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So plant die Tourismusgemeinde Schönau am Königssee dutzende E-Ladestationen

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Von: Kilian Pfeiffer

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Dutzende Ladesäulen plant die Gemeinde mit Bürgermeister Hannes Rasp. Hier eine Ladesäule in der Nachbargemeinde Berchtesgaden, die vor wenigen Wochen ans Netz ging.
Dutzende Ladesäulen plant die Gemeinde mit Bürgermeister Hannes Rasp. Hier eine Ladesäule in der Nachbargemeinde Berchtesgaden, die vor wenigen Wochen ans Netz ging. © kp

Die Zahl ist etwas kläglich: Lediglich drei E-Ladestationen zählt der Großraumparkplatz am Königssee - bei 2500 Stellplätzen. Viel zu wenig findet auch Schönau am Königssees Bürgermeister Hannes Rasp. Noch dieses Jahr will die Gemeinde mit einer Offensive an Stromtankstellen starten. 

Schönau am Königssee - Als der Arbeitsplatz von Bürgermeister Hannes Rasp, das Rathaus von Schönau am Königssee, im Jahr 2018 umgebaut wurde, entschieden sich die Verantwortlichen, zwei Ladestationen vor dem Eingang zu errichten. „Anfangs war da nicht viel los. Ein Auto in der Woche, das war normal”, erinnert sich Rasp. Die Zeiten haben sich gewandelt: In den Folgejahren kamen immer mehr Autos, die auf Energie aus der Steckdose angewiesen sind. Heute seien die beiden Ladeplätze eigentlich „so gut wie immer besetzt”, sagt Schönaus Gemeindechef.

Der Bedarf an Stromtankstellen war noch nie so groß wie dieser Tage. Am Bahnhof in Berchtesgaden wurde soeben eine öffentlich zugängliche, aber privat geplante E-Tankstelle eröffnet, nun will das touristisch geprägte Schönau am Königssee nachziehen. „Wir müssen einen Schritt voraus sein”, sagt Rasp zuversichtlich.

Sieben öffentlich zugängliche Ladestationen gibt es aktuell in der Gemeinde. Zwei am Rathaus, zwei weitere an der Jennerbahn-Talstation und drei am Königssee-Parkplatz. Letztere stammen aus dem Jahr 2010. Die Gemeinde war damals eine der ersten überhaupt. Dank Fördergeldern stieg man in den Zukunftsmarkt „Elektroauto” ein. 

Mittlerweile kann man die E-Lader aber kaum mehr sinnvoll nutzen. „Die Ladestationen sind extrem langsam“, bestätigt auch Bürgermeister Hannes Rasp. Geladen wird dort noch mit Schuko-Steckern. Ein ergiebiger Tankvorgang ist damit kaum möglich. 

„Oft sind auch alle Plätze belegt”, weiß ein Unternehmer aus der nahe gelegenen Seestraße. Tankwillige müssen in so einem Fall woanders ihr Glück versuchen. Beschwerden, sagt der Bürgermeister, gebe es bislang keine wegen mangelnder E-Stationen.

Noch diesen Herbst sollen auf ausgewiesenen Flächen zunächst zehn weitere Ladepunkte gebaut werden, sagt Hannes Rasp, darunter „ein oder zwei Schnelllader“. Dass das bei Weitem nicht reicht bei 2500 Parkplätzen, weiß der Gemeindechef nur zu gut. „Es ist aber ein Anfang.“ Kommendes Jahr will die Gemeinde auf dem Großraumparkplatz eine Carport-Anlage errichten. Dazu wird eine Bebauungsplanänderung angestrebt. Auf den Carports sollen Fotovoltaikanlagen installiert werden. Hinzu kommt „eine große Zahl an E-Ladepunkten“, sagt Rasp.

Geplant und verwirklicht werden sollen die Elektro-Ladepunkte von der im April neu gegründeten „Watzmann Natur Energie“, bei der Rasp Vorsitzender ist. Zwischen 20 und 30 E-Zapfsäulen könnten es werden, so lautet eine erste Prognose aus dem Rathaus. Der Bürgermeister erwartet sich die Umsetzung für kommendes Jahr, spätestens im ersten Halbjahr 2024. 

Die „Watzmann Natur Energie”, bei der es von Anfang an hieß, man wolle neben der Betreuung von Stromkunden auch in das Geschäft mit E-Ladestationen einsteigen, plant für dieses Jahr noch den Bau von 40 Ladesäulen: Jene zehn am Königssee, deren Förderung bereits genehmigt wurde, weitere zehn an der Watzmanntherme in Berchtesgaden. Zwei weitere häufig frequentierte Orte sollen je zehn Säulen erhalten: „Wir befinden uns gerade in der Verhandlung”, sagt Bürgermeister Rasp. Die Gespräche seien kurz „vor dem Abschluss”. 

Rasp sieht nicht nur die Gemeinden in Zugzwang zu handeln. Natürlich sei es wichtig, an Ausflugszielen das Auto aufladen zu können. „Auch unsere Gastgeber werden ein Angebot vorhalten müssen”, ist sich der 56-Jährige sicher. Ein erstes Hotel plant den E-Säulen-Ausbau. “Wir werden uns diese Woche zusammensetzen”, sagt Rasp. Wie investitionsfreudig die Schönauer Gastgeber am Ende sein werden, das kann er nur erahnen. Rasp ist aber überzeugt davon, dass das Vorhalten von E-Ladesäulen langfristig zum entscheidenden Buchungskriterium für Urlaubsgäste wird.

kp

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