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„Aus“ für Matulusgarten – Ex-Stadtrat Fritz Braun: „Aicher bot Investoren schon 2017 beträchtliche Summe“

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Von: Michael Hudelist

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Auch als Fritz Braun (r.) schon als Stadtrat ausgeschieden war unterstützte er das Bauvorhaben weiter, hier im Gespräch mit Werner Schmölzl (li.).
Auch als Fritz Braun (r.) schon als Stadtrat ausgeschieden war unterstützte er das Bauvorhaben weiter, hier im Gespräch mit Werner Schmölzl (li.). © hud

Nach dem überraschenden „Aus“ für 100 Wohnungen an der Matulusstraße im Stadtteil Salzburghofen ist nach wie vor unklar, wie es nun weitergeht. Wie berichtet, hatten die beiden ursprünglichen Investoren die beiden Grundstücke am Krankenhaus nie erworben sondern nur eine Absichtserklärung unterzeichnet. Eine solche Absicht liegt nun auch von Bauunternehmer Max Aicher vor, die Eigentümer der beiden Grundstücke – die Kliniken AG und der Landkreis Berchtesgadener Land – wiederum haben die Absicht, die Grundstücke nun doch an Aicher zu verkaufen.

Freilassing – Sofort reagiert hat Fritz Braun, der für die CSU und später für die FWG 30 Jahre im Stadtrat saß und das Wohnbauvorhaben mit 50 Eigentumswohnungen und 50 Mietwohnungen, sowie einer Senioren-Tagesbetreuung von Anfang an unterstützt hatte. Er stellte sich, wie andere Stadträte auch, sogar für Werbe-Flyer zur Verfügung, jetzt fragt er sich, warum die beiden Investoren Schmölzl aus Bayrisch Gmain und Hillebrand aus Wals-Siezenheim ihre jahrelange Arbeit wohl beendet haben.

Seine Erklärung: „Wenn einem von allen Seiten nur Steine in den Weg gelegt werden dann ist man irgendwann nicht mehr bereit, das gesteckte Ziel zu erreichen“. Schmölzl und Hillebrand hätten nach Ansicht Brauns schon viel früher aufgeben können, „da sie nach meinem Kenntnisstand bereits anfangs (beim „Verkauf des Grundstücks 2017. Anm. d. Red.) eine beträchtliche Summe zwecks Abtretung des Vertrages von Max Aicher angeboten bekommen hatten“.

Schmölzl und Hillebrand hätten aber ihr Konzept verwirklichen wollen, dass sie 2017 die beiden Grundstücke nicht wirklich gekauft sondern nur eine Absichtserklärung unterschrieben hatten machte Anfang dieser Woche erstmals Freilassings Bürgermeister Markus Hiebl öffentlich. Obwohl sich sowohl der Stadtrat, als auch die Verwaltung seit Jahren mit den Wohnbauplänen und ständigen Änderungen beschäftigt hatten erhielt die Stadt bis zuletzt keine Auskunft, wem die beiden Grundstücke tatsächlich gehören.

„Bin neugierig ob es auch Protest gegen Aicher gibt?“

Braun ist der Meinung, dass „die Gegner“ das Projekt durch ständig neue Forderungen unmöglich gemacht hätten, „die Auflagen wurden zwar umfassend erfüllt, aber die Gegner wollten einfach nicht, dass Schmölzl und Hillebrand an der Matulusstraße Wohnraum schaffen“. Jetzt sei Max Aicher am Zug, „und ich bin gespannt, was die ‚Freunde der Lunge Freilassings‘ (Name der Bürgerinitiative. Anm. d. Red.) und der Bund Naturschutz nun unternehmen, wenn der mögliche, neue Besitzer seine Pläne verwirklichen will“.

Wenn Aicher auf den beiden Grundstücken nun ein Krankenhaus oder ein Seniorenzentrum plane wären auch Uralt-Bäume und Kleintiere betroffen, die Aicher-Häuser würden sicherlich nicht kleiner ausfallen als die ohnehin mehrmals abgespeckten Wohnhäuser der beiden bisherigen Investoren. „Ich bin neugierig, ob dann wieder ein Bürgerbegehren der Matulusgegner und ein Widerspruch des Bund Naturschutz kommen wird“. Die Zukunft werde zeigen ob es richtig war, die beiden Investoren „aus Freilassing zu vertreiben“.

Freilassing plötzlich der bessere Klinikstandort?

Auch in sozialen Medien werden der Rückzug der Investoren und die Tatsache, dass die Grundstücke eigentlich nie verkauft wurden heftig diskutiert. So meint ein User, dass sowohl die bisher vorgelegten Umweltgutachten, als auch das Verkehrsgutachten bei weitem nicht für ein ordentliches Bebauungsverfahren ausgereicht hätten, die seiner Meinung nach ungeklärten Eigentumsverhältnisse könnten zu einer Rückabwicklung des Kaufes führen, „und plötzlich steht der Klinikstandort Freilassing viel besser da als der Standort in Bad Reichenhall“, so ein User.

Auch ein Testament der früheren Besitzer, der Heiligbrunner-Schwestern, wird in Kommentaren immer wieder erwähnt, diese hatten die Grundstücke dem früheren Eigentümer des Krankenhauses, der Stadt Freilassing vermacht unter der Bedingung, dass es für das Krankenhaus genutzt wird. Durch einen Verkauf der Grundstücke an private Investoren sei dies wohl nicht mehr der Fall.

hud

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