Olympia 2018: Auf geht‘s

München - Großer Entscheidungstag in München. Die Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2018 in der Landeshauptstadt wird immer konkreter.
Die 43-jährige Katarina Witt wurde am Donnerstag in München als Vorsitzende des 23-köpfigen Kuratoriums mit namhaften Vertretern aus Sport, Politik, Wirtschaft und Kultur vorgestellt. Die frühere Vorzeigeathletin des DDR-Sports gewann 1984 in Sarajevo und 1988 in Calgary jeweils die Goldmedaille in der Damen-Konkurrenz und wurde seinerzeit als “das schönste Gesicht des Sozialismus“ bezeichnet.
Die Olympiabewerbungsgesellschaft Münchens für 2018 hat am Donnerstag außerdem offiziell ihr Sportstättenkonzept vorgestellt. Dass die Bob-, Rodel- und Skeletonbewerbe auf der Kunsteisbahn am Königssee ausgetragen werden sollen, ist von der Gesellschafterversammlung bestätigt worden. Neben München und Garmisch-Partenkirchen sollen in Oberammergau die Biathlon- und Langlaufbewerbe ausgetragen werden.
Landrat Georg Grabner sagte, das Berchtesgadener Land sei für Olympia bestens gerüstet. Rund 300 Sportlerinnen und Sportler könnten in einem bis 2018 fertiggestellten Hotelkomplex in Schönau am Königssee untergebracht werden.
Sollte München den Zuschlag für die Olympischen Winterspiele 2018 bekommen, müssen in der Landeshautpstadt drei neue Sporthallen im Olympiapark gebaut werden. Zwei Arenen für Eishockey und Eiskunstlauf, außerdem soll die alte Olympiahalle für diese Sportarten aufgemotzt werden. Und die Olympia-Schwimmhalle würde zur Curling-Arena umfunktioniert. Die Eisschnelllaufbahn soll auf dem Gelände der Technischen Universität entstehen und eventuell nach den Spielen wieder verschwinden.
Das fertige Sportstättenkonzept soll jetzt dem Internationalen Olympischen Comiteé vorgelegt werden.

Gleichzeitig haben sich die Grünen in Ruhpolding mit Bürgermeister Claus Pichler getroffen. Im Biathlonstadion haben sie vor Ort noch einmal die Möglichkeit eines Sportstättenkonzepts „München +4“ diskutiert. Der Deutsche Olympische Sportbund soll dieses Konzept noch einmal prüfen. „Wir können nicht von nachhaltigen Spielen reden, wenn durch den Bau neuer Sportstätten teure Parallelstrukturen aufgebaut werden“, so der grüne Landesvorsitzende Dieter Janecek. „Allenfalls mit einer Bewerbung, die die bestehenden Sportstätten in Ruhpolding und Oberstdorf einbezieht, könnten vorhandene Investitionen und Strukturen sinnvoll genutzt und ökologische Folgeschäden minimiert werden.“
Die Grünen lehnen das Olympia-Bewerbungskonzept „München + 2“, also München kombiniert mit Austragungsstätten in Garmisch-Partenkirchen und Schönau am Königssee aus ökologischen Gründen ab. Vor allem der Ausbau der Sportstätten und die Verkehrsanbindung im sensiblen Alpenraum von Garmisch seien keinesfalls klimaneutral und nachhaltig zu bewerkstelligen. Die Grünen halten nur ökologisch nachhaltige Spiele für unterstützenwert und drängen deshalb auf eine Prüfung ihres Alternativ-Konzeptes „München + 4", das ein Ice-Cluster in München, Ski Nordisch in Oberstdorf, Ski Alpin in Garmisch, Biathlon in Ruhpolding sowie Bob und Rodeln in Schönau vorsieht.
red-bgl24/cz
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