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Mehr Reiseverkehr - weniger Ausweichverkehr: 1,3 Millionen Fahrzeuge zur Ferienzeit auf Salzburgs Autobahnen

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Von: Michael Hudelist

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Die Kontrollen durch die Asfinag-Mitarbeiter erwies sich als besonders wirksam, ihr uniformiertes Auftreten sorgte dafür dass zumindest 70 Prozent der Abfahrwilligen auf der Autobahn blieben.
Die Kontrollen durch die Asfinag-Mitarbeiter erwies sich als besonders wirksam, ihr uniformiertes Auftreten sorgte dafür dass zumindest 70 Prozent der Abfahrwilligen auf der Autobahn blieben. © hud

Die Sommerferien in Österreich und Bayern sind zu Ende und damit auch die starken Reisewochenenden auf der Tauernautobahn. Die Abfahrtssperren scheinen in diesem Sommer besser gewirkt zu haben – zumindest da, wo kontrolliert wurde. Der ADAC hat heuer erstmals seine Mitglieder deutschlandweit über die Abfahrtssperren und den Hintergrund für diese Maßnahme informiert. Die Bürgermeister der Anliegergemeinden sind teilweise zufrieden, Verkehrslandesrat Stefan Schnöll möchte die Abfahrtssperren von Donnerstag bis Sonntag auch in den Winterferien verordnen.

Salzburg – Touristiker sprechen von einer starken Zunahme der „erdgebundenen Reisen“ und meinen damit, dass auch in diesem Sommer sehr viele mit dem Auto in den Urlaub gefahren sind, hauptsächlich nach Kroatien. An der Mautstelle in St. Michael wurden alleine im Juli und August dieses Jahres 1,35 Millionen Fahrzeuge in Richtung Süden und ebenso viele in Richtung Norden gezählt.

Das stärkste Wochenende war am 20. bis 21. August mit knapp 127.000 Fahrzeugen in beide Richtungen. Dem verantwortlichen Verkehrslandesrat Stefan Schnöll und den Bürgermeistern entlang der Tauernautobahn ist aber eines besonders wichtig: dass möglichst alle auf der Autobahn bleiben und nicht die Landesstraßen und Orts-Zentren verstopfen. Die in diesem Sommer verfeinerten Abfahrtssperren von Donnerstag bis Sonntag seien durch verstärkte Kontrollen auch besser angenommen worden, so zumindest die bei einer Pressekonferenz anwesenden Bürgermeister.

Abfahrtssperren an zehn Wochenenden aktiv

An insgesamt 76 Standorten im Bundesland wurden Abfahrts- und Durchfahrtssperren verordnet. Diese waren an zehn Wochenenden seit Anfang Juli, jeweils von Donnerstag bis Sonntag von 6 bis 22 Uhr aktiv. Auf der Autobahn kontrollierten heuer erstmals Mitarbeiter des Autobahnbetreibers Asfinag schon unmittelbar an der Ausfahrt und hatten damit augenscheinlich Erfolg. Durch den technischen Fortschritt wurden die Ausweichsperren auch besser in die Navigationsgeräte übernommen, auch das hat wesentlich zur Verbesserung der Situation in den staugeplagten Gemeinden beigetragen.

Asfinag und Sicherheitsfirmen aktivierten in diesem Sommer insgesamt 32 vorübergehende Abfahrtssperren, bei denen 70 Prozent der abfahrenden Fahrzeuge auf die Autobahn zurückgeschickt wurden, 30 Prozent der Lenkerinnen und Lenker konnten ein Ziel in Österreich benennen oder waren in der Region wohnhaft. In der Regel reichte auch die Begründung „Ich möchte zum Essen gehen“. Die Hotspots der Ausweichversuche waren in Richtung Villach nach wie vor die große Ausfahrt Hallein und Kuchl, in Richtung Walserberg Pfarrwerfen und Hallein.

ÖAMTC informierte ADAC

Insgesamt hat der Reiseverkehr auf der A10 in diesem Sommer gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 um rund fünf Prozent zugenommen, wobei die A10 aber nicht nur von deutschen und holländischen Urlauber für ihre Fahrt ans Meer genutzt wird sondern zu rund 50 Prozent auch von Österreichern selbst – vor allem aus dem Osten des Landes. Dafür, dass zumindest ADAC-Mitglieder über den Sinn der Abfahrtssperren besser informiert waren, sorgten auch der österreichische Schwesterklub ÖAMTC, „wir sind zu unseren Pressekollegen nach München gefahren und haben die Hintergründe geschildert“, so Aloisia Gurtner vom ÖAMTC in Salzburg.

Im nächsten Jahr sollen dann auch die Automobilklubs in Holland ausführlich gebrieft werden. „Ich denke es ist bei den meisten Autofahrern auch angekommen, dass sich das Abfahren von der Autobahn nicht lohnt“. Viele Urlauber würden jetzt in der Nacht fahren, viele auch am Freitag und am Montag.

„Natürlich sind Autofahrer auch sehr kreativ“

Neben der Asfinag und privaten Sicherheitsleuten war auch die Polizei mit den Staus beschäftigt, allerdings nur im geringen Ausmaß mit der Kontrolle der Abfahrtssperren sondern vielmehr mit dem Entflechten von Staus in den Ortschaften. „Und natürlich sind Autofahrer auch sehr kreativ“, so Polizeidirektor Bernhard Rausch, soll heißen, wenn die eine Lücke durch eine Kontrolle geschlossen wurde haben die Autofahrer eine andere gesucht und gefunden.

hud

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