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Stockwerk für „Snowboard Germany”: Neues Betriebs- und Lagergebäude im Skigebiet Götschen

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Von: Kilian Pfeiffer

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Das im Hintergrund rechts befindliche Lager- und Garagengebäude muss abgerissen werden.
Das im Hintergrund rechts befindliche Lager- und Garagengebäude muss abgerissen werden. © pfeiffer

Nicht nur das Team von “Snowboard Germany” benötigt im Bundesleistungszentrum Ski-Alpin und Snowboard Platz: Im Skigebiet Götschen soll ein dreigeschossiges Betriebs- und Lagergebäude entstehen, Mannschaftsraum und Skischule inklusive, knapp 44 auf 14 Meter groß. Mitglieder des Bauausschusses zeigten sich erstaunt über die Ausmaße. Doch Skiliftbetreiber Bernhard Heitauer nennt gute Gründe für die millionenschwere Erweiterung.  

Bischofswiesen - Künftig soll alles seinen Platz haben. Götschen-Betreiber Bernhard Heitauer will im angedachten Neubau alles unterbringen, was für einen organisierten Ski- und Snowboardbetrieb Notwendigkeit hat, zumal der Götschen als Bundesleistungszentrum einen besonderen Stellenwert hat: Mit 1248 Quadratmeter Nutzfläche soll das Gebäude aufwarten, das die Verantwortlichen rund um das Skigebiet Götschen planen. Entstehen soll es am Rande des Götschen-Parkplatzes gegenüber dem bereits bestehenden Betriebsgebäude. Für die Verwirklichung des Neubaus sollen zunächst ein bestehendes Garagen- und Lagergebäude sowie ein weiteres Nebengebäude abgerissen werden. “Das Vorhaben umfasst einen knapp 30 Meter langen Gebäudeteil mit Keller-, Erd- und Obergeschoss sowie einen knapp 14 Meter langen Anbau mit Keller, Erdgeschoss und Terrasse”, weiß Udo Beil vom Bauamt Bischofswiesen. 

“Wir haben so viel Material, das bekommen wir alles schon lange nicht mehr unter”, sagt Bernhard Heitauer auf Nachfrage. Zäune und Polster für die Piste werden teilweise im Alten Feuerwehrhaus der Gemeinde gelagert. Auch die Ausrüstung und das umfangreiche Zubehör für die Beschneiungsanlage können erst im neuen Gebäude eingelagert werden. “Vieles davon ist nicht UV-beständig”, sagt Heitauer - ein umbautes Lager sei also notwendig. 

250 Quadratmeter für Snowboard-Verband

Der Snowboard-Verband des Deutschen Skiverbands (DSV) soll Räumlichkeiten im 250 Quadratmeter großen Obergeschoss zur Verfügung gestellt bekommen: Einen Trainingsraum und einen Ort für Mannschaftsbesprechungen, weitere Räume für Physiotherapie und Fortbildungen. Im Haus soll es einen Wärmeraum geben, zudem soll die am Götschen angegliederte Skischule mit einem Skidepot unterkommen. Einen Skiservice wird es ebenso geben wie Aufenthaltsräume. Geplant ist eine Versorgungseinheit, eine Art Catering, diel ebenfalls integriert werden soll - “für Kaderbetreuer, Helfer und Mannschaftsbeteiligte”, unterstreicht Bürgermeister Thomas Weber. Eine Konkurrenz zur nahe gelegenen Gaststätte am Götschen soll das Angebot hingegen nicht werden, heißt es. Drei große Pistenbully-Garagen mit 300 Quadratmetern liegen im Kellergeschoss des Neubaus. Die Gemeinde Bischofswiesen will zudem Lagerfläche anmieten. 

„Überdimensioniert“

Als “überdimensioniert” bezeichnet Bauausschussmitglied Sepp Stangassinger (UBB) das Vorhaben. Eine zweite Gastronomie sei nicht notwendig, sagt er. “Die wäre auch nicht zulässig”, entgegnet Bürgermeister Weber. Stangassingers Sorge: “Was passiert mit dem riesigen Gebäude, wenn irgendwann mal kein Skibetrieb mehr am Götschen stattfindet? Wird es dann zurückgebaut”, so dessen Frage, der sich Matthias Aschauer (CSU) anschloss. “Dann fällt die Nutzung des Gebäudes weg”, weiß Bauamtsleiter Hannes Grill. Möglich ist dann eine Umnutzung. Sepp Stangassinger zeigte Verständnis für den Platzbedarf, “aber nicht in diesem Umfang”. Auch zweiter Bürgermeister Thomas Resch (FWG) erachtet den Neubau als “zu groß”. Bürgermeister Thomas Weber sagt, dass die Dimension bereits reduziert wurde: “Die Verantwortlichen von Snowboard Germany wollten ursprünglich mehr Platz.” Bis auf Sepp Stangassinger gaben alle Mitglieder des Bauausschusses grünes Licht.

Bernhard Heitauer freut sich über das Ergebnis und “dass wir endlich Platz haben werden, den wir so lange brauchen”. Beim Götschen-Betreiber gibt es Überlegungen, die Bestandsgebäude künftig auf eine Biomasseheizung umzurüsten oder eine Luft-Wärme-Pumpe zu integrieren, Photovoltaik inklusive. “Aktuell heizen wir dort oben mit Öl”, sagt Franz Moderegger, der bei Bernhard Heitauer als Kaufmännischer Leiter arbeitet. Und das, sagt er, sei alles andere als zeitgemäß. 

kp

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