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Verdopplung bei illegalen Einreiseversuchen und deutlicher Anstieg bei Schleusungsdelikten

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Grenzkontrolle der Bundespolizei Freilassing am Walserberg
Grenzkontrolle der Bundespolizei Freilassing am Walserberg © Bundespolizei Freilassing

Die Bundespolizeiinspektion Freilassing hat zu ihrer grenzpolizeilichen Aufgabenwahrnehmung im vergangenen Jahr Bilanz gezogen.

Pressemitteilung im Wortlaut:

Freilassing/Mühldorf am Inn - Die Bundespolizeiinspektion Freilassing hat zu ihrer grenzpolizeilichen Aufgabenwahrnehmung im vergangenen Jahr Bilanz gezogen:

Verdopplung bei illegalen Einreiseversuchen

Im Jahr 2022 wurden insgesamt 11.005 unerlaubte Einreisen registriert - mehr als ein Drittel der bayernweiten Feststellungen. Im Vergleich zu den 5.324 Fällen im Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von über 100 Prozent. Darüber hinaus sind die festgestellten Schleusungsfälle signifikant angestiegen.

Über zwei Drittel der unerlaubt eingereisten Personen nutzten im zurückliegenden Jahr grenzüberschreitende Züge, um nach Deutschland zu gelangen. Die übrigen Feststellungen der Freilassinger Bundespolizei, zu der auch das Revier in Mühldorf am Inn gehört, sind insbesondere auf Kraftfahrzeuge zurückzuführen. Jedoch reisten auch etwa 840 Personen zu Fuß unerlaubt ein oder wurden beim Versuch festgestellt.

Bei insgesamt 96 verschiedenen Herkunftsländern stammten die meisten Migranten aus Afghanistan, Syrien und der Türkei. Die Beamten der Bundespolizei haben viele der unerlaubten Einreisen verhindern oder unterbinden können, sodass etwa 80 Prozent der festgestellten Personen Deutschland nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder verlassen mussten.

Deutlich mehr Schleuser festgenommen

Mit 443 Beschuldigten nahmen die Bundespolizeibeamten zudem knapp 165 mehr Schleuser als im Vorjahr fest. Sie hatten insgesamt 1.310 Personen illegal über die Grenze gebracht. Dabei stieg auch die Anzahl der Strafanzeigen wegen Einschleusens unter lebensgefährlichen, unmenschlichen oder erniedrigenden Bedingungen in erheblichen Maßen an. Zeigten die Bundespolizisten im Jahr 2021 noch 12 solcher Schleusungshandlungen an, so lag im Jahr 2022 bereits 51 mal dieser Tatverdacht vor.

Fast 5000 Fahndungstreffer

Zudem erzielten die Beamten bei den polizeilichen Kontrollen im Jahr 2022 fast 4.900 Fahndungstreffer und vollstreckten dabei 825 Haftbefehle.

Resümierend stellt der Inspektionsleiter der Bundespolizeiinspektion Freilassing, Polizeioberrat Stefan Kurth, fest:

„Das Jahr 2022 hat uns grenzpolizeilich erheblich gefordert. Jede neunte unerlaubte Einreise bundesweit wurde im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion Freilassing festgestellt.
Die Verdoppelung der illegalen Einreisen, die deutliche Zunahme qualifizierter Schleusungen sowie die hohe Anzahl von Fahndungstreffern und vollstreckter Haftbefehle belegen eindrücklich die Notwendigkeit unserer grenzpolizeilichen Maßnahmen.

Ukraine-Krieg: Herausforderung für die Bundespolizei

Eine extreme zusätzliche Herausforderung für unsere Einsatzkräfte war die Bewältigung der Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Allein in Freilassing wurden durch unsere Kolleginnen und Kollegen knapp 64.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine festgestellt beziehungsweise registriert. Im Zusammenwirken mit der Stadt, dem Landkreis und vielen Freiwilligen wurde hierbei auch wichtige humanitäre Hilfe geleistet. Mein ausdrücklicher Dank gilt daher meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unseren Unterstützungskräften der Bundesbereitschaftspolizei sowie anderer Dienststellen und unseren regionalen Partnern.“

Pressemitteilung Bundespolizeiinspektion Freilassing

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