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„Als Schauspielerin darf man alles sein“: So tickt die neue Kommissarin bei den Rosenheim-Cops

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Von: Anna Heise

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Die Kommissare Anton Stadler (Dieter Fischer, links) und Birte Andresen (Sophie Melbinger, rechts) ermitteln mit Polizeihauptmeister Michi Mohr (Max Müller) im Fall einer ermordeten Bäuerin.
Die Kommissare Anton Stadler (Dieter Fischer, links) und Birte Andresen (Sophie Melbinger, rechts) ermitteln mit Polizeihauptmeister Michi Mohr (Max Müller) im Fall einer ermordeten Bäuerin. © ZDF und Linda Gschwentner

Rosenheim – Verstärkung für die „Rosenheim-Cops“: Seit Anfang Januar ermittelt Sophie Melbinger als neue Kommissarin Birte Andresen aus Hamburg an der Seite von Kommissar Anton Stadler. Ein Gespräch über Dialekte, die Zusammenarbeit mit Dieter Fischer und den Rosenheimer Bahnhof.

Wie gefällt es Ihnen bei den Rosenheim-Cops?

Sophie Melbinger: „Sehr gut, ich fühle mich dort richtig wohl. Ich darf mit wirklich tollen Kolleginnen und Kollegen arbeiten, das Team hinter der Kamera ist toll und alle haben sich wirklich darum bemüht, mir einen schönen Einstieg zu bereiten. Das hat mich richtig gerührt. Außerdem bin froh, endlich wieder arbeiten zu dürfen. Durch die Pandemie stand das Theater still. Mein persönliches Highlight ist es, endlich wieder zu Hause sein zu dürfen.“

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Und dabei müssen Sie ausgerechnet in einem Bayernkrimi ihre bayerischen Wurzeln geschickt verleugnen.

Melbinger: „Verleugnen finde ich zu drastisch ausgedrückt. Ich bin ja Schauspielerin geworden, um eben nicht nur das darzustellen, was ich ohnehin schon bin. Dazu kommt, dass ich in meinem normalem Sprachgebrauch eher hochdeutsch rede. Meine Eltern kommen beide nicht aus Bayern, meine Mutter kommt aus der Berliner und Hamburger Ecke und mein Vater aus Österreich, zuhause haben wir unsere ganz eigene Mischung gesprochen. Gedreht habe ich noch nie auf bairisch.“

Also waren Sie überhaupt nicht überrascht, dass Sie eine norddeutsche Kommissarin spielen sollen?

Melbinger: „Als die Anfrage kam, war ich zunächst natürlich schon etwas überrascht, hatte aber sofort große Lust und konnte mir das irgendwie gleich vorstellen. Jemanden zu spielen, der Bayern gerade erst ganz neu kennenlernt, hat mich direkt zum schmunzeln gebracht, ich hatte auf Anhieb eine Fantasie dazu.“

Welche Herausforderungen bringt die Rolle mit sich?

Melbinger: „Ich muss natürlich schon aufpassen, dass ich nicht ins Dialekteln rutsche. Alle um mich herum reden bairisch und normalerweise lasse ich mich davon ziemlich schnell anstecken.“

Was sind die größten Unterschiede zwischen Ihnen als Privatperson und Ihrer Rolle als Kommissarin Birte Andresen?

Melbinger: „Birte hat meistens einen Plan, sie kombiniert sehr schnell und ist immer auf zack, sie ist ziemlich strukturiert. Ich bin eher intuitiv unterwegs und weniger aufgeräumt, fange etwas an, ohne genau zu wissen warum, einfach weil es ein Gefühl ist. Ich denke, da tickt Birte schon ziemlich anders. Ich glaube, ich bin eher ein Bauch- und Birte eher ein Kopf-Mensch.“

Wäre der Beruf Kommissarin eine Alternative, wenn es mit der Schauspielerei nicht geklappt hätte?

