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„Jetzt taut‘s“ – der zweite Tag des großen Weltcup-Wochenendes am Königssee brachte Plusgrade ins Berchtesgadener Land. Zum Start der Herren-Zweierbobs regnete es ein wenig im Ziel, während 170 Höhenmeter weiter oben am Start dicke Schneeflocken fielen. Echte Herausforderungen also für die 24 Piloten aus 14 Nationen und ihre Anschieber.
Königssee - Am Ende war‘s mal wieder ein „same precedure“: Mit zweimal Start- und Laufbestzeit präsentierten sich Francesco Friedrich und Thorsten Margis einmal mehr in einer eigenen Liga. Obwohl er die Bahn am Königssee normalerweise so gar nicht mag, stahl der Sachse seinem Spezl und Lokalmatador Hansi Lochner – mit Eric Franke unterwegs – erneut die Show. Zwei Zehntel legte der Olympiasieger zwischen sich und den zweitplatzierten Teamkollegen vor allem aufgrund sagenhafter Startzeiten. Denn Lochner fuhr optisch keinen Deut schlechter: „Wir müssen brutal an der Athletik arbeiten“, gab der 30-Jährige schließlich zu: „Ich kann hier fast nicht besser fahren. Darum ist es natürlich schade, dass ich am Start vom Franz so eine vor den Latz geknallt bekomme.“ Auf Platz 3 rauschten die Österreicher Benjamin Maier und Kristian Huber mit einem bereits gewaltigen Rückstand von 96 Hundertstel. Der dritte deutsche Pilot, Christoph Hafer aus Bad Feilnbach, wurde Christian Hammers Siebter (+ 1,30).
Premiere am Königssee
Nachdem dreimal die deutsche Hymne ertönt war, durfte Bahn-DJ Wasti Rasp nach der Monobob-Weltcup-Premiere am Königssee auch mal „eine andere Platte auflegen“: Jene der USA. Denn Kaillie Humphries hatte wie vor einer Woche in St. Moritz das „Einer“-Rennen gewonnen, diesmal mit deutlichen 62 Hundertstel Vorsprung auf ihre Teamkollegin Elana Meyers Taylor. Die frischgebackene Mama brachte Sohn Nico, der bald 1. Geburtstag feiert, mit an die Bahn und präsentierte ihn den vielen Fans daheim an den TV-Bildschirmen.
Monobob-Sieg geht an Jung-Mama aus den USA - Franz vor Hans Friedrich schlägt Lochner




Bronze ergatterte Stephanie Schneider aus Sachsen, die zur Halbzeit noch auf Rang 2 gelegen hatte – ein heftiger Quersteher in der Echowand kostete die entscheidenden Hundertstel auf den Silberplatz: „Freunde sind der Monobob und ich noch nicht, das Gerät ist schon sehr speziell“, gab die 30-jährige Zweier-Weltmeisterin von „Königssee 2011“ zu.
Damit drückte Steffi Schneider die großen Probleme fast aller Pilotinnen aus, den hinten so instabilen Monobob halbwegs in der Spur zu halten. „Wenn er einmal ausbricht, hat man keine Chance mehr“, erklärte sie die Komplexität des kleinsten Schlittens im Weltcup-Zirkus.
Kim Kalicki lag nach Lauf eins auf Platz 6 und viel noch an die 10. Stelle zurück. Olympiasiegerin Mariama Jamanka kam erneut überhaupt nicht mit dem Solo-Bob zurecht, nur Platz 14 unter 15 Schlitten.
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