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Ein großer Tag zum Feiern am Königssee, in Pandemie-Zeiten freilich stark eingeschränkt: Während Francesco Friedrich längst zum erfolgreichsten Bobfahrer aller Zeiten aufgestiegen ist und mit dem 50. Weltcup-Sieg insgesamt eine weitere Bestmarke – möglicherweise für die Ewigkeit – erreichte, feierte Kim Kalicki ihren allerersten Triumph im Konzert der weltbesten Bob-Pilotinnen.
Königssee - Ausgerechnet auf der ungeliebten Bahn, der weltweit ältesten, und in Hansi Lochners „Wohnzimmer“ machte Olympiasieger Friedrich mit zweimal Start- und Laufbestzeit die 50 voll – zur Viererbob-Siegerehrung, zu der wegen Corona nur ein Athlet aufs Podest durfte, ließ er dennoch einen seiner Anschieber: Martin Grothkopp, 34 mittlerweile, holte die vier Medaillen für seinen Chef sowie die beiden Kollegen Thorsten Margis und Alexander Schüller ab. Auf dem Dreier-Stockerl stand Hansi Lochner, weder ganz zufrieden noch wirklich unglücklich: „Ich weiß, woran es liegt und woran ich im Sommer arbeiten muss“, so der 30-jährige Schönauer, der Florian Bauer, Christopher Weber und Christian Rasp mit im Schlitten hatte. Zwischen den beiden Deutschen reihte sich der seit zwei Wochen so stark fahrende Benni Maier aus Österreich mit seiner Crew ein – und das absolut verdient.
„Den 50. Sieg hier am Königssee zu feiern, ist natürlich richtig cool. Noch besser wäre es in Lake Placid gewesen, weil wir dort im Vierer noch nie gewinnen konnten“, fand der nie restlos zufriedene „Franz“ Friedrich, aber dann doch „sehr glückliche“ Champion mal wieder ein kleines Haar in der Suppe. Von seinem Spezl Hansi Lochner gab es nur Lobeshymnen: „Für ihn ist das Gewinnen mittlerweile das Normalste der Welt – wie, wenn er sich jeden Tag in der Früh einen Kaffee runterlässt.“
Reibungslose Rennen am Königssee: Friedrich fährt 50. Weltcupsieg ein, Kalicki den ersten




BSD-Pilot Nummer drei, Christoph Hafer, fuhr mit seinem Team um Kevin Korona, Christian Hammers und Philipp Wobeto auf den starken 4. Platz – ein kompakt-souveränes Ergebnis der Piloten in Schwarz, Rot und Gold. Der Pilot meinte im Ziel: „Der erste Lauf war fast perfekt, der zweite war in Ordnung. Aber hier in der Weltspitze müssen beide Fahrten perfekt sein, um einen Podestplatz zu holen“, so der 28-jährige Rosenheimer vom BC Bad Feilnbach.
Kim Kalicki einfach nur erleichtert
Mit Anschieberin Ann-Christin Strack war Kim Kalicki zum Abschluss des Weltcup-Wochenendes im Berchtesgadener Land einfach nur erleichtert: Die Pilotin aus Wiesbaden zauberte nach Platz 3 zur Halbzeit einen blitzsauberen zweiten Lauf ins perfekte Königssee-Eis und verwies die zunächst führenden Stephanie Schneider und Tamara Seer auf den Silberrang. Der Jubelschrei Kalickis über ihren ersten Sieg bei den Großen fiel entsprechend aus: „Als wir im zweiten Lauf aus der Schlagengrube kamen und der Bob auf der Geraden einfach perfekt stand, habe ich mir schon gedacht, dass es für die anderen echt schwer werden könnte. Ich bin einfach nur superglücklich“, so die 23-Jährige. Auf Platz 3 landete die US-Amerikanerin Elana Meyers Taylor mit Sylvia Hoffman.
Das dritte deutsche Frauenteam mit Jariama Jamanka und Vanessa Mark hatte bereits in Lauf eins keine optimale Linie gefunden: Platz 6 am Ende, zeitgleich mit der großen US-Pilotin Kaillie Humphries und Lauren Gibbs.
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