Melbinger: „Ich habe tatsächlich nach der Schule kurz darüber nachgedacht. Ich konnte mir viele Berufe vorstellen, aber tat mich total schwer, mich für einen zu entscheiden. Als Schauspielerin darf man alles sein, das ist einfach wunderbar.“

Hört sich an, als ob Sie schon immer Schauspielerin werden wollten.

Melbinger: „Tatsächlich nicht. Das kam erst relativ spät. Ich hatte überhaupt nicht daran gedacht, dass Schauspielerin ein Beruf ist, der für mich in Frage kommt. Ich dachte, ich bin dafür viel zu schüchtern.“

Haben sie die Rosenheim-Cops auch schon vor Ihrer Rolle im Fernsehen verfolgt?

Melbinger: „Die Rosenheim-Cops waren mir immer ein Begriff. Richtig verfolgt habe ich sie das erste Mal 2017, als Vorbereitung für meine damalige Episoden-Rolle.“

Was machen Sie, wenn Sie nicht vor der Kamera stehen oder sich auf die Dreharbeiten vorbereiten?

Melbinger: „Bis jetzt war ich hauptsächlich auf der Bühne tätig, das Drehen war für mich eher die Ausnahme. Wenn man am Theater arbeitet, bleibt wenig Zeit für andere Dinge, das ändert sich nun, und darauf freue ich mich. Zunächst werde ich jetzt noch ein paar Vorstellungen am Theater Heidelberg spielen, dann steht der Umzug nach München an, danach werde ich am Mozarteum in Salzburg unterrichten und dann geht es auch schon wieder bei den Cops weiter.“

Wie sehr hat die Pandemie ihre Arbeit beeinflusst?

Melbinger: „Es war plötzlich alles anders. Ich denke, so ging es fast allen Menschen. Niemand konnte sich einen derartigen Einschnitt vorher vorstellen, also zumindest ich nicht. Ich habe, dann nach dem ersten Schock versucht die Zeit so gut wie möglich zu nutzen, durch die Festanstellung am Theater hatte ich zum Glück keine existenziellen Sorgen. Ich habe mich ausgeruht, Sport gemacht, gekocht und einfach mal durchgeatmet. Dann habe ich versucht denen unter die Arme zu greifen, die deutlich stärker von den Folgen der Pandemie betroffen waren. Es war und ist eine sehr besondere Zeit.“

Die Rosenheim-Cops drehen auch immer wieder in Rosenheim. Kennen Sie die Stadt?

Melbinger: „An Rosenheim kenne ich den Bahnhof am besten, da habe ich schon viel Zeit verbracht (lacht). Ansonsten habe ich da etwas Nachholbedarf und freue mich über Tipps.“

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Worauf können sich die Zuschauer in den kommenden Folgen freuen?

Melbinger: „Ich denke, da gibt es so einiges. Es waren wirklich tolle Kolleginnen und Kollegen am Set, auf die sollte man sich auf jeden Fall freuen. Und was Birte angeht, sie wird zum Beispiel versuchen, bairisch zu reden, ich denke das könnte den einen oder anderen amüsieren, Dieter Fischer jedenfalls musste am Set des Öfteren herzlich lachen.“

Wie gefällt Ihnen die Zusammenarbeit mit Dieter Fischer?

Melbinger: „Die Zusammenarbeit ist wirklich schön. Er ist ein toller Kollege und es macht extrem viel Spaß, gemeinsam mit ihm die Geschichten zum Leben zu erwecken. Wir arbeiten beide sehr gerne und viel, aber lachen mindestens genauso viel.“

Sophie Melbinger stammt aus München und studierte Schauspiel am Mozarteum in Salzburg. Sie ist Mitglied des Heidelberger Ensembles am Theater und Orchester Heidelberg. Vor den „Rosenheim-Cops“ war sie schon bei „Der Bergdoktor“, „Um Himmels Willen“, „Der Alte“ oder „Tatort“ zu sehen.

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