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Freilichtmuseum „Glentleiten“ veröffentlicht Buch über Berchtesgadener Zwiehof

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Von: Daniel Limmer

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Der Berchtesgadener Zwiehof heute im Freilichtmuseum Glentleiten: Die idealtypische Hofanlage umfasst das Wohnhaus vom Marosenlehen (rechts im Vordergrund), den Getreidekasten (links) und den Stallstadel (Mitte) vom Möslerlehen sowie die Hofmühle aus Unterlandtal (nicht im Bild).
Der Berchtesgadener Zwiehof heute im Freilichtmuseum Glentleiten: Die idealtypische Hofanlage umfasst das Wohnhaus vom Marosenlehen (rechts im Vordergrund), den Getreidekasten (links) und den Stallstadel (Mitte) vom Möslerlehen sowie die Hofmühle aus Unterlandtal (nicht im Bild). © Christian Bäck

In dem Buch „Marosenlehen, Obersalzbergstraße 66. Ein musealisierter Zwiehof“ veröffentlicht das Freilichtmuseum Glentleiten neueste Erkenntnisse zu typischer Hofform im Berchtesgadener Land. In der Publikation beleuchten Wissenschaftler und Forscher verschiedene Aspekte rund um das kleine Zwiehof-Wohnhaus.

Die Meldung im Wortlaut:

Großweil (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) – Das kleine Wohnhaus vom Marosenlehen steht seit kurzem wiederaufgebaut im Freilichtmuseum Glentleiten des Bezirks Oberbayern in Großweil. 1592 errichtet, war das Gebäude Teil eines Berchtesgadener Zwiehofs und stand ursprünglich in Resten, nicht weit entfernt von Obersalzberg im heutigen Gemeindegebiet von Berchtesgaden. Ein Expertenteam hat sich mit der Geschichte des Anwesens, seiner Bewohnerinnen und Bewohner sowie seiner Umgebung nun auf breiter Quellenbasis auseinandergesetzt. Die Glentleiten hat diese Erkenntnisse im attraktiv gestalteten Buch „Marosenlehen, Obersalzbergstraße 66. Ein musealisierter Zwiehof“ gebündelt und veröffentlicht. Die Publikation ist im Museumsladen des Freilichtmuseums und in der Buchhandlung Ganter Presse & Buch in Berchtesgaden zum Preis von 19,90 Euro erhältlich (ISBN 978-3-924842-37-6).

Welche Aspekte werden beleuchtet?

Gut verständlich und reich bebildert beleuchten Wissenschaftler und Forscherinnen verschiedene Aspekte rund um das kleine Zwiehof-Wohnhaus: Johannes Lang, Heimatpfleger und Archivar der Stadt Bad Reichenhall, stellt zunächst die Geschichte der Landwirtschaft in der ehemaligen Fürstpropstei Berchtesgaden vor. Der Beitrag von Georg Waldemer, dem ehemaligen Referenten für die Freilichtmuseen an der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, widmet sich der charakteristischen Bauform des Zwiehofs im Berchtesgadener Land. Mit den Paarhöfen im benachbarten Salzburger Land beschäftigt sich die Regionalmuseumsreferentin des Landes Salzburg Monika Brunner-Gaurek. Simon Kotter und Jan Borgmann, beide an der Glentleiten tätig, gehen anschließend explizit der Baugeschichte und dem Leben und Arbeiten der Bewohnerinnen und Bewohner des Wohnhauses vom Marosenlehen auf den Grund. Unterschiedliche Facetten der Beziehung zwischen Berchtesgaden, dem Marosenlehen und dem Obersalzberg während der NS-Zeit beleuchtet Albert Feiber (Dokumentation Obersalzberg). Wie es schließlich mit den baulichen Relikten am Obersalzberg in der näheren und weiteren Umgebung des Marosenlehens heute aussieht, ist Gegenstand des Beitrags von Walter Irlinger vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege.

Den Abschluss des über 200 Seiten umfassenden Bandes bildet die Wiedergabe einer Studie Wilibald von Schulenburgs (1847–1934) aus dem Jahr 1896. Er dokumentiert das Kainzierllehen in der Ramsau in Text und Bild mitsamt dessen in mundartlichen Begriffen vorgestelltem Hausrat. Bis heute beeindruckt diese Arbeit durch ihre Faktenfülle und Akribie. Eine quellenkritische Würdigung und forschungsgeschichtliche Einordnung führen in den als Faksimile abgedruckten Text ein.Das Buch umfasst 212 Seiten mit zahlreichen Abbildungen.

Pressemitteilung Freilichtmuseum Glentleiten

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