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Amok-Schütze: 13 Kisten mit Waffen sichergestellt

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Im Haus des Memminger Schülers ist am Dienstagabend ein mehrstuendiger Polizeigrosseinsatz gelaufen. Zwei Dutzend Beamte - uniformiert und in Zivil - suchten nach Beweismitteln. © dapd

Memmingen - Eine Woche nach dem Amokalarm an einer Schule in Memmingen hat die Polizei das Haus der Familie des Täters durchsucht. Die Ermittler stellten 37 Waffen sicher.

Eine Woche nach dem Amokalarm an einer Memminger Schule hat die Polizei das Haus der Familie des jugendlichen Schützen durchsucht. Dabei wurden 37 Waffen sichergestellt, teilten das Polizeipräsidium in Kempten und die Staatsanwaltschaft Memmingen am Mittwoch mit.

Ein 14-Jähriger hatte vergangenen Dienstag an seiner Schule und auf einem Sportplatz mit drei Schusswaffen seines Vaters mehrfach geschossen, dabei aber niemanden verletzt. Nach mehrstündigen Verhandlungen konnten Polizisten den Jugendlichen zur Aufgabe bewegen und ihn festnehmen.

Das sind die Bilder der Hausdurchsuchung

Der 53 Jahre alte Vater des 14-Jährigen ist nach Polizeiangaben Sportschütze. Er hatte die Waffen in einem eigenen Raum gelagert, der durch eine Stahltür mit Sicherheitsschloss gesichert war. Der Schlüssel zu dieser Tür wurde in einem Tresor mit elektronischem Zahlenschloss aufbewahrt. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Jugendliche das Zahlenschloss so manipuliert hat, dass er an den Schlüssel für den Waffenraum gelangen konnte. Es gebe keine Hinweise darauf, dass er den Tresor mit einem Werkzeug geöffnet hat.

Die Spurensicherung an den beiden Tatorten habe ergeben, dass im Eingangsbereich der Schulmensa ein Schuss abgegeben wurde. Am Sportplatz, wo sich der Schüler später in einer Holzhütte verschanzt und in Richtung der Polizeibeamten geschossen hatte, wurden mehr als 70 Patronenhülsen sichergestellt.

Der 14-Jährige befindet sich seit seiner Festnahme in einer Jugendpsychiatrie. Da er keine Angaben macht, ist sein Motiv weiter unklar. Der Haftrichter erließ einen Unterbringungsbefehl wegen versuchten Totschlags an mehreren Polizisten.

dpa/dapd

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