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Baumgartner dürfen doch noch nicht nach Hause

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Bad Reichenhall - Die B21 zwischen Baumgarten und dem Saalachsee ist nach einem Murenabgang nach wie vor gesperrt und bleibt es wohl auch noch für länger. **Schicken Sie uns ihre Fotos!**

"Wir wollen so schnell wie möglich die Situation entschärfen", hieß es am Dienstagvormittag von Seiten des Staatlichen Bauamtes Traunstein. Verantwortliche waren den ganzen Tag vor Ort, um das Schadensausmaß zu begutachten und das weitere Vorgehen zu besprechen. Die zuständigen Fachbehörden im Landratsamt hatten sich zunächst darauf verständigt, dass die evakuierten Bewohner am Abend wieder in ihre Häuser im Bereich Baumgarten können. Dem ist nicht so: Die Bewohner dürfen vorerst nicht zu ihren Häusern zurück. Außerdem bleibt die B21 noch für längere Zeit gesperrt.

"Die B21 ist teilweise unterspült", bestätigte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd am Dienstagvormittag. Und auch sonst scheinen die Schäden an der Straße erheblich zu sein. Vor allem die Rötelbachstraße habe es schwer getroffen, heißt es aus dem Landratsamt. Das dürfte für die Almbauern zum Problem werden. "Mit ihnen müssen wir eine Lösung finden, wie sie zu ihren Almen kommen", sagte Landratsamtssprecher Christoph Abreß gegenüber BGLand24.

Auch die Wandersteige von Baumgarten aus und der Geh- und Radweg an der B21 am Saalachsee sind vorerst nicht benutzbar. Wie die Sanierungsarbeiten vonstatten gehen, wollen die zuständigen Behörden wie Wasserwirtschaftsamt, Forst und Straßenbauamt nach und nach klären. In kurzfristig einberufenen Sitzungen will das Landratsamt diese Arbeit koordinieren.

"Die Gefahr einer weiteren Mure ist nie auszuschließen", bestätigte der Polizeisprecher noch am Vormittag. "Wir wissen nicht, was noch von oben droht", bestätigte Abreß diese Aussage am Nachmittag.

Eine Anwohnerin erzählt

"Ich bin beim Frühstücken gesessen, dann hab ich etwas so wie ein fernes Donnergrollen gehört", sagte Anwohnerin Rita Abfalter direkt nach dem Murenabgang gegenüber Bayernwelle Südost. "Dann hab ich aus dem Fenster geschaut und seh eine dunklebraune Brühe, Wasser und Steine. Ich hab gedacht, der halbe Predigtstuhl kommt runter."

Rita Abfalter hat natürlich sofort einen Notruf abgesetzt. Erschrecken konnte sie der Murenabgang nämlich nicht. An der selben Stelle sei vor zehn Jahren schon einmal eine Mure runtergekommen, sagt sie. Da waren die Abfalters eine Woche ohne Strom.

"Mich regt das jetzt mehr auf, dass ich da steh und nichts machen kann. Ich würd über das ganze Geröll drüber und heim ins Haus, da könnt ich mich beschäftigt. Ob ich jetzt Puzzle mach, von mir aus auch Fenster putzen", lachte die Anwohnerin. Doch noch haben die Behörden nicht entschieden, wann die Abfalters wieder heim dürfen.

Sollten Sie Fotos von dem Murenabgang haben, schicken Sie uns diese und schildern uns ihre Eindrücke unter redaktion@ovb24.de.

Murenabgänge in diesem Jahr:

Bei den sinnflutartigen Regenfällen Anfang Juni sind bereits einige Muren runter gekommen.

Am 3. Juni um 7.55 Uhr hat eine Mure die Bahnlinie zwischen Bad Reichenhall und Berchtesgaden im Ortsgebiet Bischofswiesen verschüttet. Die freiwillige Feuerwehr Bischofswiesen hat die Gleise geräumt, um den Schienenverkehr schnell wieder zu ermöglichen. Ein privates Baggerunternehmen unterstütze die freiwillige Feuerwehr bei den Aufräumarbeiten.

Ein Murenabgang hat in Bad Reichenhall auf der Staatsstraße 2101, Höhe Thumsee bereits am 2. Juni für eine Straßesperrung gesorgt.

In Vordergern ist am selben Tag ein kleiner Hang auf mehreren Metern ins Rutschen geraten. Ein darauf befindliche Steinmauer wurde ca. einen Meter versetzt. Feuerwehrkräfte konnten diese abstützen.

red-bgl24/cz

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