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„Kann bis heute nicht richtig sitzen“ - Michaela Kaniber leidet noch immer an Unfallfolgen

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Von: Tim Niemeyer

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Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU)
Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber ist froh, ihren schweren Autounfall überlebt zu haben. © Peter Kneffel/dpa

Ziemlich genau zwei Monate sind vergangen, seitdem Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber in einen schweren Autounfall verwickelt war. In einem Interview berichtet sie nun, dass sie noch immer erheblich unter den Auswirkungen leidet.

München - Es war der 28. November des vergangenen Jahres, an dem sich bei Siegsdorf ein Drama abspielte. Eine Autofahrerin (58) will mit ihrem Suzuki einem entgegenkommenden Fahrzeug ausweichen, das zu weit auf ihre Fahrbahnseite gekommen ist. Dabei gerät sie ins Schleudern und prallt in einen Siebener BMW. In der Limousine sitzt unter anderem die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber.

Der Zusammenstoß hat fatale Folgen. Die 58-jährige Siegsdorferin stirbt wenige Tage nach dem Unglück, Kaniber wird schwer verletzt, bricht sich unter anderem das Brustbein. Nun hat sie der „Süddeutschen Zeitung“ erzählt, dass sie nach wie vor mit den Auswirkungen zu kämpfen hat. „Ich kann bis heute nicht richtig sitzen. Das Steißbein ist schwer lädiert.“

Wochenlang geschont

Die CSU-Politikerin musste sich wochenlang strikt schonen. Bei der CSU-Klausurtagung in Kloster Banz kehrte sie wieder ins Politgeschäft zurück. In der Zeit vor der Klausur habe sie sich vor allem Ruhe gegönnt, sagte Kaniber der Zeitung weiter. „Ich habe einen Erker, da steht ein riesengroßer weicher Ohrensessel, und das war die einzige Stelle, wo ich so halb liegend sitzen konnte und da war ich gefühlt sieben Wochen. Ich hab nicht ferngesehen, nur geschlafen, gelesen.“

Menschen und keine Maschinen

Ihr Körper sei „vorher schon in einem desaströsen Zustand“, gewesen, sagte sie der Zeitung. „Der Körper baut unglaublich schnell ab durch dieses ewige Sitzen. Sitzen in Besprechungen, sitzen bei Veranstaltungen, sitzen im Bierzelt. Und natürlich im Auto.“ Gerade deswegen hat sie sich nun vorgenommen, etwas an ihrem Leben zu ändern und vor allem ihr Arbeitspensum zu überdenken. „Ich mag die Geschwindigkeit, dann geht‘s mir gut. Und ich bin wahnsinnig ungeduldig. Aber trotzdem, wir sind Menschen und keine Maschinen. Der Markus Söder hat ein Pensum! Wie der das aushält, ist mir ein Rätsel.“

Söder habe sie aber dazu angehalten, sich zu schonen: „Mein Chef war da auch sehr streng, der Ministerpräsident war der Erste, der auf der Intensivstation angerufen hat“, sagte Kaniber der SZ. „Und er hat gleich gesagt: Du bleibst sieben Wochen daheim.“ Erst kürzlich meldete sich die Landwirtschaftsministerin in einem emotionalen Video zu Wort und bedankte sich unter anderem für die vielen Genesungswünsche.

nt

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