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Was mit dem unter Denkmalschutz stehenden Traditionshaus passieren soll

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Von: Kilian Pfeiffer

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Der Hotelbetrieb im “Wittelsbach” soll eingestellt werden. 64 Betten fallen weg, elf Wohnungen sollen entstehen.
Der Hotelbetrieb im „Wittelsbach“ soll eingestellt werden. 64 Betten fallen weg, elf Wohnungen sollen entstehen. © kp

 Das unter Denkmalschutz stehende Hotel Wittelsbach im Zentrum Berchtesgadens soll in Zukunft keine Gäste mehr beherbergen. Der Eigentümer aus Weiden möchte in das zentral gelegene Objekt Wohnungen installieren. Der Bauausschuss stimmte dem Vorhaben zu. Der Tourismusregion würden erneut wichtige Übernachtungsbetten wegbrechen.

Berchtesgaden - Dem Umbau des Hotels ebneten die Mitglieder des Bauausschusses nun den Weg - und damit auch dem Wegfall der Hotelbetten. „Der Eigentümer möchte den Hotelbetrieb aufgeben und Wohnungen schaffen“, sagte Markus Hölzl, in der Gemeinde Berchtesgaden unter anderem für das Bauwesen zuständig. Das 29 Zimmer zählende Haus mit 64 Betten soll zu elf Wohneinheiten umgebaut werden, die Flächen von 73 bis 137 Quadratmeter aufweisen. 1118 Quadratmeter Wohnfläche würden durch den Umbau auf den drei Obergeschossen entstehen. Auf telefonische Nachfrage bestätigte der Eigentümer das Vorhaben, das Hotel umzubauen und Wohnungen zu integrieren. 

„Die im Erdgeschoss befindliche Ladenzeile an der Maximilianstraße soll erhalten bleiben“, sagte Gemeindemitarbeiter Markus Hölzl. Der Bauwerber sei bemüht, wieder Leben an der durch Berchtesgaden führenden Hauptverkehrsader anzusiedeln. 

Generell soll sich an der Kubatur des Hauses kaum etwas ändern. Geringe Fassadenabwandlungen seien geplant. „Dazu ist eine Abstimmung mit dem Denkmalamt erforderlich“, so Hölzl. Laut Denkmalliste hat das Gebäude, ein dreigeschossiger Hauptbau mit Satteldächern, denkmalschutzrechtliche Bedeutung: „Risaliten mit Zierfachwerk und dazwischen gespannten Balkonen mit schmiedeeiserner Brüstung im historisierenden Heimatstil“, heißt es in der Beschreibung etwa. Im Nebengebäude, einem zweigeschossigen Neurenaissance-Anbau, soll eine Zwischendecke entfernt und ein Multiparker mit vier Stellplätzen installiert werden, zudem weitere Abstellräume. 14 Stellplätze hinter dem Haus gehören bereits zum Bestand. 

Das Vorhaben im Innenbereich begrüßten die Mitglieder des Bauausschusses: „Das Vorhaben ist zulässig“, sagte Bürgermeister Franz Rasp. „In meiner Brust schlagen zwei Herzen: Natürlich ist es schade, dass weitere Bettenkapazitäten wegbrechen.“ Allerdings, so Rasp, entstehe daraus notwendiger Wohnraum. Einige der beabsichtigten Wohnungen sollen im Bestand gehalten und weitervermietet werden. „Zweitwohnungen sind in diesem Bereich unzulässig“, sagte Franz Rasp. Erst kürzlich hatte das traditionsreiche Hotel Bavaria im Zentrum Berchtesgadens den Betrieb eingestellt. Zum Leidwesen der Tourismusregion, wie der Zweckverband Bergerlebnis Berchtesgaden auf Nachfrage bestätigte.

Bauausschussmitglied Rosemarie Will (Grüne) begrüßt den zusätzlichen Wohnraum im Hotel Wittelsbach: „Ich finde die Entwicklung gut, an so zentraler Stelle Platz für Bürger zu schaffen“, sagte sie. Wer in Berchtesgaden nach Wohnungen sucht, werde aktuell nicht fündig. „Vielleicht ändert sich das künftig wieder.“

kp

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