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Gewünschte Mautbefreiung vom Walserberg bis Salzburg-Süd wird nicht so schnell kommen

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Von: Michael Hudelist

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Mit sehr dezenten Schildern weist die Asfinag auf die Mautbefreiung hin.
Mit sehr dezenten Schildern weist die Asfinag auf die Mautbefreiung hin. © hud

Die vor allem von Bayern gewünschte Mautbefreiung vom Walserberg bis Salzburg-Süd wird nicht so schnell kommen, denn nach wie vor fehlen Zahlen, welche Entlastung das Befahren der Westautobahn vom Walserberg bis Salzburg-Nord ohne Vignette tatsächlich gebracht hat.

Landkreis Berchtesgadener Land / Salzburg - „Wir drängen auf die Zahlen, aber wegen der Corona-Jahre ist ein Vergleich schwierig“, so Verkehrslandesrat Stefan Schnöll. „Derzeit ist es nicht einfach zu sagen, woran wir einen Erfolg der Mautbefreiung festmachen können“.

Es gebe zwar Zählungen auf den Landesstraßen, hier hätte sich aber keine wesentliche Abnahme ergeben. Bei der Einführung der mautfreien Strecke auf der Westautobahn zwischen Walserberg und Salzburg-Nord im Dezember 2019 hätten sich der Bund und der Autobahnbetreiber Asfinag massiv gewehrt und mit Umsatzeinbußen in Millionenhöhe argumentiert, diese seien aber nicht eingetreten. 

Salzburgs Bürgermeister Harry Preuner hatte im Rahmen einer Pressekonferenz zu „50 Jahre Messe Salzburg“ die Mautbefreiung vor allem deshalb gelobt, „weil jetzt Messebesucher von Bayern kommend direkt auf den Parkplatz vor der Messe zufahren können, ohne Maut zahlen zu müssen“. Auch im Sommer könnten durch das Werben für den P+R-Platz an der Messe „einige hundert Autos am Tag abgefangen werden“, die sonst in die Innenstadt gefahren wären.

Wie berichtet, forderten Anfang Februar vor allem Bürgermeister der bayerischen Gemeinden eine Mautbefreiung bis Salzburg-Süd, mit der Begründung, dass so der südliche Landkreis in Katastrophenfällen schneller erreichbar sei. Tatsächlich sind die Autobahnen in Österreich auch für ausländische Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht kostenfrei zu nutzen. 

Nachahmungseffekte befürchtet

Wenn es eine Mautbefreiung ab Salzburg-Süd Richtung Stadt gibt, könnten viele Pendler aus Kuchl und Hallein kommend sich die Vignette sparen wollen und über die ohnehin überlastete Bundesstraße bis Salzburg-Süd fahren oder ebenfalls eine Befreiung fordern. „Ich verstehe den Gedanken ‚wo fängt man an, wo hört man auf‘“, so ein Kommentar aus Bayern auf einer Facebook-Seite zum Thema, „jedoch sehe ich hier den Punkt, dass Piding und Bad Reichenhall den ganzen Verkehr nach Marktschellenberg und Berchtesgaden abbekommen von Fahrern, die aus Deutschland kommen und sich die österreichische Maut sparen wollen“.

Hier an der Ausfahrt Salzburg-Süd, Berchtesgaden, kontrollieren die Mautsheriffs besonders gerne, digitale Vignetten werden mit Hilfe einer
Hier an der Ausfahrt Salzburg-Süd, Berchtesgaden, kontrollieren die Mautsheriffs besonders gerne, digitale Vignetten werden mithilfe einer. © hud

Um diesem Strom entgegenzuwirken, müsste man die Bundesstraße auch mautpflichtig machen, was aber nichts helfen würde, weil man für das kurze Stück der Tauernautobahn trotzdem noch einmal zahlen müsste. „Ich könnte mir aus Energiebilanz-, Umweltbilanz- und Naturschutzgründen vorstellen, dass die Mautbefreiung bis Salzburg-Süd der gesamten Gegend guttut“. Die FPÖ sprach im Zusammenhang mit der gewünschten Mautbefreiung bis Salzburg-Süd von „einem Kniefall vor deutschen Touristen“. 

hud

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