandet, ob die Nisthilfe am Lokwelt-Kamin bleiben darf ist noch nicht sicher. © Michael Hudelist

Die Störche sind da, eine Entscheidung über die Nisthilfe nicht. So lässt sich die Situation nach der Besprechung Anfang März im Rathaus der Stadt zusammenfassen.

Freilassing - „Gemeinsam mit den betroffenen Behörden und Naturschutzverbänden wurde die Thematik der Storchen-Nisthilfe auf dem Kamin der Lokwelt erörtert“, so der Sprecher der Stadt, Daniel Beutel. Dass alle Beteiligten den Verbleib der Nisthilfe wollen sei ein positives Signal, „eine endgültige Entscheidung ist in den nächsten Tagen zu erwarten“. 

Dieses „positive Signal“ sah Bürgermeister Markus Hiebl schon bei der Bürgerversammlung im November. Doch die Störche warten nicht darauf, bis sich die Behörden zu einer Entscheidung durchringen, sie haben die umstrittene Nisthilfe auf dem 30 Meter hohen Kamin bereits in Beschlag genommen, zu beobachten mit Hilfe einer Kamera, zur Verfügung gestellt von den Stadtwerken Freilassing und „RSM Connect“. 

Falls in den nächsten Tagen tatsächlich eine Entscheidung gegen die Nisthilfe fällt bleibt abzuwarten, ob und wer dann am Ende tatsächlich einen Kran besorgt und die Störche beim Brüten stören würde

Ausgegangen war die öffentliche Diskussion in diversen Facebook-Gruppen, dort wurde auch behauptet, der Stadtrat habe das Entfernen der Nisthilfe beschlossen. Das stimmte nicht, „im vergangenen Jahr hat eine Stadträtin im einem Ausschuss lediglich angefragt, ob das Storchennetz mit dem Flugverkehr vereinbar sei“, so der Sprecher der Stadt.

Zur Erinnerung: Bereits bei der Bürgerversammlung im November 2022 wurde bekannt, dass das Luftamt Südbayern der zuständigen Regierung von Oberbayern das Entfernen des Nestes empfohlen hätten. Bettina Oestreich hatte als FWG-Stadträtin und Obfrau der Schutzgemeinschaft durch eine Anfrage in einem Ausschuss der Stadt den Stein unbewusst wieder ins Rollen gebracht. Sie wollte wissen, ob die Nähe zum Flughafen beim Installieren der Nisthilfe an der Lokwelt berücksichtigt worden sei, nicht mehr und nicht weniger.

„Die untere Naturschutzbehörde hat die Nistunterlage angeordnet“, so Oestreich in einem BGLand24-Interview im Dezember vergangenen Jahres, „es wäre aber wichtig, dass die Behörden über ihren Tellerrand schauen. Wir haben in Freilassing die besondere Situation, dass wir in der Einflugschneise sind. In diesem Bereich ist die höchste Gefahr eines Absturzes. Das gehört auf jeden Fall geprüft.“ Oestreich verweist hierbei auf Präzedenzfälle in München und Hannover. Dort wurden Storchennester verlagert.

Diese Überprüfung hat es in Freilassing scheinbar bisher nicht gegeben, die Stadtverwaltung hat diese Anfrage allerdings zum Anlass genommen um bei allen zuständigen Behörden eine Stellungnahme einzuholen. 

hud

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