Betrugsmasche mit TV-Abos: 23-Jähriger muss in Haft
Augsburg - Wegen hundertfachen Betrugs mit Abos eines Bezahlfernsehsenders ist am Mittwoch ein 23-jähriger Mann aus Dillingen zu drei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt worden.
Der wegen ähnlicher Delikte vorbestrafte Mann hatte mit 149 Bestellungen insgesamt 264 Abos des Senders bestellt und die dazugehörenden Digitalreceiver teilweise weiterverkauft. Dem TV-Sender entstand dadurch ein Schaden von rund 188 000 Euro. Das Amtsgericht Augsburg folgte mit seinem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft.
Der Angeklagte legte im Prozess ein volles Geständnis ab. Innerhalb eines halben Jahres bestellte er bis zu 30 Abos täglich und versteigerte die Receiver über eine Internet-Auktionsplattform. Als Begründung gab er Kaufsucht an - bis zu acht Stunden sei er täglich vor dem Bildschirm gesessen. Neben den TV-Abos bestellte er auch Elektro- und Bürowaren im Wert von mehreren zehntausend Euro. Den entstandenen Gesamtschaden bezifferte das Gericht auf mehr als 220 000 Euro.
Die Verteidigung führte an, es sei dem Angeklagten sehr leicht gemacht worden - ein Großteil der Abos wurde beim selben Händler bestellt und den Käufern sei bewusst gewesen, dass sie die Waren unter dem normalen Wert erwarben. Angesichts der Vorstrafen und der hohen Zahl der Fälle sprach das Gericht von „gewerbsmäßigem Betrug“ und sah keine Möglichkeit, bei dem von der Verteidigung beantragten Strafmaß von zwei Jahren zu bleiben, das eine Bewährung ermöglicht hätte.
dpa