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Neuer Stützpunkt in Karlstein: Deutsche Post zieht in ehemaliges Autohaus

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Von: Christina Eisenberger

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Statt Neuwagen stehen in Karlstein künftig gelbe Postautos vor der Haustür. Denn das Post-Gebäude in der Bahnhofstraße in Bad Reichenhall ist als Zustellstützpunkt nicht mehr geeignet.

Bad Reichenhall - Bereits mit Jahresende 2021 hatten die damaligen Betreiber des Autohauses an der St2101 neben der Kaserne ihr Gewerbe abgemeldet. Die Gründe sind der Stadt Bad Reichenhall nicht bekannt. Jetzt könnte das Gelände wiederbelebt werden.

Neuer Zustellstützpunkt der Deutschen Post in Karlstein

Die Deutsche Post will das Gebäude in der Langen Gasse 45 umbauen und als Verbund-Zustellstützpunkt nutzen. Der Bauausschuss hat dem Vorhaben am Montag (30. Januar) einstimmig zugestimmt. Aktuell befindet sich der Zustellstützpunkt der Post in der Bahnhofsstraße. Das Gebäude wird den heutigen Anforderungen des Arbeitsschutzes jedoch nicht mehr gerecht, heißt es in den Sitzungsunterlagen des Ausschusses. Grund sei das gestiegene Paketaufkommen. 2021 transportierte das Unternehmen deutschlandweit über 1,8 Milliarden Pakete und 14,2 Milliarden Briefe.

Das Gelände in der Langen Gasse befindet sich in einem Gewerbegebiet mit einer Nachtzeit von 22 bis 7 Uhr. Um einen reibungslosen Ablauf im Betrieb zu gewährleisten, sollen betriebliche Lkw-Fahrten bereits ab 6 Uhr möglich sein. Wann die Deutsche Post in das Gebäude einzieht, ist jedoch noch nicht bekannt.

Streiks, verspätete Briefe und der Standort Bahnhofstraße

In Deutschland werden immer weniger Briefe verschickt, dafür immer mehr Pakete. Die klassischen Briefträger, die auf dem gelben Fahrrad von Haus zu Haus fahren und die Post ausliefern, werden weniger. Verbundzusteller liefern hingegen sowohl Briefe als auch Pakete aus. Gerade in ländlichen Gebieten sei dies wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll, da doppelte Fahrwege entfallen, heißt es auf der Webseite der Deutschen Post.

Dass der Standort der Postfiliale in der Bahnhofstraße gefährdet sein könnte, ist der Stadtverwaltung nicht bekannt. Hier können Bad Reichenhaller mitten in der Stadt ihre Post aufgeben. Laut einer Verordnung muss es pro Gemeinde mit mehr als 2000 Einwohnern mindestens eine Filiale geben. Ab 4000 Einwohnern darf eine Filiale in zusammenhängend bebauten Wohngebieten nicht weiter entfernt sein als zwei Kilometer. Das können auch Supermärkte oder Geschäfte sein, in denen sich auch ein Postschalter befindet.

Zuletzt stand die Post stark in der Kritik. Briefe kamen sehr verspätet oder gar nicht an. Die Zahl der Beschwerden von Verbrauchern bei der Bundesnetzagentur hat sich 2022 im Vergleich zu 2021 in etwa verdreifacht. Seit Mitte Januar streiken Tausende Mitarbeiter der Deutschen Post. Die Gewerkschaft fordert eine Lohnsteigerung von 15 Prozent. Firmen berichten, dass jedes fünfte Paket liegen bleibe.

ce/dpa

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