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„Negativ bewertet“: Darum bekommt der Dorfplatz Anger nun doch keine Tribüne

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Von: Melanie Fischer

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Der Dorfplatz Anger
Der Dorfplatz Anger - ein herrliches Fotomotiv. Doch der Schein trügt. Der Asphalt muss dringend saniert werden. © Melanie Fischer

Schon seit 2019 plant die Gemeinde Anger im Rahmen der Städtebauförderung die Umgestaltung des historisch bedeutsamen Dorfplatzes. Für den Baustart hat Bauamtsleiter Albert Mauerer bereits ein konkretes Datum im Auge. Doch für die geplante Tribüne auf dem Rathausvorplatz bedeutet es ein vorzeitiges Aus.

Anger – Der Dorfplatz in Anger ist ein beschaulicher Ort. Daher steht er auch unter Denkmalschutz. Bei genauerem Hinsehen erkennt man aber, dass etwa der Asphalt sehr abgenutzt ist, es auf der Westseite keinen Fußgängerweg gibt und der ganze Kern eher vom Verkehr als von der Natur geprägt ist. Zudem gibt es zu wenig Sitzbänke und auch die Barrierefreiheit ist nicht gewährleistet.

Der Dorfplatz Anger
Kein Gehweg, stark beschädigter Asphalt und Parkplätze ohne Begrünung - das alles soll sich bald ändern. © Melanie Fischer

2018 wurde die Gemeinde in das bayerische Städtebauförderungsprogramm „Innen statt Außen“ aufgenommen. Inzwischen steht der Neugestaltung des Dorfplatzes kaum noch etwas im Wege. Zunächst wurden in einer Rahmenplanung die Grundlagen ermittelt, wie man den Dorfplatz aufhübschen kann. Besonders standen hierbei die Themen Zukunft, Klima und Beschattung im Focus. Auch die Vorplanung hat der Gemeinderat inzwischen genehmigt. Die Förderungen sind geklärt.  

So soll die Neugestaltung aussehen

Bauamtsleiter Albert Mauerer erklärt, dass rund um den Dorfplatz ein barrierefreier Gehweg entstehen soll. Zusätzlich seien Baum- und Heckenbepflanzungen geplant, insbesondere bei den Parkplätzen. „Die Stellplätze werden wasserdurchlässig und durch die Begrünung etwas weniger. Auch der Bus soll nicht mehr um den ganzen Platz fahren, sondern am nördlichen Teil wenden. Für den Rathausvorplatz planen wir einen Wassertisch. Wir sind aber noch am erarbeiten, wie der genau aussehen soll.“ Auch Trinkbrunnen sind vorgesehen, „denn mit der Klimaveränderung soll man so etwas anbieten.“

Bürgermeister Markus Winkler hat sich an die Bürger sogar per Video gewandt und die Neugestaltung im Detail erklärt.

Keine Tribüne auf dem Rathausvorplatz

In der Gemeinderatssitzung vom 7. Februar wurde klar, dass die eigentlich geplante Tribüne vor dem Rathaus nicht weiter verfolgt werden kann. Die Förderstelle hatte das Projekt negativ bewertet. Mit der Begründung: Die Multifunktionalität, Zugänglichkeit und Offenheit des Platzes werde damit eingeschränkt. Da die Gefahr bestand, dass Fördergelder mit der Umsetzung wegfallen, beschloss der Gemeinderat, das Vorhaben aufzugeben. Mauerer sieht das gelassen: „Veranstaltungen sind auch ohne diese Tribüne an der Stelle möglich.“  

Was sind die nächsten Schritte?

Die Erneuerung der Wasserversorgung könnte schon dieses Jahr angegangen werden. Ebenso ließe sich bereits der Regenwasserkanal umbauen. Mauerer rechnet damit, dass der eigentliche Baubeginn der Sanierung in den März 2024 fällt und die Umgestaltung im Dezember 2024 abgeschlossen ist. Auch die Privateigentümer vor Ort seien involviert. „Wir haben schon schriftliche Vereinbarungen getroffen, dass sie dem Ganzen positiv gegenüberstehen.“ Nun müsse noch die Planung verfeinert werden, „aber da sehe ich keine grundsätzlichen Hürden mehr.“

mf

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