Der OVB-Jahresrückblick 2021
Widerstand gegen die Steinbrucherweiterung: Das Ringen um den Heuberg bei Nußdorf geht weiter
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Schon seit Jahren wird um den Steinbruch am 1338 Meter hohen Heuberg bei Nußdorf gestritten. Der Betreiber möchte den Abbau erweitern, um weiterhin Kalk zu gewinnen. Doch Anwohner, Gemeinden und Naturschutzverbände haben etwas dagegen.
Nußdorf – Die Betreiberfirma, das Südbayerische Portland Zementwerk in Rohrdorf, baut dort Kalk ab, ein unverzichtbarer Rohstoff zur Zementherstellung. Als der Betreiber den Antrag stellt, den Abbau oberhalb der bestehenden Beschränkung von 758 Metern Höhen auszuweiten, kocht das Thema hoch. Anwohner, Gemeinde und Naturschutzverbände protestieren. Sie fürchten nicht nur Steinschlag, sondern auch die Zerstörung des Landschaftsbildes.
Auch die Naturschutzbehörden haben gravierende Bedenken gegen die Vergrößerung, wie aus der Antwort des Umweltministeriums auf eine Anfrage der Landtags-SPD hervorgeht. Demnach befindet sich der Bereich der geplanten Erweiterung zum großen Teil in der „Zone C“ des Alpenplans – das sind geschützte Gebiete, in denen eigentlich keine Verkehrserschließung erlaubt ist. Die Genehmigung des Steinbruchs stammt aber aus den 60er- Jahren – und damals gab es noch keinen Alpenplan.
Widerstand aus dem Landkreis Rosenheim
Anwohner und Naturschützer fordern deshalb ein neues Raumordnungsverfahren. Die gleiche Forderung stellt auch der Rosenheimer Kreistag in einer Resolution an die Regierung von Oberbayern. Doch die Regierung sieht dafür keine Notwendigkeit und verweist auf die alte Abbaugenehmigung. Sie habe weiterhin Geltung, obwohl sich die rechtlichen und ökologischen Rahmenbedingungen seitdem verändert haben. Das Zementwerk argumentiert mit CO2-Einsparungen, die sich durch die Zusammensetzung des Gesteins ergäben. Nun läuft das Genehmigungsverfahren für die beantragte Erweiterung. Zuständig ist das Landratsamt Rosenheim. Dort gehen 1241 Einwendungen gegen die geplante Erweiterung des Abbaus ein. Die geplante öffentliche Erörterung ist wegen der Corona-Pandemie im Augenblick unterbrochen.