Versammlung im Kaser: Drei neue Ehrenmitglieder bei den Funtenseern

Schönau am Königssee - Der GTEV D‘ Funtenseer hat sich vor kurzem zur Versammlung im vereinseigenen Kaser getroffen.
Die Meldung im Wortlaut
Neben den zahlreich erschienenen Vereinsmitgliedern begrüßte der 1. Vorstand Tobias Kastner auch den 2. Bürgermeister Richard Lenz, Gemeinderat Martin Hofreiter und Michael Böhm von den Schönauer Weihnachtsschützen. Nach dem Totengedenken für die im vergangenen Vereinsjahr verstorbenen Mitglieder Eugenie Döhringer und Angelika Lenz folgten die Berichte der Vorstandschaft.
Schriftführerin Katharina Hinterbrandner, verlas den Schriftführerbericht untermalt von Fotos und konnte von einem fast normalen Vereinsjahr berichten, in dem es wieder viele Veranstaltungen und Festein zu besuchen galt. Besonders hervorzuheben waren die Jubiläumsfeste unserer Patenvereine des GTEV D‘ Kehlsteiner im Mai und des GTEV Alt Reichenhall im September an denen sich jeweils viele Vereinsmitglieder beteiligten. Aber auch über das endlich durchgeführte Helferfest in der „Deutsche Post Eisarena am Königssee“, die zahlreichen Heimatabende im Gasthaus Unterstein und das gemeinsam mit den Schönauer Weihnachtsschützen ausgerichtete Kulturschmankerl „Almer und Almer“ konnte Katharina Hinterbrandner einiges berichten.
Danach blickte Jugendleiter Albert Helminger ebenfalls auf ein ereignisreiches Jahr in der Jugendarbeit zurück. Besonders erfreut zeigte er sich, dass derzeit mehr als 50 Kinder und Jugendliche regelmäßig die Proben der Jugend- und Kindergruppe besuchen. Hier galt der Danke des Jugendleiters der Freiwilligen Feuerwehr Königssee, den Wirtsleuten vom Gasthaus Unterstein und der Pfarrei Unterstein die ihre Räume zum Proben zur Verfügung stellten, wenn unser Vereinskaser zu klein dafür wird.
Neben den 43 Proben gab es natürlich auch wieder zahlreiche Auftritte bei kirchlichen und weltlichen Anlässen. So wurden am Prangertag endlich wieder die geschmückten Figuren durch die Gemeinde getragen, am Musimontag im Markt ein vielumjubelter Auftritt gefeiert und beim Abschied von Pater Kajetan schneidig aufgeplattel. Nach zwei Jahren Corona Pause fanden auch wieder Preisplatteln statt, wo man beim Gau- mit sechs und beim Vereinigunspreisplattlen gar mit 24 Dirndln und Buam sehr erfolgreich teilnahm und einige Pokale mit nach Hause brachte. Aber es wurde nicht nur geprobt und aufgetreten. Helminger konnte auch über einen Ausflug ins Salzbergwerk Berchtesgaden und den Besuch des Heiligen Nikolaus bei der Weihnachtsfeier berichten. Zum Schluss bedankte sich der Jugendleiter bei allen Helferinnen und Helfern für die großartige Unterstützung und dankte den Eltern, dass sie die Kinder so regelmäßig zu den Proben und Auftritten bringen.
Anschließend verlas Kassier Wolfgang Graßl den Kassenbericht. Er berichtete von hohen Ausgaben im Kaser, wo ein neuer Einsatz für den Kachelofen und eine neue Industriespülmaschine angeschafft wurden. Auch die Feste der beiden Patenvereine und das Helferfest schlugen mit einem dicken Minus zu Buche. Trotz dieser vielen Ausgaben und fehlender Einnahmen wie der schon zum zweiten Mal in Folge ausgefallenen Neujahrsparty am Königssee sprach der Kassier von einen soliden Kassenstand und bedankte sich bei allen Gönnern des Vereins. Einen besonderen Dank des Kassiers bekamen in diesem Jahr die Aktiven, weil sie sowohl beim Marketendern aber auch durch den von ihnen organisierten und durchgeführten Glühweinanstich für hohe Einnahmen sorgten. Im Namen der Kassenprüfer bestätigte Max Hofreiter sen. eine einwandfreie Kassenführung und schlug die Entlastung des Kassiers und somit auch der Vorstandschaft vor. Diese wurde durch die Versammlung einstimmig erteilt.
