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Gemeinschaftsprojekt "Die Wildbiene schützen"

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Wildbiene in der Biosphärenregion Berchtesgadener Land © Allianz

Ramsau - Die Biosphärenregion Berchtesgadener Land und EUROPARC Deutschland starten mit Unterstützung der Allianz das Wildbienenprojekt im Bergsteigerdorf Ramsau.

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In alten Baumstämmen legen viele Wildbienen ihre Bruthöhlen an oder finden dort Baumaterial. © Biosphärenregion Berchtesgadener Land

Hinter dem Berghotel Rehlegg in der Ramsau entsteht ein regelrechtes Wildbienenparadies, das den Tieren Nahrung und Lebensraum bieten wird. Eine bislang eher eintönige Wiese wird in eine artenreiche Blumenwiese umgewandelt. Das verwendete Saatgut mit heimischen Wildkräutern – darunter z.B. Heil-Ziest, Zittergras oder die Wiesen-Flockenblume – stammt aus der Region und wurde extra dafür gewonnen. Neben der Nahrung brauchen die Wildbienen aber natürlich auch Nist- und Brutplätze, weshalb zudem unterschiedliche Strukturen angelegt werden. Offene Sandflächen und lehmige Steilwände bieten ebenso Lebensraum wie ein großer Baumstamm, der vor den sonnigen Waldrand gelegt wird. Zusammen mit den Obstbäumen und Sträuchern in der Umgebung werden hier auf engstem Raum alle Wildbienenwünsche erfüllt. 

„Die Wildbiene schützen“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Biosphärenregion Berchtesgadener Land und EUROPARC Deutschland e.V., dem Dachverband der Nationalen Naturlandschaften. Ermöglicht wird es durch eine Förderung der Allianz Versicherung. Weitere Informationen zum Wildbienenprojekt im Berchtesgadener Land.

Wie das alles möglich ist? 

Die entscheidende finanzielle Basis des gesamten Projekts ist die groß angelegte Umwelt-Spendenaktion der Allianz, mit der die Allianz der Umwelt und Natur doppelt helfen möchte. Zum einen, indem sie ihre Kunden davon überzeugen will, in Zukunft von Brief auf E-Mail umzusteigen. Dadurch könnten weit über 2.000 Tonnen Treibhausgas im Jahr eingespart werden, würden alle Allianz-Kunden dem zustimmen. Zum anderen, weil die Allianz für jeden, der sich für den Umstieg entscheidet, 5 Euro an ein Umweltschutz-Projekt seiner Wahl spendet. Innerhalb von nur zwei Monaten haben sich bereits über 2500 Allianz-Versicherte für den Schutz der Wildbiene im Berchtesgadener Land entschieden.

Die Startmaßnahme in der Ramsau zeigt außerdem, wie das Zusammenspiel verschiedener regionaler Beteiligter funktionieren kann. Die neue Wiese wird mit Unterstützung des Interreg-Projektes „Wild und kultiviert“ und des Landratsamtes BGL angelegt. Den wichtigen Baumstamm stellten die Bayerischen Staatsforsten zur Verfügung. Von großer Bedeutung ist natürlich auch das Engagement des Flächeneigentümers. Das Berghotel Rehlegg will als Unterstützer der Biosphärenregion auch hier ein Zeichen setzen.

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Die bestehende Grasnarbe muss abgetragen und mit kiesigem Substrat eine geeignete Aussaatfläche geschaffen werden. © Berghotel Rehlegg

Warum und mit welchen Maßnahmen unterstützen wir die Wildbienen?

Jüngste Studien belegen den dramatischen Rückgang heimischer Insekten. Dabei sind sie entscheidend für unsere Ökosysteme. Etwa 80% unserer Pflanzen sind auf Bestäubung durch Insekten angewiesen. Die friedfertigen Wildbienen sind dabei besonders emsig.

Im Berchtesgadener Land ist die Situation noch nicht prekär, doch auch hier ist ein Rückgang von Arten und Lebensräumen festzustellen. Die Biosphärenregion hat das Ziel, den heimischen Naturreichtum zu erhalten und dabei möglichst viele Akteure mit einzubinden. Dr. Peter Loreth, Leiter der Biosphärenregion: „Die Wildbienen sind ein Indikator für eine intakte Landschaft. Wir freuen uns über die Vielfalt, die wir in der Region haben, müssen uns aber dafür einsetzen, diese für die Zukunft zu bewahren. Dazu dient unser Projekt.“

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Neben der künftigen Blumenwiese bieten sandig- kiesige Bereiche sowie Lehmflächen Nist- und Brutmöglichkeiten. © Berghotel Rehlegg

Im Wildbienenprojekt sind verschiedene Maßnahmen angedacht, etwa die Erhöhung der Blüten- und Strukturvielfalt auf öffentlichen Flächen oder auf landwirtschaftlichen Randflächen. Für die Anlage von artenreichen Hecken und Waldrändern können Förster, Imker und Naturfreunde gleichermaßen begeistert werden. Im eigenen Garten oder sogar auf der Fensterbank kann jeder zu Hause mit etwas Naturnähe den Wildbienen Gutes tun.

Pressemitteilung Biosphärenregion Berchtesgadener Land

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