Landrat und Impfzentrums-Leiter berichten
Das ist der Impffortschritt im Kreis Altötting - Wichtige Änderung steht an
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Auf einem Pressetermin am Mittwochvormittag informierten der Leiter des Altöttinger Impfzentrums und Landrat Erwin Schneider zum aktuellen Impffortschritt im Landkreis. Dabei machte Altöttings Landrat Schneider eine wichtige Mitteilung.
Altötting/Neutötting - „Die wichtige Botschaft heute ist: Bitte verlassen Sie sich für Ihre Erstimpfung nicht alleine auf das Impfzentrum“, mahnte Erwin Schneider (CSU), Landrat des Landkreises Altötting auf einem Pressetermin im Impfzentrum im Kreishallenbad in Neuötting am Mittwochvormittag. „Hintergrund ist, dass unsere Versorgung gedeckelt ist. Das bedeutet für uns in der Praxis, dass bis auf eine Grundmenge alles an die Hausärzte geht. Unser Kontingent wiederum müssen wir priorisiert für die Zweitimpfungen verwenden, da diese zwingend innerhalb eines bestimmten Zeitraums erfolgen müssen!“
„Die Zweitimpfung ist für jeden gesichert“, betonte der Landrat noch einmal. „Aber Sie sollten sich für eine Erstimpfung auch an Ihren Hausarzt wenden. Denn für gewisse Priorisierungsgruppen können wir derzeit leider keinen zeitnahen Erstimpfungs-Termin garantieren.“ Das Problem sei, dass es derzeit noch keine Schnittstelle zu Hausarztpraxen gebe. Nur wenn das Gesundheitsamt von Geimpften selbst erfahre, dass diese bereits ihre erste Vakzin-Dosis erhalten haben, könnten sie diese aus der Warteliste nehmen.
Altöttinger Impfzentrum erhält nur noch gedeckelte Menge an Impfstoff - Für Erstimpfung sollte man sich daher an seinen Hausarzt wenden
Auch bei den Terminen für Zweitimpfungen müsse er an die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises appellieren, so Schneider: „Wir würden Ihnen wirklich gerne entgegenkommen, was eine Verschiebung angeht. Aber das würde uns bei dem derzeitigen Bedarf ein Riesen-Chaos anrichten. Bitte stellen Sie daher die Impfung vor die Urlaubsplanung, es geht derzeit leider nicht anders.“
So sieht das Corona-Impfzentrum im Neuöttinger Kreishallenbad aus




„In dieser Woche werden wir voraussichtlich die 50.000te Impfdosis verabreichen können“, berichtete der Leiter des Impfzentrums, Dr. Dieter Gilles. „In den nächsten Wochen werden wir, wie gesagt, zunächst die Zweitimpfungen priorisieren. Erst danach werden wir voraussichtlich dank größerer Kapazitäten des Moderna-Impfstoffs wieder vermehrt auch Erstimpfungen anbieten können.“ Probleme mit dem Astrazeneca-Impfstoff habe es bisher nicht gegeben. „Unter-60-Jährige, die vor der Änderung der STIKO-Empfehlung am 1. April ihre Erstimpfung mit AstraZeneca erhalten haben, können für die Zweitimpfung zwischen Biontech und AstraZeneca wählen. Diejenigen Unter-60jährigen, die nach dem 1.4.21 Ihre Erstimpfung mit AstraZeneca erhalten haben, wurden bereits vor der Erstimpfung über die Risiken der speziellen Gerinnungsstörungen aufgeklärt und erhalten zur Zweitimpfung erneut AstraZeneca und haben keine Wahlmöglichkeit. Über-60-jährige erhalten generell für Erst- und Zweitimpfung AstraZeneca unabhängig vom Impfzeitpunkt.“
Chance auf Sonder-Impfaktion erneut gegeben
Aktuell gäbe es die Chance, dass zeitnah wieder eine Sonder-Impfaktion wie am vergangenen Wochenende stattfinden könne. „Höchstwahrscheinlich können wir ein Kontingent von etwa 1000 Dosen aus einem Landkreis aus dem Münchner Umland erhalten.“ Im Übrigen habe man kaum Überschuss gehabt. „Wir mussten nur etwas um die 100 Dosen bisher wegwerfen. Das ist bei bald 50.000 verimpften Dosen eine ordentliche Leistung.“
Von einem Problem mit „Impfdränglern“, wie es teils aus anderen Regionen berichtet wird, könne nicht die Rede sein. „Aber wir mussten beispielsweise gestern etwa 40 Leute wieder nach Hause schicken, die keine ausreichenden Berechtigungs-Nachweise erbringen konnten. Hier müssen wir sehr bitten, dass gründlich vorzubereiten, denn die entsprechenden Impfdosen werden dann für diesen Tag bereitgestellt und können nicht einfach wieder zurückgezogen werden. Da gilt mein großer Dank an unser Telefon-Team, die auch gestern wieder bis spät Abends gearbeitet haben, damit wir nichts wegwerfen mussten!“
Auch zur Zukunft des Testzentrums konnten Landrat und Impfzentrums-Leiter berichten. „Wir werden es in seinem aktuellen Umfang auf jeden Fall bis zum Abschluss der Zweitimpfungen, voraussichtlich gegen Ende des Jahres, benötigen“, betonte Landrat Schneider. „Danach ist seitens Bundes- und Staatsregierung ein allmählicher Rückbau vorgesehen. Das sehe ich allerdings kritisch. Was, wenn beispielsweise eine Drittimpfung auf Grund einer Virusmutation notwendig wird? Zumindest in einem gewissen Umfang wollen wir daher das Zentrum so lange, wie nötig weiter betreiben.“
hs