Neuer Vorstand
Rücktritt vom Rücktritt: Katrin Meindl ist jetzt Vorsitzende des AK 68
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Noch Anfang der Woche hat sich Katrin Meindl vom Vorstand der Wasserburger Künstlergemeinschaft AK 68 verabschiedet. Jetzt ist sie die Vorsitzende. Das ist passiert.
Wasserburg – In einer zum Teil turbulenten Sitzung hat die Mitgliederversammlung der Künstlergemeinschaft AK 68 eine neue Vereinsspitze gewählt. Die 56-jährige Katrin Meindl, die noch Anfang der Woche ihren Rücktritt als zweite Vorsitzende angekündigt hatte, wurde nun zur neuen ersten Vorsitzenden gewählt. Als zweiter Vorsitzender zieht Bernhard Berchtenbreiter, ehemaliger Leiter der Telefonseelsorge Bad Reichenhall, in das Gremium ein. Cornelia Morhardt, die bei der Sitzung nicht anwesend war, übernimmt die Kassenführung, die bisher Mischa Schubert innehatte. Als Schriftführerin gewählt wurde PJane (Künstlername), zu weiteren neuen Vorstandsmitglieder bestimmt wurden Katharina Danninger, Maria Schöne und Ingolf Hatz.
Gegenüber der Wasserburger Zeitung hatte Meindl erklärt, es sei an der Zeit, neue Wege zu gehen – nach zehn Jahren Vorstandsarbeit im AK 68: „Das ist ein langer Abschnitt, das ruft nach Veränderung“, so die 56-Jährige. Sie kündigte an, dass sie sich nun dem neuen Projekt „Power on“ am Umspannwerk widmen möchte – aber, anders als beim Street-Art-Projekt in der alten Essigfabrik im letzten Sommer, nicht mehr unter dem Dach des AK 68.
Bei der Neuwahl kam die Versammlung nach einigem Hin und Her überein, den Vorstand insgesamt zu wählen – und nicht nur die beiden Vorsitzenden, um eine neuerliche Einberufung der Mitglieder zu vermeiden. Manche hatten bemängelt, dass mehrere Kandidaten gar nicht anwesend seien und sich demzufolge nicht vorstellen konnten. Die Stimmung wurde auch dadurch gereizter, weil der bisherige Schriftführer Manfred Braun und der Vorsitzende Dominic Hausmann erklärten, dem Verein nicht mehr zur Verfügung zu stehen, sollte Thomas Hager bei den Wahlen zum Zug kommen. Schließlich kam es zu einer Kampfkandidatur mit drei Kandidaten, bei der sich Meindl mit 26 Stimmen klar durchsetzte. Hausmann erhielt neun, Hager zwei Stimmen.
Meindl erklärte ihre Kehrtwende mit den Worten, ihre Herz hänge am Verein. Sie wolle aber als Vorsitzende ihre eigenen Positionen bewahren. "Ich werde mich natürlich fürs Ganserhaus einsetzen, weil es das Herzstück des AK 68 ist, aber ich finde auch Außenprojekte wichtig." Zudem lege sie Wert auf Menschen, "mit denen ich zusammenarbeiten kann." Unter diesen Voraussetzungen wolle sie sich wählen lassen, sagte Meindl unter dem Beifall der Teilnehmer. Und so geschah es dann auch.
Zuvor hatte der Fotograf Ingo Hatz Ideen für ein aufwendiges Projekt für eine Imagekampagne des AK 68 vorgestellt. Er wolle Künstler in ihren Ateliers besuchen und Interviews mit ihnen machen. Eine Diskussion entzündete sich an den Kosten für den Verein in Höhe von 2 000 Euro, doch letztlich wurde der Vorschlag gutgeheißen. Ein weiteres Thema war die Sanierung des vereinseigenen Ganserhauses, für das eine Eingabeplanung mit dem Architekten erarbeitet wurde. Kosten in sechsstelliger Höhe stehen im Raum.