„Mord am Kehlsteinhaus”: Pfarrer und Autor Felix Leibrock veröffentlicht seinen zweiten Berchtesgaden-Krimi

Der Watzmann lockt nicht nur Bergsteiger, sondern auch Leser. Diese Erfahrung hat auch der Münchner Pfarrer Felix Leibrock gemacht. Mit “Mord am Kehlsteinhaus” veröffentlicht der erfolgreiche Krimiautor im September nun den zweiten Fall seiner Berchtesgaden-Krimi-Reihe - ein toter Kletterer und Kampfspuren am Kehlsteinlift inklusive.
Berchtesgaden - Eine gewisse Bergbegeisterung kann man Felix Leibrock nicht absprechen. Seine Lieblingsgipfel befinden sich im Berchtesgadener Land. Der Leiter des Evangelischen Bildungswerks in München, der sich als Radiosprecher und Buchautor einen Namen gemacht hat, liebt das Berggehen. Deshalb kennt er die meisten Gipfel der Gegend. Das macht es für ihn einfacher, drüber zu schreiben. Vor allem, wenn dort oben gemordet wird.
Recherche im Berchtesgadener Land
Im vergangenen Sommer war Felix Leibrock einige Wochen auf Recherche im Berchtesgadener Land. Da war schon klar, dass der geschichtsträchtige Kehlstein mit dem gleichnamigen Kehlsteinhaus Mittelpunkt seines zweiten Romans sein würde. Das Kehlsteinhaus ist ein Überbleibsel aus der Hitlerzeit. Es gilt als eines der beliebtesten Ausflugsziele für Urlauber. Jedes Jahr strömt knapp eine halbe Million Besucher zum auf 1834 Meter hoch gelegenen Aussichtspunkt.
„Ich hab mir die Gegend ganz genau angeschaut”, sagt Felix Leibrock im Gespräch. Der 62-Jährige ist mit dem Bus rauf gefahren, er ist den Weg hoch zu Fuß gewandert, rauf und runter. Er hat den goldenen Aufzug, der 140 Meter durch massives Gestein führt, genommen und sich die Menschen dort droben ganz genau angeschaut, sagt er. Viele Gespräche mit Gästen und Einheimischen habe er geführt. Viele Details von Land und Leuten zu kennen, erleichterten ihm als Autor den Schreibprozess. „Ich bin froh, dass ich eine so konkrete Recherche machen konnte”, sagt Leibrock. Für eine fesselnde Lektüre ist es die perfekte Kulisse für Mord und Totschlag.
Die Handlung
Im Buch bietet sich an einem Herbstmorgen ein schauriger Anblick im Kehlstein-Lift: Die goldglänzende Kabine ist blutverschmiert. Die Leiche ist verschwunden. Der Tote war einer der Inhaber der fiktiven Grubermilch AG. „In Anlehnung an die tatsächlichen Milchwerke in Piding habe ich einen Gegenpart konstruiert”, sagt Felix Leibrock schmunzelnd. Später stürzt auch noch der Bruder des aus dem Leben gerissenen Vermissten beim Klettern in den Tod. Der mysteriöse Doppelfall beschäftigt Bergpolizist Simon Perlinger, der bereits am Watzmann ermittelt hatte und nun so manch abgründiges Geheimnis in der heilen Bergwelt Berchtesgadens zutage fördert.
Mehrere Wochen lang hat Autor Felix Leibrock am Buch geschrieben. Dazu hat sich der Dreifachvater in Bischofswiesen in einen Bauernhof eingemietet und sich mit dem Landwirt-Ehepaar vertraut gemacht. „Ganz liebe Menschen”, sagt Leibrock, der den realen Hof zum Vorbild für den fiktiven im Buch machte. Der Bauer ist Mitglied der Weihnachtsschützen, die Ehefrau kümmert sich um sechs Kühe. „Ich habe dort viel erfahren”, sagt der Kriminalromanautor. All das und noch viel mehr hat er in sein Werk einfließen lassen. „Vor Ort geht das am besten. Ich tue das immer so”, sagt er. „Da bin ich inspiriert und fühle mich in diesem Augenblick wie ein echter Berchtesgadener”, gibt er unumwunden zu. Würde er in München schreiben, nein, da würden einfach die Impulse fehlen.
Regionalkrimis liegen im Trend
Krimis gehören zu einer populären Gattung. Regionalkrimis liegen im Trend. Lokalkolorit lockt Leser. Das schöne daran: „Da kann man schwierige Themen Menschen gut nahe bringen”, sagt Felix Leibrock. Die dunkle Geschichte des Kehlsteins ist Teil des Buches, aber nicht als schwerer Lesestoff. Auch das ehemalige Hotel Zum Türken, ebenfalls Überbleibsel des Dritten Reichs, wird eine Rolle spielen. „Es soll kein pädagogischer Krimi sein”, sagt Leibrock. Vielmehr möchte er unterschwellig die Geschichte des Berges bewusst machen.
Im August will der Münchner Autor wieder drei Wochen in Berchtesgaden sein. Ein Urlaub wird es nicht werden. Vielmehr wird er zum Schreiben kommen. Der Verlag, für den er schreibt, hat ihm die Zusage für einen dritten Krimiband gemacht. Ein weiterer Mord, ein weiterer bekannter Gipfel. Welcher? Noch wird nichts verraten, sagt Felix Leibrock.
„Mord am Kehlsteinhaus” erscheint am 23. September im Servus-Verlag. Eine erste Buchpräsentation wird es am 26. September, 19 Uhr, in der Christuskirche in Berchtesgaden geben. In München stellt Leibrock sein Buch am 29. September, 19 Uhr, in München-Haidhausen, in der Nachbarschaftlichen Begegnungsstätte JoMa, Regerstraße 70, vor.
kp