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Schüler müssen künftig zahlen – obwohl die Anmeldezahlen rückläufig sind

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Von: Kilian Pfeiffer

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Schülerforschungszentrum in Berchtesgaden
Das Schülerforschungszentrum in Berchtesgaden ist das erste in Bayern überhaupt. Für die Teilnahme an der MINT-Akademie erhebt man nun Gebühren. © kp

Berchtesgaden – Bei der MINT-Akademie des ersten Schülerforschungszentrums Bayerns im Berchtesgadener Land erhebt man erstmals eine Teilnahmegebühr.

Begründet werden die 50 Euro, um eine erhöhte Verbindlichkeit zu erzielen, sagt der stellvertretende Leiter, Dr. Stefan Lebernegg, auf Anfrage. Tatsächlich sind seit Corona die Anmeldezahlen rund um die Jungforscher-Veranstaltung unter dem Dach der TU München deutlich rückläufig. Das Angebot soll nun auf ganz Oberbayern erweitert werden. 

 “Wir wollen die Besten unabhängig von der familiären finanziellen Situation”, heißt es aus dem Schülerforschungszentrum, das unter dem Dach der TU München angesiedelt ist und als universitäre Außenstelle fungiert. In der Vergangenheit war das Weiterbildungsprogramm am Schülerforschungszentrum kostenlos. “Die erstmalige Einführung des geringen Betrags zielt auf eine erhöhte Wertschätzung und Verbindlichkeit ab”, sagt Lebernegg nun. 

“Manche Schüler haben es zu locker gesehen”, sagt Lebernegg. Nicht jeder sei bei den Fortbildungsprogrammen erschienen oder habe währenddessen andere Termine vorgezogen. Ganz nach dem Motto: “Wenn es nichts kostet, ist es nichts wert”, sagt der stellvertretende Leiter. 

Beim Schülerforschungszentrum betont man, dass die Teilnahme an der MINT-Akademie pro Person einen Wert von mehr als 500 Euro hat. “Andere Schülerforschungszentren verlangen so hohe Beträge, um überhaupt daran teilnehmen zu dürfen.” In Berchtesgaden sei man davon weit weg - und habe auch keine Absicht, ab sofort nur gegen Gebühr Schülerbildung anzubieten. Lebernegg betont, man wolle nicht den Eindruck erwecken, dass für das Schülerforschungszentrum zukünftig sukzessiv höhere Gebühren eingefordert werden. 

Anmeldezahlen seit Corona gesunken

Eine Entwicklung, die den Lehrenden wenig gefällt: Die Anmeldezahlen für das Angebot des Schülerforschungszentrums sinken seit der Corona-Pandemie. “Diese Erfahrung mussten wir in der vergangenen Zeit leider machen: Die Begeisterung für freiwillige Angebote sinkt unter Jugendlichen”, sagt Stefan Lebernegg. Der unerfreuliche Trend zeige sich auch bei anderen Schulveranstaltungen, weiß der stellvertretende Leiter. 

In den Vor-Corona-Jahren konnten bei Weitem nicht alle Interessierten versorgt werden. Nun hat man die Teilnehmerzahl etwas reduziert und das Angebot auf ganz Oberbayern erweitert. Man hofft, dadurch alle Plätze belegen zu können. Für Jugendliche außerhalb des Berchtesgadener Landes, Traunsteins und des Salzburger Raumes gibt es ein festgelegtes Platzkontingent.

Die Befürchtung, mit Erhebung einer Gebühr nicht alle Plätze vergeben zu können, ist nicht unberechtigt. Deshalb lässt man sich beim Schülerforschungszentrum etwas Spielraum: “Für jene, die unbedingt teilnehmen wollen, sich aber die Gebühr nicht leisten können, vergeben wir Stipendien.”

Seit elf Jahren können sich am Schülerforschungszentrum Jugendliche aus dem südostbayerischen Raum fortbilden. Die MINT-Akademie richtet sich an junge Menschen, die gemeinsam mit Wissenschaftlern eine Woche lang in Arbeitsgruppen zu ausgewählten Themen forschen und entwickeln. Dieses Jahr stehen mit Komplex-Chemie, Mikroorganismen, Genetik, Geologie, Zufall, Produktentwicklung und Magnetismus sieben Bereiche zur Wahl. Bislang war die Teilnahme kostenfrei. Die Bewerbung ist noch bis 30. März möglich. Weitere Infos gibt es unter mintakademie.de.

kp 

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