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Von West Side Story bis Pique Dame - Tolle Kostüme im Abverkauf

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Von: Melanie Fischer

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Jan Meier, Direktor Kostüm, Maske und Garderobe
Jan Meier, Direktor Kostüm, Maske und Garderobe © SF/Löffelhardt

Der Fundus der Salzburger Festspiele platzt aus allen Nähten. Nach fünfjähriger Pause können nun wieder Profis und Amateure die heißbegehrten Kostüme ergattern. Welche Kleidung zum Verkauf steht und was die Menschen daran so fasziniert, erklärt Kostümdirektor Jan Meier.

Salzburg – Erstmals seit 2018 öffnen die Salzburger Festspiele wieder ihre Schatzkammern. Aus dem Fundus können Schnäppchenjäger am 15. und 16. Februar rund 5.500 Kostüme, besondere Stoffe und Zubehör erbeuten. Kostümdirektor Jan Meier erklärt: „Wir sind die Produktionen durchgegangen, die nicht mehr gespielt werden und haben entschieden, was wir veräußern können. Auf 1.500 Quadratmetern hat sich in den letzten Jahren viel angesammelt, und einem Teil davon schenken wir gern ein neues Leben.“  

Jeder findet etwas Passendes

Egal, ob für den Alltag oder etwas ganz Ausgefallenes - für jeden ist etwas dabei. „Wir haben eine große Auswahl an Damen- und Herren-Vintage-Kleidung, Alltagskleidung, Abendkleider, Fräcke und einen großen Wühltisch mit Einzelteilen“, so Meier. „Die Einzelteile auf dem Wühltisch sind für zwei Euro erhältlich. Daneben gibt es farblich markierte Preiskategorien im Bereich zwischen fünf und 50 Euro sowie eine Auswahl an Individualkostümen ab 60 Euro. Es gibt einige schräge Kostüme, aber ich glaube, dass das Fischkostüm durchaus als das Schrägste bezeichnet werden kann.“ Und auch für Kinder findet sich einiges Phantasievolles. Zusätzlich gibt es wieder originelle Kopfbedeckungen, unterschiedlichste Accessoires, Taschen, historische Stiefel und eine große Anzahl an unterschiedlichsten Stoffen aus dem Stofflager.  

Kostümabverkauf der Salzburger Festspiele
Einzelne Teile sind schon ab zwei Euro erhältlich. © SF/Löffelhardt

Kleider machen Leute

Besonders zur Faschingszeit, aber auch unter dem Jahr, verkleiden sich Menschen gerne. Meier sieht bei den Käufern ganz unterschiedliche Motivationen. „Viele haben großes Interesse an Kostümen, sei es für Motto-Partys, weil sie sich in einer Theaterspielgruppe engagieren oder weil sie damit eine kleine Erinnerung an die Salzburger Festspiele mit nach Hause nehmen können.“

Man erfährt genau, woher ein Kostüm stammt

Auch Kleidung von Berühmtheiten findet man beim Abverkauf. Die meisten Solistenkostüme lagern zwar zur Dokumentation und für Ausstellungszwecke im Archiv der Festspiele. Aber auf den Verkaufsetiketten kann man Name, Rolle und Produktion erkennen. „So weiß der Käufer und die Käuferin genau, wer das Stück auf einer der Festspielbühnen getragen hat.“

Die Kostüme stammen aus den Produktionen von 2001 bis 2022. Es finden sich Tanzkleider aus der West Side Story ebenso wie Chorkostüme aus Pique Dame sowie phantasievolle Kostüme aus Œdipe, dem Rosenkavalier, Simon Boccanegra und der Fledermaus.

Meier glaubt, dass die meisten Besucher „hauptsächlich von der Neugier getrieben werden. Einige haben zwar ganz bestimmte Vorstellungen, aber ab einem bestimmten Zeitpunkt setzt dann meist der Jagdinstinkt ein.“ Der Abverkauf startet für Leute vom Fach, also für Theater und freie Gruppen sowie Schulen am 15. Februar von 12 bis 15 Uhr. Von 15 bis 18 Uhr können schließlich allgemeine Besucher im Fundus stöbern. Fortgesetzt wird der öffentliche Verkauf dann am 16. Februar von 12 bis 19 Uhr.

Der Verkaufserlös kommt in diesem Jahr sowohl der humanitären Hilfe zu Gunsten von Opfern der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Syrien als auch der Pflege und fachgerechten Lagerung von Archivbeständen der Kostümabteilung zugute.

mf

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