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Großer Flohmarkt der Kolpingsfamilie Berchtesgaden – Vierstellige Besucherzahlen

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Von: Kilian Pfeiffer

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Auf der Suche nach dem besonderen Teil: Schnäppchenjäger bei der „Arbeit”.
Auf der Suche nach dem besonderen Teil: Schnäppchenjäger bei der „Arbeit”. © kp

Draußen stürmt das Wetter und drinnen tummeln sich, über zwei Tage verteilt, Tausende beim Schnäppchenjagd-Marathon im Alpen Congress. Krams, Krempel und viel Klimbim haben nach zwei Jahren Pause wieder Hochkonjunktur. Unter den über 150 ehrenamtlichen Beteiligten herrscht gelöste Stimmung, bevor es auf geht zum munteren Flohmarkt-Feilschen beim größten sortierten Markt Südostbayerns. Mit den Einnahmen sollen viele karitative Projekte unterstützt werden. 

Berchtesgaden – Der „Große Flohmarkt”, das war für Schnäppchenjäger schon immer der Termin im Jahr, den man sich rot markieren musste. Die Veranstaltung hat eine lange Tradition. Erst das Pfarrheim, dann der Alpen Congress: von klein zu groß. Beim „Großen Flohmarkt” war das Angebot immer weitläufiger als bei anderen Trödelmärkten. Mehr Chancen auf Schnäppchen, aber auch mehr Konkurrenz. Auch dieses Jahr ist es wieder so. 

Zwei Jahre musste der größte Flohmarkt weit und breit wegen Corona pausieren. Unter den Veranstaltern der Kolpingsfamilie Berchtesgaden herrschte im Vorfeld sogar die Befürchtung, viel Unbrauchbares könnte angekarrt werden, weil sich zuhause viel angesammelt hat in den vergangenen drei Jahren, in denen zwar viel ein-, aber nur wenig verkauft wurde. „Das war am Ende aber gar nicht so schlimm”, sagt Mitveranstalter Martin Kienast etwas erleichtert. 

Gebracht haben die Berchtesgadener schließlich trotz allem mehr als genug. Vom Heimatbuch bis zur pinken Badeente, von Plastikschmuck und Rock-CDs über alte Fahrräder bis hin zum Silberbesteck. Tausende Objekte wurden in Tüten und Kartons herbeigeschafft. 

Flohmarkt für den guten Zweck

Das Konzept hinter dem „Großen Flohmarkt”: Alles, was gebracht wird, wird den Flohmarkt-Veranstaltern überlassen. Sie machen die Waren für den guten Zweck wiederum zu Geld. Für Second-Hand-Ware, Gebrauchtes und Krusch gibt es etliche Abnehmer. Viele Projekte werden dabei unterstützt, heimische und internationale. Tausende Teile türmen sich in verschiedenen Abteilungen im Innenbereich auf hunderten Quadratmetern. Gabi Angerer, die den Flohmarkt vor mehr als drei Jahrzehnten ins Leben rief, freut sich, dass es wieder losgeht. Dem Wetter zum Trotz.

Draußen, dort, wo es am ersten der beiden Veranstaltungstage aus allen Eimern gießt, sind mehrere Zelte im Kurgarten errichtet worden. Dort sollen Haushaltswaren – Töpfe, Teller, Tassen – neue Käufer finden. Pitsch-patsch nass: Weil der Regen so heftig ist, geht es nur mit Schirm. Das schreckt die in Massen herbeiströmenden Kunden aber nicht ab. 

Ware gut sortiert

Für einen zweitägigen Flohmarkt sei ein verregneter Tag nicht das beste Omen, sagt Martin Kienast, Vorsitzender der Kolpingsfamilie, der sich gemeinsam mit seinen Mitstreitern gut vorbereitet hat auf das große Ereignis. Die Orientierung im Alpen Congress fällt dank klarer Beschreibungen recht leicht:

Vorne die Lampen, dann Krusch und Krempel, Einrichtungsartikel, Kinderspielsachen, Bücher. Mit vollen Tüten bepackt quetschen sich Familien durch den Verbindungsgang des Alpen Congresses. Geduld ist gefragt: Es dauert, bis man am Wunschregal angekommen ist. „Die Preise sind fair“, sagt eine Frau, die gerade bei den Brettspielen zugeschlagen hat, „nur ein paar Euro, für meine Kinder“, sagt sie. 

Wöchentlicher Second-Hand-Markt

Im Gegensatz zu früheren Jahren gibt es dieses Mal keine Abteilung mehr für Kleidung. Die Kolpingsfamilie veranstaltet wöchentlich einen Second-Hand-Markt, der gut angenommen werde, sagt Martin Kienast. Die Umsätze des ersten Tags können sich sehen lassen, heißt es bei den Verkäufern.

Die besten Schnäppchen sind an Tag zwei schon weg

An Tag zwei herrscht Kaiserwetter. Es gibt Bosna und Pommes, kühle Getränke zur Erfrischung. 25 Grad Celsius sind es am Vormittag. Die besten Schnäppchen sind schon weg. Es ist etwas weniger los als an Tag eins. „Je mehr wir verkaufen werden, desto besser”, sagt Martin Kienast. Die Flohmarkt-Leute feuern über Lautsprecher Sonderangebote raus. „Zehn Bücher, zehn Euro” oder: „Zehn Euro für eine Tüte CDs”.

Das Problem: Es gibt keinen Lagerplatz für nicht verkaufte Waren. Ein paar Hilfsorganisationen haben sich angekündigt, die etwa die übrig gebliebenen Bücher mitnehmen. Allerdings gibt es nicht für alles Abnehmer. Vieles des Trödels, der liegen bleibt, landet am Ende schließlich im Müllcontainer. „Natürlich ist das schade”, sagt Martin Kienast. 

Mehrere Stunden werden die fleißigen Helfer benötigen, alle Waren wieder zu verpacken. Dann werden auch die Einnahmen gezählt und den Hilfsprojekten zugewiesen. Unter den Verantwortlichen hofft man, damit viele Menschen mit Bedarf unterstützen zu können.

kp

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