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Schluss mit Containern

In Zukunft bis zu 1300 Schüler: So wird das Karlsgymnasium in Bad Reichenhall vergrößert

Bereits im kommenden Schuljahr zu klein, das Karlsgymnasium Bad Reichenhall.
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Für 12,8 Millionen Euro wurde das Karlsgymnasium 2013 bis 2016 generalsaniert. Jetzt geht der Platz aus.

Spätestens wenn man die zweistöckig aufgebauten Container im Karlspark sieht, weiß man: Das Karlsgymnasium hat ein Platzproblem. Dieses will das Landratsamt als Träger mit einem Anbau lösen. Schulleiter Rainer Dieckmann erklärt im Gespräch mit BGLand24.de, warum es immer mehr Schüler gibt und wo das Projekt im Moment steht.

Bad Reichenhall - Der Anbau wird auf dem freien Areal in Richtung Hubertusstraße errichtet werden. Dort soll auf einer Fläche von 1.245 Quadratmetern Raum für 15 weitere Klassen entstehen. Grund für den Bedarf an mehr Fläche ist die wachsende Zahl an Schülern.

Wie kommt die erhöhte Schülerzahl zustande?

Schulleiter Rainer Dieckmann erklärt, dass es für die Zunahme an Schülern zwei Gründe gibt: „Bei der Generalsanierung hatten wir noch das achtjährige, inzwischen haben wir wieder das neunjährige Gymnasium. Außerdem waren wir früher immer vierzügig. Das heißt, wir hatten immer vier fünfte Klassen. Jetzt sind wir in den Jahrgängen fast ausnahmslos fünfzügig. Wir pendeln um die 1000er Schülermarke und haben mit dem Landratsamt eine Entwicklungsprognose abgeben müssen. Die sagt, dass wir bei maximal 1300 Schülern landen werden.“

September 2021: Landrat Bernhard Kern (rechts) gemeinsam mit Schulleiter Rainer Dieckmann (Mitte) und Klaus Willberger, Leiter Zentrales Gebäudemanagement im Landratsamt, vor dem zweistöckigen Modulgebäude im Karlspark.

In den Containern befinden sich derzeit acht Klassenzimmer und ein kleiner Ausweichraum. „Wir nutzen aber zur Zeit auch Räume als Klassenzimmer, die eigentlich einen anderen Verwendungszweck hätten“, so Dieckmann. Nach dem Anbau kämen die Container wieder weg. Die Stadt habe auch Wert darauf gelegt, dass die Aufstellung im Karlspark befristet ist.

Knackpunkt im Bauausschuss: Das „Freikaufen“ von Stellplätzen

Am Montag, 27. Februar, hat der Bauausschuss der Stadt Bad Reichenhall die Bauvoranfrage durchgewunken. Da sich in der Umgebung der Schule ähnliche Baukörper befinden und die Abstände zu den Nachbarn in der Hubertusstraße eingehalten werden, stimmte der Bauausschuss zu, dass die Erweiterung städtebaulich vertretbar ist. Ein weiterer Punkt war der Denkmalschutz, denn das Kloster St. Zeno befindet sich in der Nähe. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege fordert eine Begrünung, die aber nur teilweise umsetzbar sein wird. In der Beschlussvorlage hieß es dennoch: „Von Seiten der Stadtverwaltung kann eine Zustimmung in Aussicht gestellt werden.“ Allerdings werde die Stellungnahme des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege im Detail im Rahmen des folgenden Bauantragverfahrens zu klären sein.

Um die Parkmöglichkeiten ist es im Bad Reichenhaller Schulgebiet ohnehin schlecht bestellt. Das Bauvorhaben fordert nun 15 neue Stellplätze. Beim Wegfall der Container dürfen die dazugehörigen acht Plätze angerechnet werden. Weitere vier könnten auf dem Baugrundstück errichtet werden. Für die noch fehlenden drei schlug die Stadt eine Ablösung vor. Laut Stellplatzsatzung könne man sich durch das Bezahlen einer Ablösesumme von 5.000 Euro pro Stellplatz „freikaufen“. Zwar bleibe laut Beschluss die Parkplatzsituation in der Umgebung angespannt, aber das öffentliche Interesse an der Sicherung des Schulstandortes stehe im Vordergrund.

Dieckmann bedauert: „Natürlich würden wir uns mehr Parkplätze wünschen, aber das geht auf der Fläche sehr schwer und dann sind wir im juristischen Bereich. Das mit der Ablöse müssen Stadt und Landratsamt aushandeln. Da will ich mich gar nicht beteiligen.“

Wo steht das Projekt im Moment?

Laut Dieckmann ist nun das Vergabeverfahren eingeleitet. „Dann werden wir in die Detailplanungen einsteigen.“ Vom Landratsamt sei ihm gemeldet worden, dass das Vergabeverfahren noch im ersten Halbjahr 2023 stattfinden soll. „Mit Verzögerungen wird es vielleicht Anfang des Schuljahres, bis die Planer bestimmt sind.“ In dem Anbau sollen für die Unterrichtsgestaltung auch moderne Lernlandschaften ermöglicht werden. Landrat Kern rechnete bei der Vorstellung des Haushaltes für den Ausbau des Gymnasiums mit Kosten in Höhe von 10,4 Millionen Euro.  

Im Zweifelsfall traditionell eher Realschule

Trotz der gestiegenen Schülerzahlen spricht der Schulleiter von einem relativ geringen Anteil an Übertritten. „Die Übertrittsquote an die Gymnasien liegt in der Region zwischen 38 und 43 Prozent. Wenn man das mit dem städtischen Bereich vergleicht, sind das extrem niedrige Quoten.“ Tatsächlich würde ein Großteil der Schüler auf die Realschule gehen, die eigentlich Gymnasialeignung hätten. „Es hat immer noch etwas mit Tradition zu tun, dass man das Kind im Zweifelsfall eher an der Realschule anmeldet. Wir haben den Vorteil, dass wir die Einführungsklasse haben, wo Schüler nach der Mittleren Reife zu uns kommen. Diese können bei uns ja dann das Abitur machen. Es gelingt uns fast jedes Jahr, mindestens eine Klasse einrichten zu können. Die Bildungswege sind ja vielfältig.“

mf

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