Klärgasverstromung spart langfristig Kosten
Neues Blockheizkraftwerk in Kläranlage Traunreut offiziell in Betrieb
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Das zweite und neue Block-Heizkraftwerk der Kläranlage in Traunreut ist in Betrieb gegangen. Dadurch kann die Anlage langfristig Kosten und Energie sparen.
Die Mitteilung im Wortlaut:
Traunreut - Die Kläranlage in Traunreut ist in der Lage, circa 90 Prozent ihres Strombedarfs selber zu erzeugen. Wie sie das schafft? Neben der PV-Anlage mit 30 kWp auf dem Dach der Kläranlage erzeugen auch zwei Block-Heizkraftwerke (BHKW) elektrischen Strom.
Als Energie nutzen die beiden BHKW mit je 60 kWel und 96 kWth das bei der Klärschlammfaulung entstehende Klärgas, was ökologisch und ökonomisch äußerst sinnvoll ist: Mit dem erzeugten Strom können die elektrischen Geräte (z. B. Motoren für Rechenanlage, Luftaggregate, Zentrifuge) in der Kläranlage betrieben werden.
Zudem fällt bei der Klärgasverstromung im BHKW auch Wärme an, die wiederum für den Faulungsprozess des Klärschlamms und die Gebäudeheizung genutzt werden kann. „So können wir uns viele tausend Liter Heizöl einsparen“, weiß Florian Friedl, Technische Führungskraft und Betriebsleiter der Abwasserreinigung bei den Stadtwerken Traunreut. Eines der beiden BHKW musste nun aus Altersgründen ersetzt werden. Es wurde 2007 in Betrieb genommen und hat damit schon über 100.000 Betriebsstunden treu seine Dienste in der Kläranlage verrichtet. Aber irgendwann rechnen sich die steigenden Instandhaltungs- und Reparaturkosten nicht mehr, und so wurde vom Werkausschuss und dem Stadtrat auf Empfehlung der Stadtwerke in 2020 die Anschaffung eines neuen BHKW beschlossen.
Kürzlich hat die mit dem Einbau beauftragte Firma das neue BHKW (unter Begleitung und den wachsamen Augen des planenden Ingenieurbüros) installiert. Da die Abmessungen des neuen BHKW etwas größer als die des alten BHKW sind, musste für den Transport in den Maschinenraum sogar extra der Zugang verbreitert werden.
Aber all die Mühen werden sich ganz sicher lohnen: Die Kosten für die Anschaffung und Einbau des BHKW liegen zwar bei circa 470.000 Euro brutto, jedoch werden die Beschaffungskosten für fossile Brennstoffe und Strom aus dem Netz eingespart. So amortisieren sich die hohen Anschaffungskosten in nur wenigen Jahren. „Man muss solche Investitionen immer langfristig sehen“, meint Florian Friedl, „und umso besser ist es, wenn sich die Anschaffung des neuen BHKW für unsere Kläranlage schon nach so kurzer Zeit rechnet. So können wir zum einen die Abwassergebühren stabil halten, zum anderen werden wir unserem Anspruch gerecht, mit der effizienten Nutzung des Klärgases ökologisch und umweltschonend zu arbeiten.“
„Mit dem Blockheizkraftwerk befinden wir uns am Puls der Zeit und können energieeffizient Strom gewinnen. Außerdem tragen wir Sorge dafür, auch nachfolgenden Generationen ein Vorbild in Sachen Umwelt und Nachhaltigkeit zu sein. Der Grundstein ist hiermit gesetzt.“, stimmt auch Bürgermeister Hans-Peter Dangschat zu.
Mit der erfolgreichen Inbetriebnahme fiel der Startschuss für das neue BHKW, das hoffentlich auch wieder viele Jahre Strom und Wärme aus Klärgas erzeugen wird.
Pressemitteilung Stadt Traunreut