In seinem Bericht blickte Vorstand Tobias Kastner noch einmal auf das vergangene Vereinsjahr zurück, er sprach ebenfalls ein großes Lob an die Aktiven aus, auf die man sich zu 100 Prozent verlassen kann. Auch die tolle und erfolgreiche Jugendarbeit freut den Vorstand sehr und er bedankte sich für das große Engagement vieler Mitglieder in den unterschiedlichen Bereichen des Vereins. Ebenfalls bedankte sich Kastner bei den Ausschussmitgliedern für die stets gute Zusammenarbeit und bei der Gemeinde Schönau a. Königssee für die stete und große Unterstützung die er nicht als selbstverständlich empfindet.
Danach verlas er das beeindruckende Protokoll über die im Jahre 1923 stattfindende Fahnenweihe des Vereins. Bei dieser sich über 40 Vereine und 12 Musikkapellen beteiligten und die mit einem großen Feuerwerk am Königssee beendet wurde. Dies ist jetzt genau 100 Jahre her sagte er anschließen und sah dies als Grund die historische Fahne des Vereins einer Renovierung zu unterziehen und sie so den nachfolgenden Generationen zu Erhalten. Dies soll nach Möglichkeit über Spenden finanziert werden und die Vereinskasse nicht belasten. Er selbst wolle als gutes Beispiel vorangehen und spendete seine komplette Aufwandsentschädigung zu Gunsten der Fahnenrenovierung. Auch große Teile des Ausschusses taten es im Gleich und aus der Versammlung gab es auch die ein oder andere Spende zu verbuchen. Dien renovierte Fahne soll dann am Stefanitag 1923 die Nachweihe erhalten und der Öffentlichkeit präsentiert werden
Zum Abschluss seines Vorstandsbericht sprach er noch zwei Themen an, die ihn im vergangenen Jahr sehr beschäftigt haben. Das war zum einen das Verbot der Berchtesgadener Stuck im Kindergarten und zum anderen, dass am St. Martinsumzug, der ja neuerdings Laternenumzug heißt, neben den traditionellen Liedern plötzlich auch gerappt wurde. Heutzutage dreht sich sehr viel um politisch Korrektes auftreten. Kastner zeigte sich aber überzeugt, dass man nicht alles anpassen muss und vor allem auch an den alten Bräuchen festhalten und diese so pflegen sollte wie sie überliefert wurden. Er betonte auch, dass Integration wichtig ist aber auch kein neues Thema. So kamen bereits nach dem 2. Weltkrieg zahlreiche Flüchtlinge in die Region, diese haben sich integriert, ihnen wurden die Bräuche erklärt und beigebracht und sie und ihre Nachkommen leben heute noch im Talkessel und sind auch aus den Brauchtumsvereinen nicht mehr wegzudenken.

