Fiaccolata 2022: Von Berlin nach Solferino
Freilassing übergibt Fackel an Salzburg: Grenzenlose Erinnerung an Rot Kreuz-Gründer Henry Dunant
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Mit einem großen Aufgebot übergaben am späten Freitagnachmittag Mitglieder des BRK Teisendorf und Freilassing eine in Berlin entzündete Fackel an der Saalbrücke an die Kollegen des Salzburger Roten Kreuzes. Der 8-jährige Ferdinand Berger durfte die Fackel gemeinsam mit der Präsidentin des BRK, Angelika Schorer, an die Vizepräsidentin des Salzburger Roten Kreuzes, Ulrike Michl, übergeben.
Teisendorf/Freilassing/Salzburg - Im Gedenken an die Schlacht von Solferino findet seit 1992 jedes Jahr in dem kleinen Ort südlich des Gardasees die Fiaccolata statt, eine Prozession mit Fackelumzug. Tausende Rotkreuz-Mitglieder aus aller Welt reisen für gewöhnlich an. Da aufgrund der Pandemie weiterhin viele nicht nach Italien reisen können, findet auch heuer ein länderübergreifender Staffellauf des „Lichts der Hoffnung und Menschlichkeit“ statt.
Fiaccolata 2022: Von Berlin über Freilassing und Salzburg nach Solferino
Mitte Februar machte sich die Fackel vom Generalsekretariat des Deutschen Roten Kreuzes in Berlin auf den Weg. Die Reise mit Motorradstreifen, Wasserwachten, Jugendgruppen und weiteren Gruppierungen aus der Rotkreuz-Familie erreichte nach fast 100 Stationen in Deutschland Freitagnachmittag Salzburg.
„Die Fiaccolata verbreitet den Urgedanken des Roten Kreuzes. Dem Licht der Hoffnung kommt gerade in schwierigen Zeiten eine besondere Bedeutung zu. Es ist wichtiger denn je, die Idee des Roten Kreuzes in Erinnerung zu rufen und der Humanität ein Gesicht zu geben“, so die Präsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes, Angelika Schorer am Parkplatz des ehemaligen Zollamtes an der Saalbrücke.
Die Salzburger Rot-Kreuzler freut es, dass die Zusammenarbeit mit dem BRK nicht nur in Notfällen klappt, „sondern auch bei dieser wunderbaren Initiative des Deutschen Roten Kreuzes. Einmal mehr zeigt sich, dass unsere Rotkreuz-Verbände eng zusammenarbeiten und einander auch freundschaftlich verbunden sind“, so Herbert Wieser vom Salzburger Roten Kreuz.
Per Motorrad von Salzburg nach Hochfilzen
Nach der Übernahme von den bayerischen Rotkreuzkameraden am Grenzübergang Freilassing reist die Fackel per Motorrad nun nach Hochfilzen, allerdings aus Sicherheitsgründen wieder gelöscht. Die Salzburger Etappe des Fackellaufs endet in Hochfilzen, wo das Licht vom Roten Kreuz Tirol übernommen wird. Am 24. Juni 2022, dem 163. Jahrestag der Schlacht, wird die Fackel schließlich in Solferino eintreffen, „der Stadt, die einst Zeugin von so viel Leid war. Und die einen Henry Dunant inspirierte, die heute größte humanitäre Hilfsorganisation der Welt zu gründen“, erinnern Wieser und Schorer.
Schlacht von Solferino
Am 24. Juni 1859 geriet der Schweizer Geschäftsmann Henry Dunant auf einer Reise unvermittelt in die Schlacht von Solferino. Es war die Entscheidungsschlacht im Sardinischen Krieg zwischen dem Kaisertum Österreich und dem Königreich Sardinien mit dessen Verbündetem Frankreich unter Napoléon III. Durch die Niederlage der Österreicher bei Solferino am 24. Juni 1859 wurde der Krieg von Sardinien gewonnen und der Weg zur Einigung Italiens eröffnet. Angesichts des Leids der verwundeten Soldaten auf beiden Seiten entschloss sich Dunant bei der Versorgung der Verwundeten zu helfen. Unter dem Eindruck dieser Schlacht gründete er bald darauf das Rote Kreuz.
hud