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Bergsteigerin (64) seit über einem Jahr vermisst: Gibt es noch Hoffnung?

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Seit über einem Jahr (6. September 2021) ist eine damals 64-jährige Bergsteigerin aus Berlin nun schon in Schönau am Königssee vermisst gemeldet. Nach mehrwöchigem intensivem Suchen übergab die zuständige Polizeiinspektion Berchtesgaden den Fall schließlich an die Kripo Traunstein. Dort reiht er sich nun in die Liste von Langzeitvermissten ohne neue Erkenntnisse oder Hinweise ein. Doch auch in diesen auf den ersten Blick eher aussichtslosen Fällen geben die Beamten einem Grundsatz nie auf.

Schönau am Königssee – Am 1. September 2021 wollte die Urlauberin von ihrer Unterkunft am Königssee zum Funtensee/Kärlingerhaus aufsteigen, um im Anschluss eine mehrtägige Hüttentour durch das Steinerne Meer zu unternehmen. Fünf Tage später wurde die 64-jährige Frau aus Berlin von ihrer Vermieterin als vermisst gemeldet. Die zuständige Polizeiinspektion (PI) Berchtesgaden begann sofort mit groß angelegten Suchmaßnahmen. Zusammen mit der Bergwacht schöpften die Beamten alle Möglichkeiten aus, um die Bergsteigerin zu finden.

Doch auch einen Monat später fehlte jede Spur. Der Fall wurde an die Kriminalpolizei Traunstein übergeben. BGLand24.de hat sich nun beim Polizeipräsidium Oberbayern Süd über den weiteren Ablauf der Ermittlungen erkundigt. Grundsätzlich könne die Kripo nämlich auch schon früher hinzugezogen werden, erklärte ein Pressesprecher. Das sei immer unterschiedlich und eine polizeiinterne Sache. Von außen betrachtet ändere dieses Vorgehen an der Suche gar nichts.

Fall wurde noch nicht ad acta gelegt

Bei der vermissten Bergsteigerin ist die aktive Suche allerdings laut Polizeiangaben schon eingestellt gewesen, als die Kriminalpolizei mit ihren Ermittlungen begann. Auch diese hätten bisher keine neuen Erkenntnisse gebracht. Abgeschlossen sei der Fall deswegen aber keinesfalls. Manchmal ergeben sich die entscheidenen Hinweise erst ein paar Jahre später. Und auch wenn die Chance sinkt, die Person noch lebend zu finden, geben die Beamten die Hoffnung eigenen Angaben zufolge nie auf. Das sei der Grundsatz, heißt es aus dem Polizeipräsidium Oberbayern Süd. Trotzdem müsse man die Wahrscheinlichkeiten natürlich immer auch realistisch einschätzen. Das gelte auch für den Fall der Bergsteigerin in Schönau am Königssee.

Langzeitvermisste sind absolute Ausnahme

Anders als bei der Vermissten im Berchtesgadener Land, sind die meisten Suchen laut den Daten des Bundeskriminalamts (BKA) aber Gott sei Dank nur von kurzer Dauer. Bundesweit kann etwa die Hälfte aller abgängigen Personen innerhalb der ersten Woche wiedergefunden werden, über 80 Prozent innerhalb eines Monats. Der Anteil an Langzeitvermissten (mindestens sechs Wochen abgängig) liegt bei nur etwa drei Prozent.

Daniel Limmer

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