Ein besonderer Teil in Versammlungen ist immer der Punkt Ehrungen. Hier heißt es verdienten und langjährigen Mitgliedern „Vergelts Gott“ für ihr Engagement zu sagen. Neben den Ehrungen für 25, und 40-jährige Mitgliedschaft (siehe Kasten) freute sich der Vorstand Ehrenmitglied Getrud Lenz vom Grafenlehen für 70-jährige Vereinstreue zu ehren. „Ohne die Großzügigkeit von Getrud und ihres verstorbenen Mannes Josef würden wir heute nicht in unserem eigenen Kaser sitzen“ so der Vorstand. Zudem wurden Franz Hölzl, Robert Benischke und Stefan Grassl zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Franz Hölzl ist seit 56 Jahren bei den Funtenseern, war von 1969-1973 Fahnenbegleiter, von 1971 – 1973 2. Vorplattler, von 1989 – 1999 Kaserwart, von 1991 bis 1993 Kassenprüfer und von 2003 bis 2005 Beirat. Daneben war Hölzl immer ein großer Ratgeber und Arbeiter im Hintergrund für sein großes Engagement hat er bereits 2016 das goldene Gauehrenzeichen erhalten und darf sich nun Ehrenmitglied der Funtenseer nennen.
Als zweiten ernannte der Vorstand Robert Benischke zum Ehrenmitglied. Dieser ist seit 1978 bei den Funtenseern und war von 1985 bis 1991 und von 2005 – 2009 Beirat, von 2009 – 2021 Fähnrich und von 2021 bis heute 2. Fähnrich. Zudem besuchte er als Hl. Nikolaus 30 Jahre lang am 5. Und 6. Dezember unzählige Kinder und Familien in der Gemeinde. Leider konnte Robert Benischke nicht persönlich teilnehmen, wird die Ehrung aber in den kommenden Tagen persönlich erhalten.
Als dritten und letzten bat der Vorstand nun Stefan Grassl heraus. Dieser ist seit 1980 beim Verein und führte von 1981 bis 2021 immer ein Amt aus. Von 1981 bis 1983 und von 1987 bis 1989 war er 2. Vorplattler von 1983 – 1987 1. Vorplattler. Von 1985 – 1987 Fahnenbegleiter, von 1987 – 2009 2. Fähnrich, von 1991 – 2009 Beirat und von 2009 bis 2021 schließlich zweiter Vorstand. Kastner bedankte sich bei seinem langjährigen zweiten Vorstand für das stetige Engagement und seinen großen Einsatz für die Funtenseer er stellte fest, dass nur mit Mitgliedern wie Grassl ein Verein leben und erblühen kann und ernannte ihn unter großem Applaus durch die Versammlung zum Ehrenmitglied. Alle drei neuen Ehrenmitglieder erhielten von Renate Schuhmann handgemalte Urkunden.
Auch die Neuaufnahmen sind ein wichtiger Teil einer Versammlung und so freuen sich die Funtenseer mit Anna Grassl, Antonia Särve, Selina Köppl und Lukas Wembacher über vier neue Mitglieder. Der Verein zählt nun genau 330 Mitglieder und ist damit der Mitgliederstärkste Trachtenverein im Talkessel.

Beim Punkt „Sonstiges, Wünsche und Anträge“ bedankte sich der 2. Bürgermeister Richard Lenz für die geleistete Arbeit und versprach weiterhin die Unterstützung der Gemeinde. 2. Vorstand Stefan Aschauer bedankte sich beim 1. Vorstand im Namen aller Mitglieder für sein großes und ausdauerndes Engagement und forderte alle anwesenden aber besonders die Aktiven auf, wieder vermehrt an der Trachtenwallfahrt nach Maria Eck teilzunehmen. Schließlich beendete der Vorstand eine harmonische Versammlung mit den Worten »Treu der Heimat, treu dem guten alten Brauch«.
EHRUNGEN: Ehrenmitglieder: 2. Vorstand Stefan Aschauer, Ehrenmitglied Stefan Graßl, Ehrenmitglied Franz Hölzl, 1. Vorstand Tobias Kastner, 25 jähriges Jubiläum: Anton Stanggassinger, Korbinian Baumann, Markus Lenz, Stefan Angerer, 40 jähriges Jubiläum: Ellen Brandner, Hans Brandner, Wasti Brandner, Markus Benischke sen. und 70 jähriges Jubiläum: Gertrud Lenz.
Pressemitteilung des GTEV D‘ Funtenseer Königssee-Schönau