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„Zu euphorisch und zu schnell“: Gemeinderat Ramstetter fordert Ablehnung oder Kauf – und rudert zurück

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Von: Melanie Fischer

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Reiter Alm Ainring Wellnesshotel
Die Reiter Alm - derzeit noch ein Wellnesshotel mit Restaurant. © ce

Die Reiter Alm am Högl bei Ainring soll zu einer Reha-Klinik für psychosomatische Erkrankungen umgebaut werden. Neben den Befürwortern gibt es aber auch Kritiker wie Gemeinderat Josef Ramstetter. Dieser hatte gefordert, den Bau abzulehnen oder das Objekt zu kaufen. - Und ruderte bei der Sitzung schließlich doch zurück.

Ainring - Am 25. Januar gab es im Haus der Kultur eine große Infoveranstaltung zur Reiter Alm und die dort geplante Reha-Klinik. Im Anschluss folgte noch eine Diskussion, bei der auch Kritik geäußert wurde. Der Unmut über das Projekt war nun erneut im Gemeinderat Thema. Gemeinderat Josef Ramstetter (CSU) hatte einen zweiteiligen Antrag gestellt. Das Projekt Reiter Alm solle entweder abgelehnt werden. - Oder aber die Gemeinde solle sich dort einkaufen oder das Objekt insgesamt kaufen. Im Sitzungsprotokoll heißt es in der Begründung Ramstetters: „Die Vorstellung des Projekts im Haus der Kultur war ihm zu euphorisch und es ging seiner Meinung nach alles viel zu schnell.“

Ramstetter rudert zurück

Laut Bauamtsleiter Thomas Fuchs würden beide Vorschläge Probleme in der Bearbeitung bereiten: „Es gibt ja einen Mehrheitsbeschluss, einen Bebauungsplan zu machen.“ Daher könne man nicht ablehnen. „Und ein Antrag auf Kauf würde ja voraussetzen, dass das Objekt zum Verkauf steht. Das ist nicht der Fall und die Gemeinde kann ja keinen Verkauf verlangen.“ Die Gemeinde habe die Familie Brüderl, also die Investoren, explizit gefragt. Diese habe versichert, dass das Objekt nicht zum Verkauf stehe.

Im Protokoll heißt es nun weiter: „Nach Rücksprache mit dem Bauamtsleiter konnten Missverständnisse ausgeräumt werden. Das Vorhaben ist erst am Anfang der Planung und es ist noch nichts genehmigt. Daraufhin erklärt Gemeinderat Josef Ramstetter, dass er den Antrag zurücknimmt. Eine Nutzungsänderung kommt aber für ihn auch zukünftig nicht in Betracht.“ Fuchs bestätigt: „Das war relativ schnell erledigt.“ Die Klinik für psychosomatische Erkrankungen soll also weiterhin entstehen.

Wie ist der aktuelle Stand?

„Derzeit arbeiten wir an den Planentwürfen“, so Fuchs. „Die Gutachten sind beauftragt und bereits in Bearbeitung.“ Dazu gehören ein Verkehrsgutachten, bei dem bewertet wird, wie das Straßennetz ausgebaut ist. „Da geht ja eine relativ enge Straße rauf. Es hat bereits Zählungen gegeben. Ein Fachbüro ist beauftragt zu ermitteln, wie viel mehr Verkehr durch die Klinik entsteht und ob das vorhandene Straßennetz verträglich ist oder man noch nachsteuern muss.“

Zusätzlich gibt es noch ein geologisches Gutachten und eines zu Sturzfluten und zur Beseitigung von Oberflächenwasser sowie ein Immissionsgutachten. „Dabei geht es um ein spezielles Geruchsgutachten, damit die Belange der Landwirtschaft geprüft werden und sichergestellt ist, dass die Landwirtschaft uneingeschränkt weiterbetrieben werden kann in der Umgebung.“

Nun soll möglichst bald der Entwurf stehen, damit die frühzeitige Beteiligung der Bürger und Behörden starten kann. „Diese Beteiligungen sind ja wichtig, damit die Gemeinde Informationen sammelt, was zu beachten ist in dem Verfahren.“

Auf einen genauen Zeitplan möchte sich der Bauamtsleiter noch nicht festlegen. „Das ist schwierig, weil ich auf die Zuarbeit der Gutachten angewiesen bin. Wir machen da schon Druck und haken nach, aber ich kann seriös nicht sagen, wann wir starten. Ich hoffe, in einigen Wochen haben wir alles beisammen.“

mf

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