Haus steht zum Verkauf
Nach vier Jahren: Darum stellt das Schlechinger Alpenhotel „Dahoam“ seinen Betrieb ein
- 0 Kommentare
- Weitere
Im August 2018 eröffnete das einstige Hotel Hubertus in Ettenhausen neu als Alpenhotel „Dahoam“. Doch nach vier Jahren stellt die Betreiberfamilie nun den Betrieb ein. Die Gründe hierfür sind vielfältig.
Schleching - Von einem „Glückfall für die Gemeinde“ sprach im August 2018 Heidi Richter. Die Chefin des einstigen Hotels „Hubertus“ ließ es sich seinerzeit nicht nehmen, der Einweihung des Nachfolgers beizuwohnen. Denn nicht zuletzt sie habe den neuen Betreibern Jutta und Thomas Ries während der Umbauarbeiten im Objekt mit Rat und Tat zur Seite gestanden.
15 Wochen hatte das Ehepaar Ries damit verbracht, das Gebäude umzugestalten. Nicht nur einen Aufzug bauten sie ein, ebenso mussten 9000 Meter Kabel und 1000 Quadratmeter Fußboden verlegt werden. 75 Türen und 75 Fenster wurden erneuert, bis das heutige Alpenhotel „Dahoam“ mit seinen 22 Zimmern öffnen konnte. Während die Arbeiten hatten Jutta und Thomas Ries genauso mitangepackt wie deren Töchter.
Objekt steht zum Verkauf
Nach vier Jahren ist mit dem Betrieb jedoch Schluss. „Leider war eine Aufrechterhaltung des Hotelbetriebs nach zwei Jahren Coronapandemie aus wirtschaftlicher Sicht, aber auch im Hinblick auf die zwischenzeitlich aufgetretenen personellen und energietechnischen Probleme nicht mehr möglich“, antwortet Thomas Ries auf eine Anfrage der OVB-Heimatzeitungen nach Bekanntwerden der Schließung.
Die allgemeine finanzielle Unsicherheit und die Zurückhaltung der Touristen bei künftigen Urlaubsbuchungen hätten diese Entscheidung noch bestärkt. Wie es weitergehen soll, kann Ries zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Klar ist hingegen: Das Objekt steht zum Verkauf. Für 2,8 Millionen Euro ist es derzeit beim Portal Immoscout gelistet.
Kriegsflüchtlinge aufgenommen
Dass die Betreiberfamilie Ries beim Hotelbetrieb nicht nur der schnöde Mammon interessiert, zeigte sie im März dieses Jahres. Damals erklärte sie sich bereit, 20 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in ihrem Hotel aufzunehmen. Kein leichtes Unterfangen, wie Jutta Ries seinerzeit schilderte: Zum einen wegen der Sprachbarriere, zum anderen wegen der Formalitäten, die mit dem zuständigen Landratsamt Traunstein zu klären waren. Sieben Stunden habe man bei der Behörde verbringen müssen, bis alles erledigt war, wie Ries seinerzeit berichtete.
Bei der Schlechinger Gemeindeverwaltung scheint die neuerliche Entwicklung noch nicht angekommen zu sein – offiziell. Bürgermeister Josef Loferer (CSU) zumindest antwortet auf Anfrage der OVB-Heimatzeitungen, dass er sich zu dieser Sache noch nicht äußern könne, da er offiziell noch keine Kenntnis davon habe.