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Schönauer Bürger müssen für Wasser und Abwasser deutlich tiefer in die Tasche greifen

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Von: Kilian Pfeiffer

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Die Wasser- und Abwassergebühren sind in der Gemeinde Schönau am Königssee stark gestiegen.
Die Wasser- und Abwassergebühren sind in der Gemeinde Schönau am Königssee stark gestiegen. © kp

Die Gemeinde Schönau am Königssee wird rückwirkend zu Beginn des Jahres massiv Wasser- und Abwassergebühren erhöhen. Einstimmig gaben die Gemeinderäte in der jüngsten Sitzung dazu grünes Licht. „Corona zeigt seine Wirkung“, sagte Bürgermeister Hannes Rasp. 

Schönau am Königssee - Eine solche Gebührenerhöhung hat es beim Wasser noch nicht gegeben: Die Gemeinde Schönau am Königssee hatte vor drei Jahren das letzte Mal die Gebühren angepasst. Damals senkte man die Kosten für den Kubikmeter Wasser von 1,63 auf 1,51 Euro. Die nächste Anpassung wäre für Ende des Jahres angedacht gewesen. Doch die steigenden Kosten lassen die Gemeindeverwaltung bereits jetzt handeln: „Wir kommen bei Weitem nicht mehr hin“, sagte Kämmerer Christian Hinterbrandner während der jüngsten Gemeinderatssitzung im Schönauer Rathaus. Um 47 Cent erhöht die Gemeinde den Kubikmeterpreis, das sind 31 Prozent. „Wir verzeichnen einen massiven Einbruch der Wassermenge“, sagte Hinterbrandner.

Hinzu kommen steigende Unterhaltskosten des gemeindlichen Kanalsystems: mehr Reparaturen, mehr Wasserrohrbrüche. Auch die erhöhten Energiekosten seien im neuen Preis einkalkuliert. „Für die Bürger ist das nicht erfreulich“, sagte Hinterbrandner. Schönau am Königssees Bürgermeister Hannes Rasp konstatierte: „Corona zeigt nun seine Wirkung.“ Die verkaufte Wassermenge sei in den vergangenen beiden Jahren deutlich zurückgegangen, auch weil Hotels während der Lockdowns geschlossen blieben. Die Fixkosten des Wasserwerks änderten sich aber nicht, sagte Rasp. Hinzu kommt: Gewinne oder Verluste darf die Gemeinde mit der Wasserversorgung nicht machen.

Bürgermeister Hannes Rasp und Gemeindemitarbeiter des Wasserwerks bei einer Überprüfung der Trinkwasserversorgung.
Wasserversorgung.JPG © kp

Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Abwasser: War vor drei Jahren dort der Preis für den Kubikmeter noch von 1,78 auf 1,75 Euro gesenkt worden, erhöht die Gemeinde diesen nun auf 2,17 Euro. „Die Einleitungsmenge des Abwassers ist gesunken, die Personalkosten aber gestiegen“, sagte Christian Hinterbrandner. Auch die Kosten für das Klärwerk seien gestiegen, „die gesetzlichen Auflagen sind deutlich strenger geworden“, sagte Bürgermeister Rasp. 

Mit den Wasserkosten befinde sich die Gemeinde im Vergleich mit anderen Orten im unteren Drittel, sagte Hinterbrandner: „Wir sind zwar deutlich teurer, aber immer noch günstig.“

kp 

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