Fürchterliche Tragödie im Salzburger Land
Motorcross-Talent René H. (†19) und zwei Freunde sterben bei Lawinendrama
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Tweng/Salzburg – Schreckliche Tragödie im Salzburger Land: Dort hat sich am Samstagmittag (4. Dezember) im Bezirk Lungau am Lackenspitz ein schlimmes Lawinenunglück ereignet. Dabei starben drei junge Männer aus Oberösterreich. Inzwischen sind weitere Details zu dem Drama bekannt geworden.
Update, 13.40 Uhr - Motocross-Talent unter den Todesopfern
René H. (†19) galt als DAS Motocross-Talent in Österreich. Jetzt ist klar: Der 19-Jährige ist eines der drei Opfer, das bei dem schrecklichen Unglück am frühen Samstagnachmittag (4. Dezember) im Salzburger Lungau ums Leben kamen. Mit ihm starben auch zwei seiner Freunde. Rene H. wurde nur 19 Jahre alt. Am 4. Januar hätte er seinen 20. Geburtstag gefeiert. Seinen Tod hat sein Team, das österreichische Red Bull KTM-Werksteam, inzwischen in den sozialen Netzwerken bestätigt.
In einem englischsprachigen Facebook-Post zeigte sich das Team tief betroffen und sprach seiner Familie, Angehörigen, Freunden sowie der ganzen Motocross-Szene Beileid aus und wünschte viel Kraft für die folgende, schwere Zeit.
Zudem hat die Landespolizeidirektion Salzburg nun einige weitere Details zu dem Unglück bekannt gegeben: Demnach war die Gruppe um etwa 13.35 Uhr im Gipfelhang der Lackenspitze im Aufstieg, als sich im Kammbereich ein zirka 200 Meter breites
Schneebrett löste. Das Schneebrett erfasste acht Tourengeher der insgesamt elfköpfigen Gruppe. Drei Personen wurden vollständig verschüttet, zwei teilverschüttet.
Zwei der vollständig verschütteten Tourengeher konnten mit Suchgeräten geortet und anschließend von der Bergrettung ausgegraben werden. Ein junger Mann konnte dabei nur noch tot geborgen werden. Ein zweiter Mann kam unter laufender Reanimation mit dem Helikopter in ein Krankenhaus nach Klagenfurt, wo er jedoch wenig verstarb. Zudem bestätigte die Polizei, dass das dritte Todesopfer, das erst am späten Nachmittag gefunden wurde, keine Notfallausrüstung getragen hatte.
Update, 9.35 Uhr - Alle drei Toten stammen aus Oberösterreich
Bezüglich der Identität der drei Todesopfer hatte es am Samstagabend und Sonntagmorgen (5. Dezember) zunächst etwas Verwirrung bzw. widersprüchliche Informationen gegeben. Inzwischen steht nach Informationen von BGLand24.de fest: Bei den drei Opfern handelt es sich um drei Männer aus Oberösterreich.
Demnach kam der tote 24-Jährige aus dem Bezirk Wels-Land. Die beiden toten 19-Jährigen stammten aus den Bezirken Urfahr-Umgebung und Grieskirchen. Zunächst war von der Bergrettung gemeldet worden, dass die Toten aus Oberösterreich, dem Ennstal (Steiermark) bzw. dem Pongau (Salzburger Land) stammen.
Die Erstmeldung:
Ersten Erkenntnissen der Bergrettung Salzburg und der Landespolizeidirektion Salzburg zufolge war eine insgesamt elfköpfige Gruppe von Skitourengeher an dem 2459 Meter hohen Berg in den Radstädter Tauern unterwegs, als sich auf etwa 2400 Meter Höhe - also kurz unterhalb des Gipfels - auf einem Nordost-Hang ein trockenes Schneebrett löste. Insgesamt acht Tourengeher wurden davon mitgerissen. Einige wurden dabei sogar komplett verschüttet.
Obwohl die Bergkameraden unverzüglich einen Notruf absetzten und sofort mit der Ortung der Verschütteten begannen, kam für drei Skitourengeher letztlich jede Hilfe zu spät. Sie wurden teilweise über vier Meter tief verschüttet, wie die Bergrettung Salzburg mitteilte. Zwei der vollständig verschütteten Personen konnten relativ rasch ausgegraben werden, obwohl sie teilweise bis zu vier Meter tief verschüttet worden waren. Beide wurden vor Ort reanimiert, einer der beiden wurde unter laufender Reanimation in ein Krankenhaus nach Klagenfurt (Kärnten) geflogen, wo er wenig später.
Das dritte Opfer war nach Angaben der Bergrettung ohne Notfallausrüstung unterwegs und konnte erst gegen 17.15 Uhr – also dreieinhalb Stunden nach dem Unglück – ausgegraben werden. Für diese Person kam jede Hilfe zu spät. Die drei toten Männer stammen aus dem Salzburger Pongau, dem Ennstal bzw. aus Oberösterreich und waren 24 bzw. 19 (2x) Jahre alt, wie die Bergrettung weiter mitteilte. Zwei weitere Personen wurden bei dem Unglück verletzt und ins Krankenhaus nach Tamsweg eingeliefert.
Die Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot im Einsatz: Insgesamt waren 70 Bergretter, sieben Suchhundestaffeln, fünf Hubschrauber und die Alpinpolizei waren am Lawinenkegel im Einsatz. Das Schneebrett hatte ein Ausmaß von etwa 200 Metern Breite und 500 Metern Länge. Der betroffene Nordost-Hang ist felsdurchsetzt und teilweise bis über 45 Grad steil.
mw