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Zu zehnt im Auto: Schleuser liefern sich Verfolgungsjagd mit Polizei bei Laufen

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In den vergangenen vier Tagen (19. bis 22. August) stellte die Bundespolizeiinspektion Freilassing knapp 160 Personen fest, die versuchten, unerlaubt nach Deutschland einzureisen. Allein 128 davon stellten die Bundespolizisten in grenzüberschreitenden Zügen fest. Ein besonders drastischer Fall ereignete sich am späten Montagabend (22. August) in Laufen. Dort flüchteten gegen 22.30 Uhr zwei Schleuser erfolglos vor einer Polizeikontrolle der Bundespolizei.

Die Polizeimeldung im Wortlaut:

Freilassing/Laufen – Der Vorfall ereignete sich gegen 22.30 Uhr zu. Eine Streife der Freilassinger Bundespolizei hatte im Zuge der Kontrolle des grenzüberschreitenden Verkehrs ein mit mehreren Insassen besetztes Fahrzeug am Grenzübergang Europabrücke Laufen bemerkt und wollte das Fahrzeug samt Insassen kontrollieren.

Auf Höhe des Amtsgerichts Laufen überholte die Streife das Fahrzeug mit österreichischer Zulassung und forderte den Fahrer mittels Anhaltesignale auf, zu folgen. Der Fahrer missachtete die Anhaltesignale, verringerte die Geschwindigkeit und bog nach links in die Raiffeisenstraße ab.

Erst auf Höhe Bahnhof Laufen konnten die Beamten das Fahrzeug wieder sichten und die Verfolgung erneut aufnehmen. Anschließend gab der Fahrer unvermittelt Gas und flüchtete auf der St2103 bis Schönram. Dort bog das Auto auf die St2104 in Richtung Waging am See, wo er eine rote Ampel überfuhr. Die Bundespolizisten forderten unverzüglich Unterstützung eigener sowie Kräfte der Landespolizei an.

Anschließend setzte er seine Fahrt Richtung Tettenhausen und Fridolfing mit einer Geschwindigkeit von etwa 140 km/h fort.
Am Ortsausgang Fridolfing bog er nach rechts auf die B20 Richtung Laufen ab. Hier überholte er einen LKW unter Missachtung des Gegenverkehrs. Ein hier entgegenkommendes Fahrzeug war gezwungen, eine Gefahrenbremsung durchzuführen, um eine Kollision zu verhindern. Mit einer Geschwindigkeit von etwa 100 km/h bog das Fahrzeug in Laufen in die Schlossstraße ein, wo in einer Kurve drei weitere Fahrzeuge rücksichtslos überholt wurden.

Bei Erkennen einer zwischenzeitlich eingerichtete Kontrollstelle auf Höhe des Marienplatzes endete die lebensbedrohliche Fahrt vor einem Torbogen. Der Fahrer, ein 26-jähriger Syrer, sowie sein Beifahrer, ein 29-jähriger Syrer, wurden sofort festgenommen. Bei der Durchsuchung des 29-Jährigen leistete dieser erheblichen Widerstand und versuchte sich mithin selbst zu verletzen.

Im Fluchtfahrzeug befanden sich neben den beiden Festgenommenen acht weitere Personen. Drei Erwachsene und fünf Kinder saßen ungesichert im Fahrzeugfond. Wegen des Verdachts einer Schleusung verbrachten die Bundespolizisten alle Personen mit zur Dienststelle. Bei den mutmaßlichen Geschleusten handelt es sich um syrische und türkische Staatsangehörige. Die Beamten der Bundespolizei Freilassing haben die Ermittlungen aufgenommen.

Fahrer und Beifahrer müssen sich nun wegen Einschleusen von Ausländern unter lebensgefährdenden Bedingungen verantworten. Den Fahrer erwartet zusätzlich noch eine Anzeige wegen Gefährdung des Straßenverkehrs sowie der versuchten unerlaubten Einreise. Der Beifahrer muss zudem noch mit einer Anzeige wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte rechnen.

Die Bundespolizeiinspektion Freilassing bittet bezüglich der Straßenverkehrsgefährdung um Hinweise von betroffenen Personen sowie Zeugen. Bitte melden Sie Erkenntnisse unter: 08654 / 7706 - 0.

Aufgrund der aktuellen Anzahl der Aufgriffe in Verbindung mit der irregulären Migration weist die Bundespolizei auf die Notwendigkeit der Grenzkontrollen hin. Reisewege unter Nutzung des Schienenverkehrs stehen dabei besonders im Fokus. Die Kontrollmodalitäten orientieren sich an erkannten Schwerpunkten und einsatztaktischen Notwendigkeiten. Dabei werden insbesondere Verspätungen im Bahnverkehr auf ein nicht vermeidbares Minimum reduziert. In diesem Kontext bittet die Bundespolizei um Ihre Unterstützung und Ihr Verständnis.

Pressebericht der Bundespolizeiinspektion Freilassing

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