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Urlaubsregion setzt auf bargeldloses Parken - Bürgermeister: „Gebühren werden nicht erhöht”

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Von: Kilian Pfeiffer

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Berchtesgadens Bürgermeister Franz Rasp (links) und der CEO von Parkster Deutschland, Patrik Lundberg, auf dem Rathausplatz-Parkplatz. Ab sofort ist das bargeldlose Parken auf 18 kommunalen Plätzen möglich.
Berchtesgadens Bürgermeister Franz Rasp (links) und der CEO von Parkster Deutschland, Patrik Lundberg, auf dem Rathausplatz-Parkplatz. Ab sofort ist das bargeldlose Parken auf 18 kommunalen Plätzen möglich. © kp

Autofahrer in Berchtesgaden können ab sofort ihren Parkschein mit dem Smartphone lösen. Dennoch bleibt das Bezahlen am Parkautomaten möglich. Bürgermeister Franz Rasp und Patrik Lundberg, Geschäftsführer von Parkster Deutschland, stellten im Rathaus die digitale Alternative vor. Im Nachbarlandkreis Traunstein nutzten bereits 35 Prozent der Parkenden die Bezahlung per Smartphone, so Lundberg.  

Berchtesgaden „Es war höchste Zeit, dass wir mit dem digitalen Parkschein endlich eine zeitgemäße Alternative zum Bargeld anbieten“, sagte Bürgermeister Franz Rasp. Dessen Bürgermeisterkollegen im Bergsteigerdorf Ramsau und in Schönau am Königssee bieten bereits seit vier Jahren eine bargeldlose Zahlungsweise auf kommunalen Parkplätzen an. 

Parkgebühren werden nicht steigen

„Die Parkgebühren werden durch die neue Bezahlweise per App nicht steigen“, beteuert Rasp. Kooperationpartner bei der App ist das schwedische Unternehmen Parkster, das Lösungen zur Parkraumverwaltung für Städte, Gemeinden und Tourismusverbände anbietet und die Parkgebührenabrechnung übernimmt. Im südostbayerischen Raum ist Parkster bereits in Traunstein und am Chiemsee vertreten. Auch in Rosenheim setzt man auf den schwedischen Dienstleister. In Schönau am Königssee würde bereits jeder Fünfte mit Hilfe des Smartphones das Auto abstellen, in Traunstein ist es schon jeder Dritte, so Patrik Lundberg.

Für den Parkvorgang gibt der Autofahrer das Kennzeichen und die Parkdauer in der App ein. „Der Vorteil“, so Lundberg, „ist, dass die Parkzeit im Rahmen der Höchstparkdauer verlängert werden kann, wenn der Ausflug länger dauert.“ Ein Knöllchen zu fürchten gibt es damit nicht mehr. Kehrt der Pkw-Nutzer hingegen früher zum Auto zurück, kann der digitale Parkschein vorzeitig und „minutengenau“ abgerechnet werden. „Das spart unnötige Gebühren.“ Bezahlt wird monatlich auf Rechnung oder per Kreditkarte. 

Serviceaufwand auf null reduziert

Berchtesgadens Bürgermeister, der bis vor kurzem noch auf die polizeieigene Politesse zur Kontrolle von Falschparkern oder Nicht-Zahlern setzte, erwartet sich einen auf null reduzierten Serviceaufwand für den Markt Berchtesgaden. Die gesamte Abwicklung liegt beim schwedischen Unternehmen. Hinzu kommt: Die einzig verbliebene Politesse ist nun in Ruhestand gegangen. Die Kontrollen übernimmt in Zukunft ausschließlich der Zweckverband kommunale Verkehrsüberwachung Südostbayern, der wiederum eine Schnittstelle zur Parkster-Software hat. Registrierte Kennzeichen sind somit erfasst. Laut Patrik Lundberg spare sich etwa die Stadt Göttingen seit Einführung des Digitaltickets rund 1000 Euro an Papierkosten.

Auf insgesamt 18 Parkplätzen in Berchtesgaden ist das Parken mit digitalem Schein von nun an möglich, unter anderen an der Dokumentation Obersalzberg, dem Rathaus, auf dem Parkplatz an der Obersalzbergbahn oder dem Salinenparkplatz unweit des Hauptbahnhofes. „Überall, wo ein Parkautomat steht, kann parallel dazu auch bargeldlos gezahlt werden“, weiß Bürgermeister Franz Rasp. In den Nachbargemeinden Bischofswiesen und Marktschellenberg wird es das Smartphone-Parken wohl erstmal nicht geben. Dort existieren keine gebührenpflichtigen kommunalen Parkplätze. Das bestätigt auch Marktschellenbergs Bürgermeister Michael Ernst auf telefonische Nachfrage. In Reichenhall sei die digitale Variante schon möglich. Parkster ist dort auch eingebunden. Aber nicht ausschließlich.  

Zahlen mit Bargeld weiter möglich

Auf Parkautomaten generell möchte der Berchtesgadener Gemeindechef in den nächsten zehn Jahren nicht verzichten. Zahlen mit Bargeld wird also weiterhin möglich sein. „Wir haben dadurch mehr Zeit, unsere Automaten auf Kartenzahlung umzustellen“, so Rasp. Das ist bislang bei den wenigsten möglich.

Parkster wurde 2010 im schwedischen Lund gegründet und zählt dort sowie in Deutschland zu den meistgenutzten Park-Apps. Seit vergangenem Jahr ist das Unternehmen auch in Österreich aktiv. Laut Lundberg setzen in Deutschland über 450 Gemeinden und Städte auf die schwedische Software.  

kp

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