Kunsteisbahn bei schweren Unwettern zerstört
Sorge um Wiederaufbau der Bobbahn am Königssee - explodieren jetzt die Kosten?
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Der Neubau der bei den Unwettern im Juli zerstören Kunsteisbahn am Königsee ist weiter ungewiss. Erste Schätzungen für die Kosten beliefen sich auf 20 Millionen Euro, dann war von rund 53 Millionen die Rede.
Schönau am Königssee - Jetzt gehen die Gesamtkosten für manche sogar in Richtung 100 Millionen. „Wir werden eher die 100-Millionen-Grenze streifen“, zitierten Medien am Dienstag Kreisrat Hans Metzenleitner (SPD). Im Kreistag waren sich die Räte über alle Parteien hinweg einig, dass Wiederaufbau der Kunsteisbahn nur mit Hilfe von Land und Bund zu bewerkstelligen ist. Ankündigungen von Politikern, die Bahn wieder zu errichten, nannte Metzenleitner den Berichten zufolge vorschnell und dreist.
Vieles noch ungewiss
Vor solch einer Entscheidung müssen unter anderem erstmal die Gegebenheiten vor Ort geprüft werden. Dies soll Mitte Oktober von Wissenschaftlern geklärt werden. Wie groß der Aufwand für die Sicherheitsmaßnahmen am Berg bei dem Wiederaufbau sein wird, ist noch ungewiss.
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Die Rede ist schon jetzt von bis zu zwölf Meter hohen Mauern, von Auffangzäunen und von Becken, die nachrückendes Geröllmaterial vom Grünstein auffangen sollen. Laut Berichten müsste der Startbereich der Bob- und Rodelbahn nach unten verlegt werden.
„Einfach unfassbar“
Sollte die Bahn nicht wieder aufgebaut werden, wäre das ein herber Verlust für den Sport - und besonders für den Nachwuchs. „Für den ist es eine Katastrophe“, sagte die Rodel-Olympiasiegerin Natalie Geisenberger nach der Katastrophe im Juli. „Letzten Winter konnten die Kids wegen Corona nicht trainieren und jetzt das - einfach unfassbar.“
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Die Bobbahn am Königssee ist die älteste Kunsteisbahn der Welt. Bei den schweren Unwettern im Juli im Berchtesgadener Land war sie zerstört worden.
fgr/dpa