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Steigende Spritkosten: Blaulicht-Organisationen hoffen auf „Hilfe von oben“

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Von: Michael Hudelist

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Der neue Tankwagen der Einsatzorganisationen kann drei bis vier Helikopter sehr schnell auftanken, auch direkt vor Ort bei Sucheinsätzen oder Löschflügen.
Der neue Tankwagen der Einsatzorganisationen kann drei bis vier Helikopter sehr schnell auftanken, auch direkt vor Ort bei Sucheinsätzen oder Löschflügen. © hud

Mit einem Kooperationsvertrag haben am Freitag (12. August) Polizei, Rotes Kreuz und die Feuerwehr in Salzburg die gemeinsame Nutzung eines Kerosin-Tankwagens beschlossen.

Salzburg – Der 1000-Liter-Tank im Laderaum eines Feuerwehr-Lieferwagens wird nicht nur am Flughafen für das schnelle Auftanken von Hubschraubern der Rettung und der Polizei genutzt sondern kann auch den Hubschraubern entgegenfahren, damit sie zum Beispiel bei Sucheinsätzen oder beim Löschen von Waldbränden vor Ort länger eingesetzt werden können und nicht immer wieder zum Auftanken nach Salzburg-Maxglan fliegen müssen.

Die aktuell hohen Spritpreise machen den Blaulichtorganisationen nicht wirklich zu schaffen, sie gehen davon aus, dass der Staat die Mehrkosten schon übernehmen wird. „Es wird deshalb kein Hubschrauber am Boden bleiben“, versichert ein Vertreter des Innenministeriums, der zur Unterschrift des Vertrages extra aus Wien angeflogen kam.

Ob der Rettungshubschrauber Christophorus 6 oder der Polizeihubschrauber Libelle-4-Salzburg, alle sind ständig im gesamten Bundesland im Einsatz, die Salzburger Rettungshubschrauber darüber hinaus auch ständig im bayerischen Grenzgebiet. „Alleine heute Vormittag hatten wir schon vier Einsätze mit dem Rettungshubschrauber“, so Salzburgs Rettungskommandant Toni Holzer, „also wir schauen schon dass das Kerosin nicht alt wird“.

Der spezielle Tankwagen der Feuerwehr sieht aus wie ein normaler Lieferwagen, hat aber im Inneren einen 1000-Liter Kerosin-Tank, damit könnten drei bis vier Hubschraubertanks gefüllt werden, je nachdem, welche Aufgabe der Helikopter hat. „Wenn er zum Löschen von Waldbränden eingesetzt ist kann der Tank nicht vollgemacht werden weil sonst nicht mehr viel Löschwasser transportiert werden kann“, erklärt Günter Trinker vom Landesfeuerwehr-Kommando in Salzburg-Maxglan.

Die Landesfeuerwehr ist zuständig für den 150.000 Euro teuren Wagen, der normalerweise am Flughafen steht und von den Mitarbeitern der Flugeinsatzstelle bedient wird, also von ÖAMTC- oder Rotes-Kreuz-Mitarbeitern. Auch die Hubschrauber der Polizei sowie des Bundesheeres können mit dem wendigen Wagen schnell aufgetankt werden.

Tankwagen kommt Hubschraubern entgegen

Im Bedarfsfall kann der Wagen aber auch in die Bezirke fahren und dort die Helikopter schnell auftanken, „das heißt die Rückflüge zum Auftanken entfallen, die Hubschrauber können vor Ort mehr Einsatzstunden absolvieren“. Die Einsatzminute kostet übrigens rund 60 Euro.

Wer zahlt hohe Spritpreise?

Die derzeit hohen Spritpreise machen auch den Einsatzorganisationen zu schaffen, sie gehen aber davon aus, dass die zuständigen Ministerien die Mehrkosten am Ende übernehmen werden, „wir haben alleine bei unseren 80 Fahrzeugen des Landesfeuerwehrverbandes eine Verdoppelung der Kosten, bei den Feuerwehren in den Gemeinden muss das die jeweilige Kommune erst einmal stemmen“, so Trinker.

Er hofft auf „Hilfe von oben“, gemeint ist von der Regierung, „denn die Einsatz-Organisationen können ja nicht trockengelegt werden“. Auch die Polizei versichert, dass sie wegen der derzeit hohen Treibstoffkosten auf keine Streifenfahrt verzichtet, „in Salzburg fahren unsere Fahrzeuge neun Millionen Kilometer im Jahr“, so Polizeidirektor Bernhard Rausch, „es wird schon eine österreichweite Regelung für die Treibstoff-Budgets geben“. Das Rote Kreuz beziffert die Mehrkosten wegen der hohen Spritpreise bis jetzt auf rund 750.000 Euro.

hud

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