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Fluglärm an Winter-Samstagen: Was Ramsauer & Co. nicht schafften soll jetzt Söder richten

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Von: Michael Hudelist

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Mit über 200 Starts und Landungen war der vergangene Samstag einer der stärksten Tage in dieser Wintersaison am Salzburger Flughafen. (Archivbild)
Mit über 200 Starts und Landungen war der vergangene Samstag einer der stärksten Tage in dieser Wintersaison am Salzburger Flughafen. (Archivbild) © hud

Was ehemalige Ministerpräsidenten wie Horst Seehofer – „Fluglärm ist Chefsache“ – und ehemalige Bundesverkehrsminister wie Peter Ramsauer – „Flugverbot über Freilassing“ – nicht schafften, soll jetzt Markus Söder richten. Die Freilassinger klagen erneut über Fluglärm, am lautesten die Mitglieder der Schutzgemeinschaft und Politiker. Jetzt erhoffen sie sich Hilfe vom Bayerischen Ministerpräsidenten.

Salzburg/Freilassing – Nach Corona ist die Zahl der Passagiere am Salzburger Flughafen 2022 gegenüber den Corona-Jahren wieder auf 1,2 Millionen angestiegen, gegenüber dem Vergleichsjahr 2018 bedeutet die Zahl aber immer noch einen Rückgang von 35 Prozent. Nun zieht allerdings der Flugverkehr wieder an und – Klimakrise hin oder her – tausende Wintersportler aus halb Europa starten ihren Winterurlaub in Salzburgs und Tirols Bergen am Stadtflughafen in Maxglan.

Ein bereits im März 2017 zwischen den Verkehrsministerien in Wien und Berlin ausgehandeltes Pistennutzungskonzept liegt eben solange auf Eis. Eine Nachfrage 2019 – also vor Corona – beim zuständigen Landesrat und Chef des Flughafen Aufsichtsrates, Christian Stöckl, ergab nur ein Achselzucken, die deutsche Seite würde sich zum Konzept nicht mehr äußern.

Es folgte ein Brandbrief des damaligen Bürgermeisters Josef Flatscher. Reaktion: keine. Dann kam Corona und der Fast-Stillstand des Flugverkehrs, die Verkehrsministerien in Wien und Berlin hatten fortan offensichtlich wichtigere Probleme der Luftfahrt zu bewältigen, unter anderem deren finanzielles Überleben mit Steuergeld zu sichern.

Einigung seit sechs Jahren „in der Abstimmung“

Jetzt, sechs Jahre nach der „Einigung“ über das Konzept, das aber auch immer nebulös eine neue Verteilung der Starts und Landungen andeutete, befindet es sich immer noch „in der Abstimmung mit den beteiligten Behörden und Ministerien“, so Freilassings Bürgermeister Markus Hiebl in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Fluglärmkommission nach einer Sitzung im November, deren Ergebnis erst jetzt – zwei Monate danach – veröffentlicht wurde.

Und, als ob man nicht wüsste, dass dieses Konzept wohl so schnell nicht landen wird, wurde jetzt auch noch eine Arbeitsgruppe eingerichtet, „sie hat die Aufgabe, drei Überwachungspunkte in Freilassing, Saaldorf-Surheim und Ainring festzulegen“. Hiebl will eine „signifikante Reduzierung der Flugbewegungen“, wie hoch diese wesentliche Reduzierung sein soll sagt auch er nicht.

Aber Anfang Februar habe er, gemeinsam mit den Bürgermeistern von Ainring und Saaldorf-Surheim ein Schreiben an Söder geschickt mit der Bitte um Unterstützung. Welchen Einfluss Söder auf das FDP-geführte Verkehrsministerium in Berlin und das Grün-geführte Pendant in Wien haben soll ist unklar, aber im Wahlkampf ist vieles möglich.

Über 90 Prozent landen über Freilassing

Im Jahr 2022 gab es am Flughafen Salzburg genau 12.441 Starts und 12.409 Landungen von Linien- und Charterflügen, sowie der allgemeinen Luftfahrt. Davon landeten 91 Prozent über die Piste 15, also über Freilassing kommend, der Rest, also gerade einmal 9 Prozent über die Piste 33, über den Süden der Stadt Salzburg. Bei den Starts fliegen rund 85 Prozent Richtung Norden, drehen aber unmittelbar vor der Staatsgrenze in Richtung Westen oder Osten ab, rund 15 Prozent starteten 2022 in Richtung Süden.

hud

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